Die Eingabe in ein Werkzeug erfolgt meistens über ein Dataset. Sie können stets zum Dataset auf der Festplatte navigieren oder aber Layer oder Tabellensichten als Eingabe verwenden.
- Layer werden im Inhaltsverzeichnis von ArcMap angezeigt. Layer enthalten den Pfad zum Dataset sowie Informationen zur Symbologie, zur Feature- oder zur Zeilenauswahl.
- Tabellensichten sind das tabellarische Äquivalent eines Layers. Es handelt sich um im Speicher abgelegte Tabellen, die den Tabellensichten entsprechen, die beim Hinzufügen einer Tabelle zu ArcMap erstellt werden. Sie können Tabellen anzeigen, indem Sie auf die Schaltfläche "Nach Quelle auflisten" oben im Inhaltsverzeichnis klicken, wie unten dargestellt.
Beim Öffnen eines Werkzeugdialogfeldes in ArcMap oder beim Eingeben eines Werkzeugnamens im Python-Fenster geschieht Folgendes:
- ArcGIS überprüft, welche Parameter des Werkzeugs ein Eingabe-Dataset oder eine Eingabetabelle verwenden. Wenn ein Eingabe-Dataset gefunden wird, untersucht ArcGIS dessen Typ. Handelt es sich um eine Point-Feature-Class? Ein TIN? Ein Netzwerk? Eine Tabelle?
- Anschließend wird im ArcMap-Inhaltsverzeichnis überprüft, ob Layer vorhanden sind, die dem Dataset-Typ des Parameters entsprechen. In diesem Fall wird eine Liste dieser Layer erstellt und als Dropdown-Liste in das Steuerelement des Parameters eingefügt. Sie können einen der Layer oder eine der Tabellensichten als Eingabe auswählen.
In der folgenden Abbildung ist das Werkzeug Puffer mit dem entsprechend erstellten Dropdown-Menü der Layer für den Parameter Eingabe-Features dargestellt.
In einigen Werkzeugen sind nur Layer oder Layer-Dateien als Ein- oder Ausgabe zulässig. Wenn dies auf das verwendete Werkzeug zutrifft, enthält der Anzeigename des Parameters das Wort Layer (z. B. Eingabe-Feature-Layer statt Eingabe-Features).
Das Verwenden eines Layers ist im Vergleich zur Navigation zum Dataset auf der Festplatte das üblichere und intuitivere Verfahren. Das Verwenden von Layern bietet jedoch nicht nur eine Verknüpfung zu einem Dataset auf der Festplatte, sondern darüber hinaus weitere Aspekte.
- Layer und Tabellensichten können eine Auswahl von Features oder Zeilen enthalten, sodass die Operationen der Geoverarbeitungswerkzeuge nur für die ausgewählten Features oder Zeilen ausgeführt werden.
- Layer und Tabellensichten müssen nicht unbedingt aus dem ArcMap-Inhaltsverzeichnis stammen. Sie können auch mit Geoverarbeitungswerkzeugen erstellt und in ArcCatalog verwendet werden.
- Beim Schreiben von Skripten und Modellen müssen Sie berücksichtigen, dass es sich bei Layern um kurzlebige Objekte handelt, die möglicherweise nicht mehr vorhanden sind, wenn das Skript oder das Modell später ausgeführt wird.
Die Werkzeuge zum Erstellen von Layern (z. B. Raster-Layer erstellen) erstellen einen Layer aus den Eingabedaten. Dieser Layer wird vorübergehend im Speicher abgelegt, nicht jedoch auf der Festplatte. Er ist nur in der aktuellen Sitzung verfügbar. Beim Schließen der Sitzung wird der Layer gelöscht. In ArcCatalog erstellte Layer können nicht in ArcMap verwendet werden und umgekehrt. In ArcCatalog werden erstellte Layer nicht angezeigt. Diese können jedoch als Eingaben für andere Geoverarbeitungswerkzeuge in der aktuellen Sitzung verwendet werden.
Auswahlen
Ein Layer oder eine Tabellensicht enthalten eine Auswahl, die gelegentlich auch als Auswahlsatz bezeichnet wird. Bei einer Auswahl handelt es sich um eine Teilmenge der Features einer Feature-Class oder eine Teilmenge der Zeilen einer Tabelle. Zum Auswählen von Features in ArcMap bestehen verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise das Zeichnen eines Shapes auf der Kartenanzeige zum Auswählen sämtlicher Features im Shape oder das Verwenden eines logischen Ausdrucks. Sie können Features und Zeilen auch mit den Geoverarbeitungswerkzeugen auswählen, auf die Sie in der Toolbox "Data Management" über das Toolset "Layer und Tabellensichten" zugreifen können. In ArcMap wird die Anzahl der Features oder Zeilen durch Klicken auf die Schaltfläche "Nach Auswahl auflisten" wie unten dargestellt oben im Inhaltsverzeichnis angezeigt.
Fast alle Geoverarbeitungswerkzeuge funktionieren nur mit der ausgewählten Feature- oder Zeilengruppe. Beispielsweise können mit dem Werkzeug Ausschneiden nur die derzeit ausgewählten Features in den Datasets "Eingabe-Features" und "Clip-Features" verwendet werden. Mit dem Werkzeug Summenstatistik können Statistiken nur für die Auswahl berechnet werden. Es kommt nur selten vor, dass ein Werkzeug nicht für die ausgewählten Features funktioniert. Wenn das Werkzeug die ausgewählte Gruppe nicht verwendet, wird dies explizit auf der Werkzeugreferenzseite angegeben.
Layer mit aktivierten Zeiteigenschaften
Wenn ein Layer mit aktivierten Zeiteigenschaften die Eingabe für ein Werkzeug ist, werden nur Features innerhalb des im Fenster Zeitschieberegler angegebenen Zeitraums verarbeitet. Bei Layern mit aktivierten Zeiteigenschaften kann der Zeitschieberegler als eine Möglichkeit der Auswahl von Features zur weiteren Verarbeitung betrachtet werden.
Interne Layer
ArcMap ist zum Erstellen von Layern nicht erforderlich. Sie können das Werkzeug Feature-Layer erstellen im Toolset "Layer und Tabellensichten" verwenden, um einen internen In-Memory-Layer einer Feature-Class in ArcCatalog zu erstellen.
Beim Erstellen eines Layers oder einer Tabellensicht mit Geoverarbeitungswerkzeugen wird der neue Layer oder die neue Tabellensicht in einer internen Layer-Liste gespeichert, die nicht mit dem ArcMap-Inhaltsverzeichnis identisch ist. Bei der Geoverarbeitung werden also zwei Listen mit Layern und Tabellensichten geführt:
- Liste der Layer im ArcMap-Inhaltsverzeichnis
- Interne Liste der von den Geoverarbeitungswerkzeugen erstellten Layer
Unabhängig vom Speicherort des Layers werden die Layer im Werkzeugdialogfeld stets in der gleichen Dropdown-Liste angezeigt.
Wenn Sie das Werkzeug Feature-Layer erstellen in ArcMap verwenden, kann der Layer automatisch dem ArcMap-Inhaltsverzeichnis hinzugefügt werden, indem Sie die Option Ergebnisse des Geoverarbeitungsvorgangs der Anzeige hinzufügen aktivieren.
Verwenden von Layern in Modellen und Skripten
Nach dem Beenden einer ArcGIS for Desktop-Anwendung werden alle Layer aus dem Speicher entfernt. Ein häufiges Problem ergibt sich aus dem Erstellen eines Modells oder Skripts mit einem Layer als Variable. Das Modell oder Skript funktioniert in der laufenden Sitzung, kann jedoch in folgenden Sitzungen nicht ausgeführt werden, da der Layer nach Beendigung der Sitzung gelöscht wurde. Ein Skript kann beispielsweise den folgenden Codeausschnitt enthalten:
landuse_layer = "Zoning"
In diesem Beispiel ist die Variable landuse_layer mit Zoning "hart codiert". Weiter unten im Skript wird die Variable landuse_layer verwendet. Das Skript gibt einen Fehler zurück, weil in der aktuellen Anwendung kein Layer mit dem Namen Zoning vorhanden ist. Das Skript funktioniert ordnungsgemäß, wenn Sie es mit dem Layer "Zoning" im Inhaltsverzeichnis in ArcMap ausführen. In ArcCatalog kann das Skript jedoch nicht ausgeführt werden. Gleiches gilt, wenn der Layer nicht vorhanden ist.
In Modellen ist die Situation ähnlich. Sie erstellen ein Modell, in dem der Layer "Zoning" verwendet wird. Das Modell kann jedoch nicht ausgeführt werden, da kein Layer mit diesem Namen in der Anwendung vorhanden ist.
In beiden Situationen können Sie einen der folgenden Vorgänge ausführen:
- Sie können den Layer-Namen als Werkzeugparameter angeben, damit der Layer-Name beim Ausführen des Werkzeugs von den Benutzern angegeben werden kann.
- Sie können den Layer vor dem Ausführen des Werkzeugs erstellen.
- Sie können den Layer im Modell oder Skript erstellen.
Verwenden von Layer-Dateien
Layer können als Layer-Datei auf der Festplatte gespeichert werden (in einer Datei mit der Erweiterung LYR). Anschließend können sie als Eingabe für Werkzeuge verwendet werden, in denen Layer zulässig sind.
Eine Layer-Datei enthält dieselben Informationen wie ein interner Layer (wie z. B. ein Layer im ArcMap-Inhaltsverzeichnis). Dies gilt auch für die Feature-Auswahl.
Zum Erstellen einer Layer-Datei können Sie das Werkzeug In Layer-Datei speichern verwenden. In ArcMap können Sie im Inhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste auf den Layer klicken und anschließend auf Als Layer-Datei speichern klicken.
In Werkzeugen, in denen Layer zulässig sind, können Sie genau wie zu Datasets auch zu einer Layer-Datei (LYR) auf der Festplatte navigieren. Beim Navigieren zu einer Layer-Datei können bestimmte Werkzeuge jedoch den Datentyp in der Layer-Datei nicht erkennen und zeigen sämtliche Layer-Dateien an. Wenn Sie eine ungeeignete Layer-Datei auswählen, zeigt das Werkzeug einen Fehler oder eine Warnung an.
Duplizieren von Layer-Namen unter Verwendung von Gruppen-Layern
In ArcMap sind mehrere Layer desselben Namens im Inhaltsverzeichnis zulässig. Während der Geoverarbeitung wird anhand des Inhaltsverzeichnisses die Layer-Liste erstellt. Mehrmals vorhandene Layer-Namen werden nicht entfernt, sodass die Dropdown-Liste der Layer unabhängig davon sämtliche Layer enthält.
Das empfohlene Verfahren zum Umgehen dieses Problems besteht in der Verwendung von Gruppen-Layern, wobei mehrmals vorhandene Layer in verschiedene Gruppen-Layer verschoben werden. In der folgenden Abbildung enthält das ArcMap-Inhaltsverzeichnis zwei Gruppen-Layer mit einem Layer desselben Namens. Im Dialogfeld des Werkzeugs Feld hinzufügen werden die Gruppen-Layer in einer Strukturansicht dargestellt, sodass Sie den richtigen Layer auswählen können.