Das in einem Mosaik-Dataset angezeigte mosaikierte Bild kann aus mehreren Eingabe-Rastern, die sich häufig überschneiden, erstellt werden. Die Mosaik-Methode bestimmt, wie das mosaikierte Bild aus diesen Eingabe-Rastern erstellt wird.
Wenn Sie beispielsweise die Methode "Nach Attribut" verwenden, werden die Werte in einem Attributfeld verwendet, um die Bilder zu sortieren. Wenn Sie "Am nächsten zum Mittelpunkt" verwenden, wird das dem Mittelpunkt der Anzeige am nächsten liegende Bild als oberstes Bild im Mosaik positioniert. Darüber hinaus können Sie mithilfe des Mosaik-Operators festlegen, wie die überlappenden Zellen aufgelöst werden, z. B. durch Auswählen eines Verschmelzungsvorgangs.
Wenn Sie mit dem Mosaik-Dataset arbeiten, können Sie die Mosaik-Methode an zwei Orten ändern. Wenn Sie das Mosaik-Dataset bearbeiten und die standardmäßige Mosaik-Methode festlegen oder die Optionen einschränken müssen, ändern Sie die Mosaik-Dataset-Eigenschaften. Dadurch wird das Mosaik-Dataset dauerhaft geändert. Wenn Sie jedoch das Mosaik-Dataset als Datenquelle anzeigen und nicht ändern, können Sie die Mosaik-Methode vom Bild-Layer aus ändern. Auf diese Weise ändern Sie nur Ihre Anzeige und nicht dauerhaft auch die anderen Anzeigen, wenn Sie auf das Mosaik-Dataset zugreifen oder es anzeigen.
Mosaik-Methoden
Es gibt immer eine Standard-Mosaik-Methode. Sie wird verwendet, wenn ein Benutzer auf das Mosaik-Dataset zugreift. Für ein Mosaik-Dataset kann allerdings eine beliebige Anzahl von Mosaik-Methoden verwendet werden. Der Benutzer kann die Mosaik-Methode ändern und die Person, die die Mosaik-Methode einrichtet, kann die Standard-Methode steuern und die Methoden deaktivieren, die nicht für das Mosaik-Dataset verwendet werden sollen.
Um den Effekt unterschiedlicher Mosaik-Methoden zu vermitteln, können Sie ein Beispiel-Mosaik verwenden, das aus 12 einzelnen Rastern besteht, die, wie im folgenden Diagramm dargestellt, positioniert sind:
Die nachfolgenden Erläuterungen der einzelnen Methoden beziehen sich auf dieses Diagramm. Beachten Sie, dass das Diagramm mit den einzelnen Rastern aus Platzgründen um 50 Prozent verkleinert wurde.
Die Mosaik-Methoden sind:
Am nächsten zum Mittelpunkt: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einer Standardreihenfolge, bei der Raster, deren Zentren dem Mittelpunkt der Ansicht am nächsten liegen, auf der höchsten Ebene platziert werden.
In diesem Beispiel werden 12 Raster mit der Mosaik-Methode "Am nächsten zum Mittelpunkt" angezeigt. Sie können sehen, dass das mittlere Raster (rosa) vollständig angezeigt wird und der Rest des mosaikierten Bildes aus den verbleibenden Rastern besteht. Wenn Sie das mosaikierte Bild schwenken und zoomen, ändert es sich, wenn andere Raster dem Mittelpunkt innerhalb der Anzeigeausdehnungen am nächsten kommen.
Am nächsten zum Nadir – Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach der Entfernung zwischen Nadir-Position und Mittelpunkt der Anzeige. Diese Vorgehensweise ähnelt der Methode "Am nächsten zum Mittelpunkt". Im Unterschied dazu wird jedoch der Fußpunkt für ein Raster verwendet, und insbesondere für schräge Luftbilder kann eine Abweichung vom Zentrum gegeben sein.
Am nächsten zum Betrachtungspunkt – Sortiert Raster nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einer benutzerdefinierten Position und einer Nadir-Position für die Raster, die das Werkzeug "Betrachtungspunkt" verwenden.
Stellen Sie sich in diesem Beispiel vor, wie Sie die Ansicht der Fläche vergrößern, die sich an der roten Pfeilspitze befindet. Diese Position umfasst sechs überlappende Raster. Rufen Sie mit dem Werkzeug Betrachtungspunkt die Raster ab, die unter den blauen Pfeilen angezeigt werden, die die Betrachtungspunktauswahl darstellen.
Nach Attribut – Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einem definierten Metadatenattribut sowie der entsprechenden Abweichung von einem Basiswert.
In diesem Beispiel enthält das ausgewählte Attributfeld Buchstaben des Alphabets und wird in einer aufsteigenden Reihenfolge sortiert.
Nordwest: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach der kürzesten Entfernung zwischen dem Mittelpunkt eines Rasters und der Nordwest-Position.
In diesem Beispiel wird das Raster in der Nordwestecke vollständig verwendet, um das mosaikierte Bild zu erstellen.
Seamline – Schneidet das Raster mithilfe der vordefinierten Seamline-Form für jedes Raster. Dabei kann eine optionale Glättung entlang der Ränder verwendet werden und die Bilder können basierend auf ZOrder und dann nach den SOrder-Feldern in der Attributtabelle sortiert werden.
In diesem Beispiel wird die Seamline (blau) verwendet, um die Mosaik-Methode zu erstellen, und das Sortierfeld ist das gleiche wie beim Beispiel "Nach Attribut" oben.
Beim Einrichten der Seamline-Mosaik-Methode sollten Sie den Mosaik-Operator auf "Verschmelzen" festlegen. Auf diese Weise wird das Verschmelzen (Glätten) entlang der Ränder der Seamlines ermöglicht. Die Verschmelzungsbreite ist ein Wert, der in der Seamline-Attributtabelle definiert wird.
Raster-Sperre: Ermöglicht das Sperren der Anzeige einzelner oder mehrerer Raster anhand der Objekt-ID.
In diesem Beispiel werden vier Footprints ausgewählt; daher wird das mosaikierte Bild aus nur vier Rastern erstellt.
None: Sortiert Raster basierend auf der Reihenfolge (ObjectID) in der Mosaik-Dataset-Attributtabelle.
In diesem Beispiel wird das mosaikierte Bild auf Grundlage der Reihenfolge der Raster in der Attributtabelle generiert.
Wird ein Datumsfeld mit der Mosaik-Methode "Nach Attribut" verwendet, muss der Basiswert folgendermaßen eingegeben werden:
- JJJJ/MM/TT hh:mm:ss,s
- JJJJ/MM/TT hh:mm:ss
- JJJJ/MM/TT hh:mm
- JJJJ/MM/TT hh
- JJJJ/MM/TT
- JJJJ/MM
- JJJJ
Um die Mosaik-Methode "Am nächsten zum Betrachtungspunkt" zu verwenden, müssen Sie der Anwendung den Controller "Betrachtungspunkt" hinzufügen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verwenden des Fensters "Betrachtungspunkt".
Mosaik-Operatoren
Der Mosaik-Operator wird verwendet, um zu definieren, wie überlappende Zellen im mosaikierten Bild aufgelöst werden. Die Mosaik-Operatoren sind:
- Erste(r) – Die überlappenden Bereiche enthalten die Zellen aus dem ersten Raster-Dataset, das in der Quelle angegeben ist.
- Letzte(r) – Die überlappenden Bereiche enthalten die Zellen aus dem letzten Raster-Dataset, das in der Quelle angegeben ist.
- Min – Die überlappenden Bereiche enthalten die minimalen Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
- Max – Die überlappenden Bereiche enthalten die maximalen Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
- Mittelwert – Die überlappenden Bereiche enthalten die mittleren Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
- Verschmelzen – Bei den überlappenden Bereichen handelt es sich um eine Verschmelzung der überlappenden Zellenwerte; dieser Verschmelzungswert basiert auf einem Algorithmus, der gewichtsbasiert und zudem vom Abstand der Zellen zum Rand (innerhalb des überlappenden Bereichs) abhängig ist.
- Summe: Die überlappenden Bereiche enthalten die Gesamtsumme der Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
Beim Verwenden der Seamline-Mosaik-Methode sollten Sie den Mosaik-Operator auf "Verschmelzen" festlegen.
Sortierreihenfolge-Regeln
Die Sortierreihenfolge der Bilder wird von der Pixelgröße der einzelnen Bilder beeinflusst und kann vom Feld "ZOrder" in der Attributtabelle oder vom Feld "SOrder" (wenn die Seamline-Mosaik-Methode verwendet wird) beeinflusst werden.
"ZOrder" bestimmt, wie Raster zusammen mosaikiert werden, wenn "Am nächsten zum Mittelpunkt", "Nordwest", "Nach Attribut", "Am nächsten zum Nadir" oder "Am nächsten zum Betrachtungspunkt" verwendet wird. Mit diesen Mosaik-Methoden werden die Raster immer zuerst nach ihrer ZOrder sortiert. "ZOrder" kann nur von jemandem mit der Fähigkeit zum Bearbeiten der Attributtabelle des Mosaik-Datasets geändert werden.
Im Allgemeinen schieben niedrigere Werte vorwärts und größere Werte schieben zurück. Zum Beispiel, wenn es die drei Werte 10, 0 und -10 gibt, wird der größere Wert (10) schwerer und hat beim Erstellen des mosaikierten Bildes eine niedrigere Priorität, damit er möglicherweise von einem niedrigeren ZOrder-Wert (0 oder -10) verdeckt wird. Je kleiner der Wert ist, desto wichtiger und leichter wird es, sodass er über einem größeren ZOrder-Wert angezeigt wird (daher ist -10 über 0). Ein Wert von null für "ZOrder" wird wie eine 0 behandelt. Eine andere Möglichkeit, diese Reihenfolge des Anzeigewertes zu erklären, ist folgende: Die höhere Zahl wird zuerst angezeigt und die verbleibenden Raster in absteigender Reihenfolge über den vorangehenden Rastern, sodass das kleinste nummerierte Raster oben ist. Sie können sich auch eine Gewichtung vorstellen, bei der der leichteste Wert oben schwimmt.
"SOrder" funktioniert genau wie "ZOrder", mit der Ausnahme, dass der Wert nur für die Seamline-Mosaik-Methode gilt.
Regelreihenfolgen
Nachfolgend werden alle Regeln aufgeführt, die erklären, wie jede Mosaik-Methode die Daten in Ihrem Mosaik-Dataset ordnet. Während es sich bei den Beschreibungen der Mosaikanordnungen im obigen Abschnitt um Generalisierungen handelte, erläutert dieser Abschnitt jedes mögliche Szenario und die entsprechende Anordnung der Bilder.
"Nach Attribut", "Am nächsten zum Mittelpunkt", "Am nächsten zum Nadir", "Am nächsten zum Betrachtungspunkt" oder "Nordwest":
- Eine räumliche Abfrage definiert die potenziellen Bilder.
- Die minimalen und maximalen Werte für die Pixelgröße werden verwendet, um die potenziellen Bilder zu definieren.
- "ZOrder" wird untersucht, und die Bilder werden priorisiert.
- Der Zellengrößen-Toleranzfaktor wird verwendet, um die Priorität der überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
- Der aktuelle Maßstab wird mit den niedrigen Pixelgrößenwerten verglichen, um die Priorität der überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
- Die qualifizierten Bilder werden ausgewählt und gemäß der Mosaik-Methode sortiert (mit der Mosaik-Methode "Nach Attribut". Die Sortierreihenfolge kann aufsteigend oder absteigend sein).
- Die Überlappungsfläche wird vom Mosaik-Operator aufgelöst.
Raster-Sperre:
- Alle Regeln mit Ausnahme der Mosaik-Methode werden überschrieben.
Keine:
- Es werden keine Sortierregeln angewendet. Die Raster werden wie in der Attributtabelle angeordnet.
Seamline:
- Eine räumliche Abfrage definiert die potenziellen Bilder.
- Die minimalen und maximalen Werte für die Pixelgröße werden verwendet, um die potenziellen Bilder zu definieren.
- "ZOrder" wird untersucht, und die Bilder werden priorisiert.
- Der Zellengrößen-Toleranzfaktor wird verwendet, um die Priorität der überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
- Die qualifizierten Bilder werden ausgewählt und gemäß der Mosaik-Methode sortiert.
- Die Überlappungsfläche wird vom Mosaik-Operator aufgelöst.