Für die unterschiedlichen Geodatabase-Typen ist immer ein geringer Verwaltungsaufwand erforderlich. Die Aufgaben, die Sie zur Verwaltung einer Geodatabase ausführen, hängen vom Typ der Geodatabase ab, die Sie verwenden.
Verwalten von File- oder -Personal-Geodatabases
Es gibt einige Verwaltungsaufgaben für die Verwendung einer Datei oder einer Personal-Geodatabase. Einige dieser Aufgaben, z. B. das Komprimieren einer Geodatabase oder Festlegen des räumlichen Indexgitters, unterstützen die Gewährleistung der Performance. Andere Aufgaben, z. B. das Komprimieren von Vektordaten in File-Geodatabases oder beweglichen Geodatabases, sind optional. Weitere Informationen finden Sie unter Vergleich der Verwaltung von File- und Personal-Geodatabases.
Verwalten von Datenbankservern
Sie können die Geodatabases, die in als Datenbankserver verwendeten SQL Server Express-Instanzen gespeichert sind, als kleine Enterprise-Geodatabases betrachten. Daher sind dafür einige derselben Verwaltungsaufgaben erforderlich wie für Enterprise-Geodatabases.
Mit Ausnahme der Installation der SQL Server Express-Instanz und der Erstellung von Windows-Anmeldedaten werden alle Verwaltungsaufgaben über ArcGIS for Desktop ausgeführt.
Einrichten einer SQL Server Express-Instanz zur Verwendung als Datenbankserver
Verwenden Sie die im Lieferumfang von ArcGIS for Desktop, ArcGIS Engine und ArcGIS for Server Workgroup enthaltene SQL Server Express-Installationsdatei, um SQL Server Express zu installieren und zur Speicherung von Geodatabases zu aktivieren. Der erste Teil des Assistenten installiert Microsoft SQL Server. Der zweite Teil schreibt einen Schlüssel in die Registrierung, der angibt, dass diese Instanz verwendet werden kann, um Geodatabases zu speichern.
Sie können einen Datenbankserver zur eigenen Verwendung einrichten oder dem Datenbankserver weitere Benutzer hinzufügen, um ihnen den Zugriff auf die Geodatabases auf dem Datenbankserver zu ermöglichen. In den meisten Fällen ist die Person, die den Datenbankserver einrichtet, der Serveradministrator. Diese Person ist für den Zugriff auf den und für die Wartung des Datenbankservers zuständig.
Erstellen von Geodatabases auf dem Datenbankserver
Sie müssen ArcGIS for Desktopeine Datenbankserververbindung hinzufügen, während Sie am Computer als Serveradministrator angemeldet sind. Verwenden Sie dann den Assistenten Geodatabase erstellen, um Geodatabases auf dem Datenbankserver zu erstellen.
Hinzufügen von Anmeldenamen zum Datenbankserver und Erteilen von Berechtigungen
Wenn andere Benutzer auf die neuen Geodatabases zugreifen müssen, müssen Sie diese dem Datenbankserver hinzufügen. Dazu müssen zunächst Windows-Anmeldedaten – entweder auf Domänenebene oder lokal – auf dem Computer erstellt werden. Ihr Netzwerkadministrator kann wahrscheinlich Domänenanmeldedaten erstellen. Wenn Sie Administrator auf dem Computer sind, auf dem SQL Server Express installiert wurde, können Sie lokale Anmeldedaten erstellen. Andernfalls muss ein Administrator die Anmeldedaten auf dem Computer erstellen. Lokale Anmeldedaten werden nur bei Anmeldungen an einem bestimmten Computer verwendet.
Als Serveradministrator fügen Sie dem Datenbankserver die Windows-Anmeldedaten aller Benutzer hinzu, die auf die Geodatabases auf dem Datenbankserver zugreifen müssen. Der Serveradministrator ist auch für das Zuweisen von Benutzerberechtigungen für die Geodatabases und ihren Inhalt zuständig.
Verwalten von Geodatabases auf Datenbankservern
Es gibt einige Wartungsaufgaben, die für Geodatabases auf Datenbankservern ausgeführt werden müssen. Diese umfassen die Erstellung von Sicherungen der Datenbanken und die Komprimierung von Geodatabases, das Aktualisieren von Statistiken, das erneute Erstellen von Indizes und das Aktualisieren von Geodatabases. Es gibt andere Wartungsaufgaben, die nur in bestimmten Situationen erforderlich sind. Weitere Informationen finden Sie unter Datenbankserver.
Verwalten von Enterprise-Geodatabases
Sie können eine Enterprise-Geodatabase in einem der folgenden Managementsysteme für relationale Datenbanken (RDBMS) speichern:
- IBM DB2
- IBM Informix
- Microsoft SQL Server
- Oracle
- PostgreSQL
Auf Enterprise-Geodatabases wird in der Regel von einer großen Anzahl von Benutzern zugegriffen. Aus diesem Grund ist die Verwaltung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Geodatabase richtig eingerichtet ist, Benutzer auf die benötigten Daten zugreifen können und die Datenbank reibungslos betrieben wird.
Sie können einige Verwaltungsaufgaben mit ArcGIS ausführen. In vielen Fällen unterscheiden sich Verwaltungsaufgaben leicht von einem RDBMS zum anderen. Daher gibt es einen speziellen Abschnitt für jeden Typ des RDBMS in der Hilfe. Lesen Sie die Themen zum RDBMS, das Sie verwenden.
Zu den wichtigen Aufgaben bei der Verwaltung einer Enterprise-Geodatabase gehören folgende:
Installieren der Software und Erstellen einer Geodatabase
Sie müssen sowohl RDBMS- als auch ArcGIS-Software installieren, eine Datenbank erstellen und die Geodatabase-Funktionalität in der Datenbank aktivieren.
Für die meisten Datenbankmanagementsysteme erhalten Sie die RDBMS-Installation von einem Drittanbieter. Eine Installationsdatei für PostgreSQL kann von My Esri abgerufen werden, Sie können jedoch auch eine eigene bereitstellen.
Sobald der ArcGIS-Client und die RDBMS-Software installiert und konfiguriert sind, können Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen oder Enterprise-Geodatabase aktivieren oder ein Python-Skript zur Erstellung einer Geodatabase verwenden.
Verwalten des Benutzerzugriffs
Um den Zugriff auf die Geodatabase zu steuern, müssen Sie Benutzerkonten erstellen oder der Datenbank hinzufügen. Bei diesen Benutzern kann es sich um Datenbankbenutzer oder um Betriebssystemkonten handeln, die der Datenbank als autorisierte Benutzer hinzugefügt werden. Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankbenutzer erstellen oder mithilfe eines Python-Skripts können Sie Oracle-, PostgreSQL- und SQL Server-Datenbanken Benutzer hinzufügen. Um die Benutzerverwaltung zu vereinfachen, erstellen Sie wahrscheinlich Gruppen oder Rollen und fügen ihnen Benutzer hinzu. Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Rolle erstellen können Sie Datenbankrollen in Datenbanken vom Typ Oracle, PostgreSQL oder SQL Server erstellen.
Nachdem der Datenbank Benutzer hinzugefügt wurden, können Sie diesen einzeln oder in Gruppen Berechtigungen für die Arbeit in der Geodatabase gewähren. Diese umfassen Data Definition Language-(DDL-)Berechtigungen zum Erstellen, Ändern oder Löschen von Objekten in der Datenbank. Einzelne Datenbesitzer können anderen Benutzern oder Gruppen Data Manipulation Language-(DML-)Berechtigungen gewähren, die es ihnen ermöglichen, ihre Daten auszuwählen, einzufügen, zu aktualisieren oder zu löschen. DML-Berechtigungen können über ArcGIS for Desktop gewährt werden. Informationen zum Verwalten von DML-Berechtigungen über ArcGIS for Desktop finden Sie unter Gewähren und Widerrufen von Berechtigungen für Datasets. Informationen zu Berechtigungen, die für unterschiedliche Benutzertypen erforderlich sind, finden Sie im Thema zu Ihrem RDBMS:
Herstellen einer Verbindung mit der Geodatabase
Zum Verwenden der Daten stellen Sie aus Client-Anwendungen eine Verbindung mit der Geodatabase her. Um eine Verbindung herzustellen, müssen Sie einen RDBMS-Client auf dem Client-Computer installieren. Sie können einen RDBMS-Client von Ihrem RDBMS-Anbieter oder von My Esri erhalten.
Verwalten der Geodatabase
Wenn Benutzer der Geodatabase Daten hinzufügen, muss die Geodatabase verwaltet werden, damit die Daten allen autorisierten Benutzern bei Bedarf zur Verfügung stehen, ohne dass es dabei zu einer geringeren Performance kommt.
Um sicherzustellen, dass die Daten nicht verloren gehen, muss der Administrator regelmäßig Sicherungskopien erstellen und über einen getesteten Wiederherstellungsplan verfügen.
Wenn neue Daten hinzugefügt oder vorhandene Daten aktualisiert werden, sollte die Datenbankstatistik aktualisiert und Indizes neu erstellt werden, um sicherzustellen, dass der RDBMS-Optimierer die Daten effizient abfragen kann. Der Geodatabase-Administrator kann Statistiken und Indizes in Systemtabellen mit den Geoverarbeitungswerkzeugen Datasets analysieren und Indizes neu erstellen aktualisieren. Datenbesitzer können diese Werkzeuge verwenden, um Statistiken und Indizes auf eigenen Datentabellen zu aktualisieren.
Bei versionierten Geodatabases muss der Administrator die Geodatabase regelmäßig komprimieren, um die Performance aufrechterhalten zu können. Der Geodatabase-Administrator komprimiert eine versionierte Geodatabase aus ArcGIS mit dem Komprimierungsbefehl im Kataloginhaltsverzeichnis oder mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Komprimieren bzw. einem Python-Skript.
Aktualisieren der Geodatabase
Wenn eine neue Version von ArcGIS verfügbar ist, möchte Ihre Organisation eventuell auf diese Version aktualisieren, um neue Funktionalitäten und Korrekturen zu nutzen. Als Administrator sollten Sie einen Testserver einrichten, auf dem Sie die neue ArcGIS-Software installieren, und eine Kopie der Produktions-Geodatabase aktualisieren. Tests sollten durchgeführt werden um sicherzustellen, dass die neue Version wie erwartet funktioniert.
Sobald die Tests abgeschlossen sind, können Sie die Produktionssoftware und -Geodatabases aktualisieren. Weitere Anweisungen finden Sie im Thema für Ihr RDBMS: