Die Funktion "Streckung" verbessert ein Bild, indem sie Eigenschaften wie Helligkeit, Kontrast und Gamma mithilfe mehrerer Streckungstypen ändert.
Die Funktion "Streckung" verwendet die Statistik der Raster innerhalb des Mosaik-Datasets. Wenn Sie diese Funktion verwenden, müssen Sie daher sicherstellen, dass die Statistik berechnet wurde.
Die Eingaben für diese Funktion sind Folgende:
- Eingabe-Raster
- Streckungstyp
- Ausgabeminimum und Ausgabemaximum
- Minimaler und Maximaler Wert für das prozentuale Eingrenzen
- Standardmäßiger n-Wert für die Abweichung
- Sigmoid-Stärkestufe
- Gamma- und automatische Gammafunktion
- Statistik, Statistik schätzen und dynamische Bereichsanpassung
Streckungstypen
Der Streckungstyp definiert eine Histogrammstreckung, die auf die Raster angewendet wird, um ihr Erscheinungsbild zu verbessern. Die Streckungstypen sind "Minimum-Maximum", "Standardabweichung", "Prozentual eingrenzen" und "Kein". Eine Streckung verbessert das Erscheinungsbild der Daten, indem die Pixelwerte entlang einem Histogramm von den Minimal- und Maximalwerten gedehnt werden, die durch ihre Bit-Tiefe definiert sind. Ein 8-Bit-Raster-Dataset oder ein Mosaik-Dataset wird beispielsweise von 0 bis 255 gestreckt. Verschiedene Streckungen haben verschiedene Ergebnisse in der Anzeige der Raster zur Folge.
Die folgenden Abbildungen zeigen ein Beispiel für eine Streckung. Histogramm A veranschaulicht die Pixelwerte in Bild A. Durch das Strecken der Werte (in Histogramm B) über den gesamten Bereich können Sie die Darstellung des Bildes ändern und optisch verbessern (Bild B).
Ausgabeminimum und -maximum
Dieser Streckungstyp wendet eine lineare Streckung an, die auf den minimalen und maximalen Ausgabe-Pixelwerten basiert, die als Endpunkte für das Histogramm dienen. In einem 8-Bit-Dataset können die minimalen und maximalen Werte beispielsweise 33 und 206 betragen. Eine lineare Streckung wird verwendet, um die Werte über 256 Werte, von 0 bis 255, zu verteilen. Features in den Bilddaten sind leichter zu unterscheiden, da die Pixelwerte über den gesamten Histogrammbereich verteilt werden und so den Kontrast des Bildes erhöhen und das Bild aufhellen.
Sigmoidal
Die Sigmoid-Kontraststreckung dient zur Hervorhebung mäßiger Pixelwerte in Ihren Bilddaten, wobei ein ausreichender Kontrast an den Grenzwerten aufrechterhalten wird. Dabei werden die Pixelwerte entlang einer Sigmoidfunktion (eine S-förmige Kurve) platziert. Dies führt in sehr hellen und sehr dunklen Bereichen zu einem geringeren Kontrast und zu mehr Kontrast in Bereichen zwischen diesen Extremen. Dies ist für nahezu jedes Bild eine ideale Streckung, die gut funktioniert, wenn das Bild Wolken und Wasser enthält.
Die Stärkestufe bestimmt, wie viel von der Sigmoidfunktion in der Streckung verwendet wird. Bei einem niedrigen Wert wie 1 wird nur der mittlere Teil der Kurve verwendet, wodurch meist stumpfe, blasse Farben erzeugt werden. Bei einem hohen Wert wie 6 wird die gesamte Kurve verwendet, wodurch kräftige, intensive Farben entstehen.
"Standardabweichung" und "Prozentual eingrenzen"
In vielen Fällen können Sie davon ausgehen, dass die Mehrheit der Pixelwerte innerhalb eines oberen und unteren Grenzwertes liegen. Daher ist es sinnvoll, extreme Werte auszuschließen. Sie können dies statistikbasiert vornehmen, indem Sie entweder eine Standardabweichung definieren oder den prozentualen Anteil festlegen, der ausgeschnitten werden soll. Der Streckungstyp "Standardabweichung" wendet eine lineare Streckung zwischen den vom Standardabweichungswert definierten Werten an. Der Streckungstyp "Prozentual eingrenzen" wendet eine lineare Streckung zwischen den definierten minimalen und dem maximalen Pixelwerten an.
Wenn Sie beide Streckungstypen verwenden, werden alle Werte im Histogramm, die außerhalb der definierten Werte liegen, an die Enden verschoben. Zum Beispiel: Das Histogramm hat den gleichen Wertebereich wie zuvor erwähnt (33 bis 206), und Sie haben einen Minimal- und Maximalwert von 2 für das prozentuale Eingrenzen definiert. Wenn 2 Prozent der Werte im unteren Bereich die Werte von 33 bis 45 sind, und 2 Prozent der Werte im oberen Bereich sind die Werte von 198 bis 206, wird das Histogramm erneut verteilt und die Werte zwischen 0 und 255 gedehnt, wobei die Werte von 33 bis 45 zu 0 werden, und die Werte von 198 bis 206 werden zu 255. Alle anderen Werte werden zwischen diesen beiden Werten neu verteilt. Ähnliches Beispiel: Wenn Sie 2 Standardabweichungen definieren, werden die Werte jenseits der 2. Standardabweichung zu 0 oder 255, und die verbleibenden Werte werden zwischen 0 und 255 gedehnt.
Keine
Wenn der Streckungstyp Kein ist, wird keine Streckmethode angewendet, auch wenn eine Statistik vorhanden ist.
Gamma
"Gamma" gibt den Grad des Kontrastes zwischen den mittleren Grauwerten eines Raster-Datasets an. Die Gamma-Streckung wirkt sich nicht auf die Schwarz- oder Weißwerte in einem Raster-Dataset, sondern nur auf die Zwischenwerte aus. Mit einer Gamma-Korrektur können Sie die Gesamthelligkeit eines Raster-Datasets steuern. Darüber hinaus ändert sich durch den Gamma-Wert nicht nur die Helligkeit, sondern auch das Verhältnis von Rot zu Grün zu Blau.
Gammawerte unter 1 führen zu einer Abnahme des Kontrasts in den dunkleren Flächen und einer Zunahme des Kontrasts in den helleren Flächen. Dadurch wird das Bild dunkler, die dunklen oder helleren Flächen des Bildes sind aber nicht gesättigt. Dabei werden Details, wie Dächer von Gebäuden, in helleren Features hervorgehoben. Umgekehrt führen Gammawerte, die größer sind als 1, zu einer Zunahme des Kontrasts in den dunkleren Flächen, beispielsweise Schatten von Gebäuden. Gammawerte, die größer sind als 1, können beim Arbeiten mit Höhendaten dazu beitragen, dass Details in Bereichen mit geringerer Höhe besser hervorgehoben werden.
Verwenden Sie Automatische Gammafunktion, um den Gamma-Wert über die Statistik und das Histogramm des Datasets zu berechnen. Bei der Statistik kann es sich um die von der Funktion geschätzte oder um die von der Software geschätzte Statistik handeln, wenn Sie einen Layer auswählen. Sie können den Gamma-Wert auch manuell berechnen, indem Sie die Option Gamma verwenden aktivieren.
In den folgenden Abbildungen können Sie die Auswirkungen der Anpassung von Gamma-Werten zum Anzeigen eines Raster-Datasets erkennen:
Statistik, Statistik schätzen und dynamische Bereichsanpassung
Sie können im Abschnitt Statistik des Dialogfeldes eigene Statistiken eingeben. Standardmäßig wird die Statistik aus den Daten gewonnen. Wenn Sie in diesem Parameter allerdings Werte eingeben, werden stattdessen diese verwendet.
Wenn Statistik schätzen aktiviert ist, wird die Statistik mit einer 1000 x 1000-Stichprobe vom Mittelpunkt des Rasters berechnet und von der Streckung verwendet. Wenn dies aktiviert ist und das Raster Statistiken aufweist oder Sie Werte in der Tabelle Statistik eingegeben haben, werden diese anstelle eines Schätzwertes verwendet, außer wenn für die Streckung ein Histogramm erforderlich ist. Wenn für die Streckung ein Histogramm erforderlich ist, das aber nicht vorhanden ist, findet eine Schätzung statt.
Wenn Dynamische Bereichsanpassung aktiviert ist, wird die Statistik aus einem Ausgabebild berechnet und von der Streckung verwendet. Diese Option wird in der Regel angewendet, wenn das Bild veröffentlicht und in einer Web-App verwendet wird, die diesen Typ der Streckung nicht ausführen kann.