Raster-Datasets, die Attributtabellen enthalten, weisen typischerweise Zellenwerte auf, die eine Klasse, Gruppe, Kategorie oder Mitgliedschaft darstellen oder definieren. Zum Beispiel kann ein Satellitenbild einer Klassifizierungsanalyse unterzogen worden sein, um ein Raster-Dataset zu erstellen, das die Landnutzung definiert. Zu den Klassen der Landnutzung können Waldflächen, Sumpfgebiete, Kulturflächen und Stadtgebiete gehören. Jede Zahl gibt an, welche Zellenwerte im Raster-Dataset welchen Typ der Landnutzung definieren:
1 Forestland
2 Wetland
3 Cropland
4 Urban
Durch Erstellen einer Raster-Attributtabelle können Sie die Attributinformationen dieser Tabelle mit diesem klassifizierten Raster-Dataset verwalten sowie weitere zu speichernde Felder definieren. Zum Beispiel können bestimmte Codes diesen Klassen oder weiteren Beschreibungen des von diesen Klassen Dargestellten zugeordnet werden. Sie können anhand der Informationen in der Tabelle auch Berechnungen durchführen. Beispielsweise können Sie den Verlauf für die von diesen Klassen dargestellte Gesamtfläche erfassen, indem Sie die Anzahl der Zellen mit der von jeder Zelle dargestellten Fläche multiplizieren. Zudem können Sie die Raster-Attributtabelle mit anderen Tabellen verbinden.
Die Grafik unten veranschaulicht ein Raster-Dataset mit Attributtabelle. Sie können erkennen, dass die NoData-Werte in der Raster-Attributtabelle nicht berechnet wurden. Außerdem ist ersichtlich, dass in der Standardeinstellung drei Spalten berechnet werden, die anderen Spalten können einzeln oder durch einen Verbindungsvorgang hinzugefügt werden.
Informationen zum Hinzufügen und Löschen von Feldern in einer Tabelle
Informationen zum Verbinden von Tabellen
Wenn eine Raster-Attributtabelle generiert wird, werden in der Tabelle drei Standardfelder erstellt: OID, VALUE und COUNT. Der Inhalt dieser Felder kann nicht bearbeitet werden. Die ObjectID (OID) ist eine eindeutige, vom System definierte Objekt-Identifikationsnummer für jede Zeile in der Tabelle. VALUE ist eine Liste mit jedem Zelleneinzelwert in den Raster-Datasets (in einem Grid ist dies eine ganze Zahl). COUNT stellt die Anzahl der Zellen im Raster-Dataset mit dem Zellenwert in der VALUE-Spalte dar. Von NoData-Werten dargestellte Zellenwerte werden in der Raster-Attributtabelle nicht berechnet.
Weitere Informationen zu ObjectID-Feldern in Tabellen
Außerhalb von Geodatabases wird die Raster-Attributtabelle für ein dateibasiertes Raster-Dataset in demselben Ordner oder auf derselben Verzeichnisebene wie das Raster gespeichert, wobei der Name des Rasters verwendet und die Erweiterung .vat.dbf angefügt wird. Für das Raster "SanDiego.tif" lautet die Raster-Attributtabelle beispielsweise "SanDiego.tif.vat.dbf". Innerhalb von Geodatabases wird die Raster-Attributtabelle im Raster-Dataset gespeichert und für Benutzer ausgeblendet. Innerhalb von Grids wird die Raster-Attributtabelle als vat.sdf-Datei im Ordner mit dem Grid gespeichert.
Bei Grids wird für jedes durch einen Ausdruck erzeugte Grid aus ganzen Zahlen standardmäßig eine Raster-Attributtabelle erstellt, wenn der Wertebereich im Raster kleiner als 100.000 ist oder wenn die Anzahl der Einzelwerte im Raster weniger als 500 beträgt. Wenn der Bereich kleiner als 100.000 ist, kann die Anzahl der Einzelwerte im Raster bis zu 100.000 betragen. Wenn der Bereich größer als 100.000 ist und die Anzahl der Einzelwerte weniger als 500 beträgt, wird die Raster-Attributtabelle dennoch erstellt. Wenn der Wertebereich größer als 100.000 ist und die Anzahl der Einzelwerte mehr als 500 beträgt, wird eine Raster-Attributtabelle nicht automatisch erstellt.
Die Standardgröße einer Raster-Attributtabelle ist auf 65.535 Einzelwerte beschränkt. Sie können diese Zahl im Dialogfeld Optionen erhöhen, indem Sie im Bereich Raster auf die Registerkarte Raster-Dataset klicken.
Wenn Sie mit der Raster-Attributtabelle eine Kopie eines Raster-Datasets erstellen, wird die Raster-Attributtabelle im kopierten Raster-Dataset verwaltet. Wenn Sie ein Grid mit einer Attributtabelle kopieren, wird dieses daher in das neue Raster-Dataset kopiert, z. B. eine .img-Datei.
Mit Raster-Attributtabellen können Sie ähnlich wie mit normalen Tabellen arbeiten, Sie können diese beispielsweise in ArcCatalog als Vorschau anzeigen und in ArcMap bearbeiten. Sie können sie mit anderen Tabellen verbinden, Felder berechnen und sortieren oder die Tabelle exportieren.
Raster-Attributtabelle für Raster-Datasets in einem Raster-Katalog
Jedes Raster-Dataset in einem Raster-Katalog kann über eine eigene Attributtabelle verfügen. Die Speichermethode ist einfach und benutzerfreundlich, jedoch können in der Datenbank zahlreiche Tabellen entstehen, von denen einige möglicherweise identisch sind (z. B. wenn Raster-Datasets im Katalog die gleichen Attribute besitzen).