Zeitdaten enthalten Informationen zu zeitlichen Ereignissen, die eine Beobachtung bzw. eine Reihe von Beobachtungen über einen Zeitraum für ein bestimmtes Objekt oder eine Gruppe von Objekten beschreiben. Daher enthält das Ereignis Informationen zur Beobachtung, beispielsweise Zeitpunkt und Ort der Beobachtung und die Art der beobachteten Aktivität, und außerdem Informationen zum Objekt selbst.
ArcGIS Tracking Analyst organisiert diese Informationen in einfache und komplexe zeitliche Ereignisse. Ein einfaches zeitliches Ereignis enthält alle erforderlichen Informationen in einer Nachricht (bzw. einem Datensatz), die als zeitliche Beobachtungskomponente bezeichnet wird. Ein komplexes zeitliches Ereignis enthält eine zweite Komponente, die als zeitliche Objektkomponente bezeichnet wird. Bei festen Zeitdaten sind diese Komponenten ggf. in separaten Dateien oder Tabellen enthalten. Für Echtzeitdaten werden diese Komponenten in Datenmeldungen angezeigt und von Tracking Analyst automatisch kombiniert.
Einfache Ereignisse
Bei einfachen Ereignissen ist die zeitliche Beobachtungskomponente die einzige Komponente der Daten. Sie muss mindestens das Datum und die Uhrzeit der Beobachtung enthalten. Feste Zeitdaten, die einfache Ereignisse enthalten, können in einer Tabelle organisiert werden, in der das Datum und alle anderen vorhandenen Attribute angegeben sind. Einfache Ereignisse enthalten in einer einzelnen Komponente alle Elemente, die Tracking Analyst für deren Verarbeitung und Anzeige benötigt.
Komplexe Ereignisse
Komplexe Ereignisse umfassen zwei Komponenten: eine Beobachtungskomponente und eine Objektkomponente. Die zeitliche Beobachtungskomponente enthält nicht alle erforderlichen Informationen für das Objekt. Zusätzliche Informationen werden in der Objektkomponente gespeichert. Der genaue Inhalt der Objektkomponente hängt davon ab, ob die verfolgten Objekte dynamisch oder statisch sind. Idealerweise sollte die Objektkomponente alle statischen Attribute enthalten. Aus diesem Grund kann die Objektkomponente das Shape-Feld für statische Ereignisse enthalten. Mindestanforderung ist, dass sie ein ID-Feld für einen Link zur Beobachtungskomponente enthält.
Beim Zusammenführen der zeitlichen Beobachtungskomponenten und der Objektkomponenten wird ein komplexer Ereignisdatensatz oder eine komplexe Datenmeldung erstellt. Ein Feld mit einer eindeutigen ID, das in beiden Komponenten vorhanden ist, wird zum Verbinden der Komponenten und zum Erstellen eines vollständigen Bildes mit den Informationen aller Ereignisse verwendet. Bei Echtzeitdaten wird diese Zusammenführung automatisch durchgeführt.
Komplex-statische Ereignisse
Ein Beispiel für ein komplex-statisches Ereignis ist die Eingabe von einer Wetterstation. Die geographische Position des Sensors für die Messung ändert sich nicht. Daher können die geographische Position und die anderen statischen Informationen in der zeitlichen Objektkomponente gespeichert werden. Die zeitliche Objektkomponente enthält auch die ID des Sensors, damit die Beobachtungen dem richtigen Sensor zugeordnet werden können. In der folgenden Abbildung wird eine Tabellenverbindung für komplex-statische zeitliche Ereignisse veranschaulicht.
Komplex-dynamische Ereignisse
Ein Beispiel für ein komplex-dynamisches Ereignis sind Informationen eines Flugzeugs. Die geographische Position des Flugzeuges ändert sich ständig. Diese muss deshalb zusammen mit den Datums- und Uhrzeitinformationen in der Beobachtungskomponente gespeichert werden. In diesem Fall kann die zeitliche Objekttabelle Informationen wie Modell und Typ des Flugzeugs, Angaben zum Piloten und zur Crew sowie Alter und Kapazität des Rumpfwerks enthalten. Die folgende Abbildung zeigt eine Tabellenverbindung für komplex-dynamische zeitliche Ereignisse.
Hinzufügen komplexer Ereignisse aus festen Zeitdaten
Wenn Sie komplexe Ereignisse aus festen Zeitdaten hinzufügen, werden Sie vom Assistenten "Zeitdaten hinzufügen" nach den zwei oben beschriebenen Komponenten gefragt. Allerdings werden im Assistenten die Begriffe "Eingabe-Feature-Class" und "Eingabe-Tabelle" verwendet, um zu beschreiben, wie und wo die Daten gespeichert sind. Die Feature-Class und die Tabelle müssen sich in derselben Personal-Geodatabase befinden.
Die Eingabe-Feature-Class muss immer die geographischen Features und die ID für die Verbindung zur Eingabe-Tabelle enthalten. Die anderen Attribute richten sich danach, ob Sie dynamische oder statische Ereignisse hinzufügen. Wenn Sie dynamische Ereignisse hinzufügen, enthält die Eingabe-Feature-Class die Datums- und Uhrzeitinformationen für die Ereignisse und sollte keine statischen Attribute aufweisen. Wenn Sie statische Ereignisse hinzufügen, sollte die Eingabe-Feature-Class statische Attribute enthalten, jedoch nicht die Datums- und Uhrzeitinformationen für die Ereignisse.
Die Eingabe-Tabelle muss mindestens die ID für die Verbindung mit der Feature-Class enthalten, sollte aber auch andere Attributinformationen aufweisen. Für dynamische Ereignisse sollte die Eingabe-Tabelle nur statische Objektinformationen enthalten. Für statische Ereignisse sollte die Eingabe-Tabelle auch die Datums- und Uhrzeitinformationen enthalten.