Shapefiles können in ArcGIS mit jeder Lizenzstufe bearbeitet werden (ArcGIS Desktop Basic, Desktop Standard oder Desktop Advanced). Beim Bearbeiten von Shapefiles sind jedoch einige Faktoren zu berücksichtigen.
Bearbeiten von Shapefiles
Stellen Sie zunächst sicher, dass für das Shapefile die richtige Projektion definiert ist, damit es in ArcMap mit anderen projizierten Daten angezeigt werden kann. Es besteht zwar die Möglichkeit, Daten aus verschiedenen Koordinatensystemen zu bearbeiten. In der Regel ist es jedoch besser, wenn alle zu bearbeitenden Daten das gleiche Koordinatensystem wie der Datenrahmen aufweisen. Das ist besonders für Shapefiles wichtig, da diese manchmal mit einem unbekannten Koordinatensystem erstellt werden oder da Projektionsdateien (.prj) für Shapefiles fehlen können.
Sie können während einer Editiersitzung alle Shapefiles im gleichen Ordner bearbeiten. Wenn die Shapefiles in der Karte in anderen Ordnern gespeichert werden, können sie nicht in derselben Editiersitzung bearbeitet werden. Sie müssen das Bearbeiten des ersten Ordners beenden, bevor Sie zum nächsten übergehen können. Beachten Sie, dass ein Shapefile immer nur von einer Person bearbeitet werden kann, auch wenn es von mehreren Personen gleichzeitig angezeigt werden kann. Wenn mehrere Benutzer ein Shapefile bearbeiten, können Daten beschädigt werden.
Im Gegensatz zu Geodatabases sind Shapefiles nicht mit einer ArcGIS-Versionsnummer verknüpft. Sie können Shapefiles in einer neueren Version erstellen und bearbeiten und sie in einer früheren Version der Software verwenden und bearbeiten. Layer-Dateien haben jedoch eine Versionsnummer, sodass die LYR-Datei in der richtigen Version gespeichert werden muss, wenn sie für Benutzer freigegeben werden soll, die mit einer früheren Software-Version arbeiten.
Erstellen von Features mit Kurven in Shapefiles
Shapefiles unterstützen keine echten parametrischen Kurven, einschließlich Kreisbögen, Ellipsen und Bézierkurven. Diese Shapes werden deshalb als gerade Segmente gespeichert. In Geodatabase-Feature-Classes werden echte Kurven vollständig unterstützt.
Wenn Kurven in einem Shapefile mit den Editierwerkzeugen erstellt werden, werden die Shapes möglicherweise zunächst gekrümmt auf dem Bildschirm angezeigt. Beim Speichern werden die Kurven jedoch verdichtet, und die Shapes werden in eine Folge von geraden Segmenten konvertiert, die dem Shape der ursprünglichen Kurve annäherungsweise entsprechen. Beispiel: Sie digitalisieren eine Schule und erfassen geschwungene Features, z. B. ein Baseballfeld, mit den Konstruktionsmethoden "Endpunkt-Kreisbogensegment" oder "Bogensegment". In einem Shapefile werden die Kurven durch eine verdichtete Linie aus kurzen geraden Segmenten ersetzt. Wenn Sie mit einer Geodatabase-Feature-Class arbeiten, werden die Shapes als echte Kurven gespeichert, die nur an den Endpunkten einer Kurve Stützpunkte aufweisen.
Bei Linien- oder Polygon-Features mit gemeinsamen geschwungenen Kanten kann die Segmentverdichtung, die in Shapefiles auftritt, zu kleinen Lücken zwischen den Features führen. Das kann vorkommen, wenn Sie z. B. benachbarte Polygone mit geschwungenen Segmenten mit den Werkzeugen "Polygon automatisch vervollständigen" oder "Freihand automatisch vervollständigen" erstellen, oder wenn Sie geschwungene Features aus einer Geodatabase-Feature-Class kopieren und in ein Shapefile einfügen. Die einzige Möglichkeit, um das zu vermeiden, besteht darin, eine Geodatabase-Feature-Class zu verwenden, die die echten Kurven beibehalten und Lagegleichheit unter ihnen garantieren kann.