Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.
Im Folgenden werden die Vorgänge beim Bearbeiten einer Version, beim Abgleich, bei der Konfliktlösung und schließlich beim Zurückschreiben der Änderungen in die Zielversion erläutert. Die Zielversion, mit der Sie den Abgleich vornehmen und in die Sie die Änderungen zurückschreiben, kann die Default-Version, eine Parent-Version oder eine beliebige andere direkte Vorgängerversion sein.
In der Standardeinstellung werden in ArcMap-Editiersitzungen versionierte Änderungen durchgeführt. Dies bedeutet, dass Sie Daten bearbeiten können, die als versioniert registriert wurden. Um sicherzustellen, dass Ihre Editiersitzung entsprechend konfiguriert ist, öffnen Sie das Dialogfeld "Editieroptionen", klicken auf die Registerkarte "Versionierung" und aktivieren die Option "Eine Version der Datenbank mit den Möglichkeiten 'Rückgängig machen' und 'Wiederherstellen' bearbeiten".
1. Beginnen der Bearbeitung
Wenn Sie mit der Bearbeitung in ArcMap beginnen und Ihre Karte nur auf eine Version verweist, wird automatisch diese Version zum Bearbeiten geöffnet. Da Sie pro Sitzung nur eine Version bearbeiten können, müssen Sie, wenn die Karte auf mehrere Versionen verweist, für den Bearbeitungsbeginn eine dieser Versionen auswählen.
Wenn Sie mit dem Bearbeiten beginnen, arbeiten Sie zunächst mit Ihrer eigenen Repräsentation der Version. Andere Benutzer, die mit derselben Version verbunden sind, können Ihre Änderungen erst sehen, wenn Sie diese gespeichert haben.
Angenommen, seit dem Beginn Ihrer Bearbeitung einer Version hat ein anderer Benutzer Änderungen an derselben Version gespeichert. Was geschieht, wenn Sie Ihre Änderungen speichern? ArcGIS gleicht die beiden Repräsentationen der Version miteinander ab. Falls Konflikte vorliegen, können Sie anfänglich alle Konflikte zugunsten der Editiersitzung oder zugunsten der Repräsentation in der Datenbank der Version lösen. Je nach den in ArcMap festgelegten Versionsbearbeitungsoptionen können Sie die Konflikte in einem interaktiven Dialogfeld einzeln prüfen und manuell lösen. Sie können aber auch festlegen, dass die von Ihnen vorgenommenen, in Konflikt stehenden Änderungen nicht gespeichert werden oder dass Ihre Änderungen den Inhalt der Datenbank automatisch überschreiben sollen.
Weitere Informationen zum Festlegen von Bearbeitungsoptionen
An einer Version können Sie in beliebig vielen Sitzungen arbeiten. Wenn Sie mit dem Bearbeiten fertig sind und die Änderungen in einer Zielversion zusammenführen möchten, besteht der nächste Schritt im Abgleichen.
2. Abgleichen
Seit Sie mit dem Bearbeiten Ihrer Version begonnen haben, kann die Zielversion von anderen Benutzern so bearbeitet worden sein, dass Konflikte mit Ihren Änderungen vorliegen. Der Abgleichvorgang sucht nach Konflikten dieser Art.
Informationen zum Abgleichen einer Version
Wenn die Zielversion geändert wurde, wird die Version, die Sie bearbeiten, mit den Änderungen in der Zielversion aktualisiert. Möglicherweise bemerken Sie, dass sich Features in der Anzeige ändern, wenn die Einfügungen, Aktualisierungen und Löschungen von Features oder Datensätzen in der Zielversion auf Ihre Edit-Version angewendet werden.
Während eines Abgleichvorgangs werden Konflikte erkannt, wenn zwei oder mehr Benutzer Features bearbeiten, die sich nahe beieinander befinden. Es gibt zwei Arten von Konflikten:
- Konflikte, die entstehen, wenn Sie Änderungen an einer Version speichern und dasselbe Feature in dieser Version auch in einer anderen Editiersitzung aktualisiert wurde (oder in einer Editiersitzung aktualisiert und in der anderen gelöscht wurde)
- Konflikte, die entstehen, wenn dasselbe Feature in der Zielversion und in der Child-Version aktualisiert wurde (oder in einer Version aktualisiert und in der anderen gelöscht wurde)
Bei den meisten Abgleichvorgängen sollten keine Konflikte auftreten. Der Grund dafür ist, dass in den meisten Organisationen Projekte und Versionen unterschiedliche geographische Gebiete darstellen. Wenn Sie und Ihre Kollegen verschiedene Teile einer Karte bearbeiten, sollten in der Regel keine Konflikte entstehen.
Konflikte beim Speichern von Änderungen an einer Version – impliziter Abgleichvorgang
Bei einem Konflikt des ersten Typs ändern verschiedene Bearbeiter ein Feature in derselben Version der Geodatabase in unterschiedlichen Editiersitzungen, oder das Feature wird in einer Sitzung gelöscht und in der anderen geändert. Wenn Sie Ihre Änderungen speichern, erkennt ArcGIS sämtliche Konflikte zwischen Editiersitzungen innerhalb der betreffenden Version der Geodatabase und löst Konflikte anhand der Speichereinstellungen, die Sie im Dialogfeld "Editieroptionen" auf der Registerkarte "Versionierung" festgelegt haben. Da dieser Abgleichvorgang auf Basis zuvor festgelegter Einstellungen ausgeführt wird, handelt es sich um einen impliziten Abgleich.
Konflikte beim Abgleichen einer Child-Version und einer Zielversion – expliziter Abgleichvorgang
Der zweite Typ von Konflikt entsteht, wenn Sie eine Child-Version explizit mit der Parent-Version abgleichen, indem Sie in der Werkzeugleiste "Versionierung" auf die Schaltfläche "Abgleichen" klicken.
Weitere Informationen zum Abgleichen einer Version
Beim Abgleichen wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem Sie Konflikte zugunsten der von Ihnen bearbeiteten Version oder der Zielversion lösen können.
3. Überprüfen von Konflikten
Beide oben beschriebene Arten von Konflikten werden anfänglich von ArcGIS gelöst.
Optional können Sie die Konflikte einzeln in einem interaktiven Dialogfeld lösen und bei Bedarf Änderungen vornehmen. Sie können für jeden einzelnen Konflikt entscheiden, ob das Feature auf seinen Status am Anfang der Editiersitzung zurückgesetzt, im Status Ihrer Editiersitzung beibehalten oder durch das Feature in der im Konflikt stehenden Editiersitzung oder Zielversion ersetzt werden soll.
4. Zurückschreiben von Änderungen
Zu diesem Zeitpunkt haben Sie den Abgleich beendet und, sofern Konflikte vorlagen, diese überprüft. Wenn Sie Ihre Änderungen mit der Zielversion zusammenführen möchten, klicken Sie in der Werkzeugleiste "Versionierung" auf die Schaltfläche "Zurückschreiben". Beim Zurückschreiben wird zuerst die aktuelle Editiersitzung gespeichert und anschließend die Zielversion auf die aktuelle Version angewendet.
Andere Benutzer, die die Version lesen, in die Sie die Änderungen zurückgeschrieben haben, können die Ergebnisse des Zurückschreibens erst sehen, wenn sie ihre eigenen versionierten Workspaces aktualisiert haben. Das Zurückschreiben kann nicht rückgängig gemacht werden, da Sie Änderungen auf eine Version anwenden, die Sie zurzeit nicht bearbeiten.
Informationen zum Zurückschreiben von Änderungen
Nach dem Zurückschreiben können Sie weitere Änderungen in der Editiersitzung vornehmen. Zum Anwenden dieser Änderungen auf die Zielversion müssen Sie die Daten erneut abgleichen, ggf. Konflikte lösen und die Änderungen zurückschreiben.
Wenn Ihr Projekt oder Ihr Teil des Arbeitsablaufs durch das Zurückschreiben beendet wird, können Sie die von Ihnen mit ArcCatalog oder ArcMap bearbeitete Version löschen. Sie können eine Version erst löschen, nachdem alle Child-Versionen gelöscht wurden. Versionen können nur vom Besitzer der Version oder vom Datenbankadministrator (dem SDE- oder DBO-Benutzer) gelöscht werden.