Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.
Bemaßungen sind eine spezielle Art von Geodatabase-Annotations zur Anzeige spezifischer Längen oder Entfernungen auf einer Karte. Eine Bemaßung kann die Länge einer Gebäudeseite oder eines Flurstücks oder die Entfernung zwischen zwei Features, z. B. einem Hydranten und der Ecke eines Gebäudes, anzeigen.
Ein Bemaßungs-Feature setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die in Abhängigkeit von ihrer Verwendung sichtbar oder nicht sichtbar sein können. Es folgt eine Abbildung zum Aufbau eines Bemaßungs-Features:
Bemaßungstypen
ArcGIS unterstützt zwei Typen von Bemaßungen: ausgerichtete Bemaßungen und lineare Bemaßungen. Ausgerichtete Bemaßungen verlaufen parallel zur Basislinie und stellen die wahre Entfernung zwischen den Anfangs- und Endpunkten der Bemaßung dar.
Im Gegensatz zu ausgerichteten Bemaßungen stellen lineare Bemaßungen nicht die wahre Entfernung zwischen den Anfangs- und Endpunkten der Bemaßung dar. Lineare Bemaßungen können vertikal, horizontal oder gedreht sein. Die Linie einer vertikalen Bemaßung stellt die vertikale Entfernung zwischen den Anfangs- und Endpunkten der Bemaßung dar. Die Linie einer horizontalen linearen Bemaßung stellt die horizontale Entfernung zwischen den Anfangs- und Endpunkten der Bemaßung dar. Eine gedrehte lineare Bemaßung ist eine Bemaßung, deren Linie sich in einem Winkel zur Grundlinie befindet und deren Länge die Länge der Bemaßungslinie selbst, nicht der Grundlinie, darstellt.
Alle Bemaßungen können entweder nach außen oder nach innen gerichtet sein. Nach außen gerichtete Bemaßungen beinhalten Bemaßungslinien, die vom Feature aus gesehen nach außen zeigen und die gemessene Entfernung zwischen den beiden Grenzen darstellen. Nach innen gerichtete Bemaßungen beinhalten Pfeile, die von der Außenlinie des Features nach innen zeigen. Sie bemessen die Entfernung zwischen diesen beiden Pfeilen. Ob eine Bemaßung nach außen oder innen gerichtet ist, hängt von der Länge der zu bemaßenden Linie ab und auch davon, ob diese Länge auf der Karte ausreichend ist, um alle Elemente der Bemaßung zwischen den Erweiterungslinien darzustellen.
Sie können alle diese Bemaßungstypen mit einer Reihe von Werkzeugen und Konstruktionsmethoden erstellen, die während der Bearbeitung in ArcMap verfügbar sind.
Dimension-Feature-Classes
In der Geodatabase werden Bemaßungen in Dimension-Feature-Classes gespeichert. Wie andere Feature-Classes in der Geodatabase weisen alle Features in einer Dimension-Feature-Class eine geographische Position und Attribute auf. Sie können sich entweder innerhalb oder außerhalb eines Feature-Datasets befinden. Wie bei Annotation-Features handelt es sich bei Bemaßungs-Features um grafische Features und ihre Symbologie wird in der Geodatabase gespeichert.
Bemaßungs-Styles
Bemaßungs-Styles sind mit einer Dimension-Feature-Class verbunden. Der Style eines Bemaßungs-Features beschreibt seine Symbologie, welche Teile gezeichnet werden und wie sie gezeichnet werden. Jedes Mal, wenn Sie ein neues Bemaßungs-Feature erstellen, wird diesem ein bestimmter Style zugewiesen. Alle Bemaßungs-Features eines Styles teilen bestimmte Eigenschaften, von denen einige jedoch für jedes Feature einzeln geändert werden können. Styles für eine Dimension-Feature-Class werden mit ArcCatalog oder mit dem Fenster "Katalog" erstellt, kopiert und verwaltet.
Es folgt eine Auflistung von Eigenschaften eines Bemaßungs-Features, die basierend auf einem Style zugewiesen werden können:
Bemaßung | Eigenschaften |
Bemaßungsliniensymbol | Das für die Bemaßungslinie verwendete Symbol. |
Anfangssymbol | Das für den Pfeil am Anfang der Bemaßungslinie verwendete Symbol. |
Endsymbol | Das für den Pfeil am Ende der Bemaßungslinie verwendete Symbol. |
Bemaßungsanfangspunkt | Das zur Markierung des Anfangs der Basislinie verwendete Symbol. |
Bemaßungsendpunkt | Das zur Markierung des Endes der Basislinie verwendete Symbol. |
Anzeige der Bemaßungslinie | Gibt an, welche Bemaßungslinien angezeigt werden sollen: alle, nur der Anfang, nur das Ende oder keine. |
Pfeilanzeige | Gibt an, welche Anfangs- und Endsymbole (Pfeile) angezeigt werden sollen: nur der Anfang, nur das Ende, beide oder keine. |
Erweiterungsliniensymbol | Das für die Erweiterungslinie verwendete Symbol. |
Anzeige der Erweiterungslinie | Gibt an, welche der Erweiterungslinien angezeigt werden sollen: nur der Anfang, nur das Ende, beide oder keine. |
Versatz | Der Abstand zwischen dem Bemaßungspunkt und dem Anfang der Bemaßungslinie. |
Überstand | Der Abstand, über den die Erweiterungslinie über die Bemaßungslinie hinaus reicht. |
Wert für die Textanzeige | Die Zeichenfolge, die als Bemaßungstext angezeigt wird. Dies kann der Wert der Bemaßung sein (die Länge des Features oder ein vom Anwender festgelegter Wert), der Wert mit einem Präfix und/oder Suffix oder ein benutzerdefinierter Ausdruck. |
Pfeil- und Texteinpassung | Die Anpassung der Pfeil- und Textanzeige, wenn die Länge der Bemaßung zu kurz ist, um die Pfeile und den Text zwischen den Erweiterungslinien anzuzeigen. |
ArcGIS bietet Werkzeuge, die Ihnen ermöglichen, Bemaßungen in der Geodatabase zu speichern. Sie können auch Bemaßungs-Styles erstellen, die Sie auf Ihre Bemaßungs-Features anwenden, damit sie mit Ihren Anwendungsstandards übereinstimmen. ArcGIS unterstützt eine Reihe von Bemaßungstypen und Methoden zum Erstellen von Bemaßungen.
Wenn ein Style in einer Bemaßungsklasse erstellt ist, kann er nicht mehr geändert werden. Wenn Sie die Eigenschaften eines vorhandenen Bemaßungs-Styles ändern möchten, müssen Sie einen neuen Style mit den neuen Eigenschaften erstellen. Sie können neue Styles basierend auf den Eigenschaften eines vorhandenen Styles erstellen oder Sie können Styles aus Dimension-Feature-Classes in anderen Geodatabases importieren.
Überlegungen zur Performance
Bemaßungen sind eine Art von Geodatabase-Annotations. Wie normale Annotations sind die in Bemaßungs-Features enthaltenen Informationen wenig hilfreich, solange Sie nicht auf einen Maßstab gezoomt haben, bei dem Sie die Bemaßungs-Features gut sehen können. Wenn Sie mit Dimension-Feature-Classes in ArcMap arbeiten, sollten Sie deshalb immer sichtbare Maßstabsbereiche anwenden, sodass die Bemaßungs-Features nur in einem Maßstab gezeichnet werden, bei dem sie gut zu sehen sind.