Sie können das Geoverarbeitungswerkzeug Speicherformat ändern verwenden, um vorhandene binäre Spalten, räumliche Spalten oder Raster-Spalten von einem Speichertyp zu einem anderen zu migrieren. Dies erfolgt durch die Angabe eine Konfigurationsschlüsselwortes, das den Parameter ATTRIBUTE_BINARY, GEOMETRY_STORAGE oder RASTER_STORAGE enthält, der auf den neuen Speichertyp festgelegt ist, in den Sie konvertieren möchten.
Es ist wichtig, das Konfigurationsschlüsselwort so zu erstellen, dass es den richtigen Parameter und Wert enthält. Wenn Sie ein Schlüsselwort mit falschen oder fehlenden Informationen angeben, werden die Informationen aus dem Schlüsselwort DEFAULTS gelesen. Esri empfiehlt, speziell für die Migration ein benutzerdefiniertes Schlüsselwort zu erstellen. Achten Sie darauf, dass das Schlüsselwort den Parameter und den Wert für den Speichertyp, in den Sie die Daten migrieren, sowie den Parameter UI_TEXT enthält. Der Parameter UI_TEXT macht das Schlüsselwort für ArcGIS-Clients verfügbar.
Unten sind die Migrationspfade aufgeführt, die von den einzelnen Datenbankmanagementsystemen unterstützt werden:
Datenbankmanagementsystem | Konfigurationsparameter | Migration von/nach |
---|---|---|
Oracle | ATTRIBUTE_BINARY | LONG RAW in BLOB |
GEOMETRY_STORAGE | LONG RAW (SDEBINARY) in BLOB (SDELOB) | |
LONG RAW (SDEBINARY) in ST_Geometry | ||
BLOB (SDELOB) in ST_Geometry | ||
SDO_Geometry nach ST_Geometry | ||
RASTER_STORAGE | LONG RAW in BLOB | |
SQL Server | GEOMETRY_STORAGE | SDEBINARY nach Geometry |
SDEBINARY nach Geography | ||
OGCWKB nach Geometry | ||
OGCWKB nach Geography |
Welche Gründe gibt es für das Migrieren von Daten?
Nachfolgend finden Sie Gründe für das Migrieren von Daten:
- Sie möchten auf räumliche Daten oder Raster-Daten per Structured Query Language (SQL) zugreifen.
- Sie möchten von einem Datentyp, der möglicherweise bald nicht mehr unterstützt wird, zu einem unterstützten Datentyp wechseln.
Datenzugriff mit SQL
Der Zugriff auf die Informationen in einer Geodatabase per SQL ermöglicht es externen Anwendungen (also nicht in einer ArcObjects-Umgebung entwickelten Anwendungen), die von einer Geodatabase verwalteten Tabellendaten zu verwenden. Falls diese Anwendungen auf räumliche Daten oder Raster-Daten in der Geodatabase zugreifen müssen, müssen Sie die räumlichen oder Raster-Daten in Datentypen speichern, die den SQL-Zugriff zulassen. Wenn Sie z. B. den ST_Geometry-Speichertyp verwenden, können Sie per SQL auf die Feature-Daten zugreifen. Dies ist nicht ohne Weiteres möglich, wenn die Daten in einem Feld mit dem Format "BLOB" oder "LONG RAW" gespeichert sind.
Wechseln von Typen, die in zukünftigen Versionen möglicherweise nicht mehr unterstützt werden
Oracle empfiehlt in seinen Datenbanken die Verwendung der Datentypen BLOB oder BFILE anstelle von LONG RAW. Obwohl LONG RAW-Spalten noch unterstützt werden, sollten Sie, falls Sie in der aktuellen Geodatabase in Oracle Felder mit LONG RAW-Attributen, -Geometrie oder -Rastern verwenden, diese in andere Formate migrieren. Dies ist die Vorbereitung für den Fall, dass diese Formate nicht mehr unterstützt werden.
Die Speicherung für Attribut-, Geometrie- und Raster-Spalten in einer Geodatabase wird von den Konfigurationsparametern ATTRIBUTE_BINARY, GEOMETRY_STORAGE bzw. RASTER_STORAGE gesteuert. Wenn Ihre Geodatabase in Oracle in ArcGIS 9.2 oder früher erstellt wurde, sind diese Parameter möglicherweise so eingestellt, dass sie die Datentypen "LONG RAW" verwenden, da sie zu diesem Zeitpunkt als Standardtypen festgelegt waren.
Wenn Ihre Geodatabase in Oracle in ArcGIS 9.3 oder höher (und nicht von ArcGIS 9.2 oder früher) erstellt wurde, verwenden die erstellten Daten nicht mehr den Speichertyp LONG RAW. Alle vorhandenen Daten, für die bestimmte oder alle diese Parameter auf LONG RAW festgelegt wurden, sowie alle Daten in aktualisierten Geodatabases, für die diese Parameter auf LONG RAW festgelegt sind, enthalten weiterhin LONG RAW-Spalten. Um die Datentypen für diese Spalten zu ändern, müssen Sie die Einstellungen des Konfigurationsschlüsselworts ändern und die Daten migrieren.
Voraussetzungen für die Migration
Die folgenden Bedingungen müssen vor dem Konvertieren der Daten erfüllt sein:
- Sie müssen vor der Migration eine Sicherungskopie der Daten anlegen.
- Wenn Sie den räumlichen Spaltendatentyp konvertieren, müssen die Daten mit hoher Genauigkeit gespeichert sein. Falls die Daten noch mit normaler Genauigkeit gespeichert sind, müssen Sie diese vor dem Migrieren des Speichertyps zuerst mit hoher Genauigkeit speichern. Führen Sie die Aktualisierung mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Raumbezug aktualisieren aus.
- Die Tabelle oder Feature-Class muss bei der Geodatabase registriert sein.
- Das Konfigurationsschlüsselwort, das Sie beim Migrieren des Datentyps angeben, muss den richtigen Wert für den Parameter GEOMETRY_STORAGE, ATTRIBUTE_BINARY oder RASTER_STORAGE enthalten. Falls Sie z. B. eine LONG RAW-Geometriespalte nach "ST_GEOMETRY" migrieren möchten, aber ein Schlüsselwort angeben, für das der Parameter GEOMETRY_STORAGE auf SDO_GEOMETRY festgelegt ist, schlägt die Migration fehl, weil es sich nicht um einen unterstützten Migrationspfad handelt.
- Sie müssen als Besitzer der zu migrierenden Tabelle angemeldet sein.