ArcGIS zeigt die Raster-Daten mit dem entsprechendsten Renderer nach den Raster-Eigenschaften (z. B. Anzahl von Bändern, Quelltyp, Pixeltyp und Statistik) und den Metadaten an, die verfügbar sind. Sie können das Standard-Rendering mit dem Dialogfeld "Optionen" der Anwendung steuern, indem Sie die Einstellungen auf der Registerkarte Raster > Raster-Layer ändern.
Sie können andere Rendering-Methoden interaktiv auf der Grundlage der Anzeige- und Analyseanforderungen auswählen, sobald die Raster-Daten der Anzeige hinzugefügt werden. Sie können die jeweiligen Methoden im Fenster Bildanalyse bzw. durch Aufrufen des Dialogfelds "Eigenschaften" des Layers und durch Bearbeiten der Parameter auf der Registerkarte Symbologie ändern. Um die Rendering-Eigenschaften beizubehalten, die Sie festgelegt haben, können Sie eine Layer-Datei (* .lyr) speichern.
Für alle Raster- und Mosaik-Datasets gibt es eine Eigenschaft Quellentyp, z. B. Höhe oder thematisch, mit der die Daten beschrieben werden. Diese Eigenschaft beeinflusst, wie die Daten gerendert werden. Zum Beispiel ist für Höhe die Standard-Resampling-Methode bilinear und die Standardstreckung Min-Max und für thematisches Nächster Nachbar wird eine Resampling-Methode mit einer Standardabweichungsstreckung verwendet. Wenn der Wert Verarbeitet lautet, dann wird keine Streckung angewendet.
Rendern von Raster-Produkten
Raster-Produkte werden entworfen, um das Hinzufügen von Bilddaten von bestimmten Sensoren oder Datenanbietern einfacher zu gestalten, da jedes Raster-Produkt einen eindeutigen Satz von Erweiterungen und Bandkombinationen hat, um eine optimale Ansicht der Daten bereitzustellen. Die Streckung, Bandkombinationen und notwendigen Funktionen werden hinzugefügt, um den Layer zu verbessern und die Anzeige zu ändern. Wie bei jedem anderen Layer können Sie diese Funktionen jedoch ändern, sobald sie der Karte hinzugefügt wurden.
Jedes Raster-Produkt hat eine Standardvorlage. Diese ist in der Regel "Multispektral". Wenn Sie also das Raster-Produkt nicht erweitern, um eine andere Vorlage auszuwählen, dann wird dieser Standard verwendet.
Rendern von Einzelband-Datasets
Wenn ein Einzelband-Raster-Dataset gezeichnet wird, wird der Standard-Renderer nach folgenden Kriterien ausgewählt:
- Wenn das Dataset eine Colormap enthält, wird es mit dem Renderer "Colormap" und den Werten aus der Colormap dargestellt.
- Wenn das Dataset 1-Bit-Daten und keine Pyramiden enthält, wird ebenfalls der Renderer "Einzelwerte" verwendet, wobei 0 auf Weiß und 1 auf Schwarz festgelegt ist. Wenn in den 1-Bit-Daten Pyramiden enthalten sind, wird der Renderer "Gestreckt" verwendet. Pyramidendateien für 1-Bit-Daten werden als 8-Bit-Graustufen erstellt, um die Anzeigequalität des Rasters bei der Ansicht in voller Ausdehnung zu erhöhen.
- Wenn das Dataset bis zu 25 Werte enthält, wird ebenfalls der Renderer "Einzelwerte" verwendet, wobei den Werten zufällige Farben zugewiesen werden.
- Wenn Ihr Dataset eine intern gespeicherte, benutzerdefinierte Streckung besitzt, wird der Renderer "Gestreckt" mit einem Farbverlauf von Schwarz nach Weiß verwendet.
- Wenn für Ihr Dataset Statistiken existieren, wird der Renderer "Gestreckt" mit einem Farbverlauf von Schwarz nach Weiß verwendet, wobei der für die Daten geeignetste Streckungstyp verwendet wird. Wenn es keine mit dem Dataset gespeicherten Statistiken gibt, werden sie dem Dataset entnommen und der Renderer "Gestreckt" wird angewendet; diese Statistiken werden jedoch nur für die Anzeige verwendet und nicht mit dem Dataset gespeichert.
Rendern von Multiband-Datasets
Wenn ein Multiband-Raster-Dataset gezeichnet wird, verwendet der Standard den Renderer "RGB-Komposit". Wenn die Daten Wellenlängeninformationen enthalten, dann werden sie mit den roten, grünen und blauen Bändern angezeigt. Andernfalls wird die Standardbandkombination auf der Registerkarte "Raster" des Dialogfelds "Optionen" verwendet. Wenn der Dataset keine Statistiken enthält, werden sie dem Dataset entnommen und der Renderer "RGB-Komposit" wird angewendet; diese Statistiken werden jedoch nur für die Anzeige verwendet und nicht mit dem Dataset gespeichert.
Rendern von Mosaik-Datasets
Ein Mosaik-Dataset ist ein Datenmodell in der Geodatabase, mit der eine Gruppe von Raster-Datasets (Bildern) verwaltet wird, die als Katalog gespeichert und als mosaikiertes Bild angezeigt werden. Wenn Sie ArcMap ein Mosaik-Dataset hinzufügen, wird es als Mosaik-Layer hinzugefügt, der im Inhaltsverzeichnis mit mindestens drei Layern (Grenze, Footprint und Bild) als besonderer Gruppen-Layer angezeigt wird. Wenn Sie ArcGlobe ein Mosaik-Dataset hinzufügen, wird es als nur ein Layer (ein Raster-Layer) angezeigt.
Der Bild-Layer dient der Rendering-Steuerung des mosaikierten Bildes des Mosaik-Datasets. Sie können mit der rechten Maustaste auf den Bild-Layer klicken, um das Dialogfeld "Eigenschaften" aufzurufen. Zudem können Sie, ähnlich wie beim Raster-Dataset, auf der Registerkarte "Symbologie" einen anderen Renderer auswählen. An den Eigenschaften des Bild-Layers vorgenommene Änderungen wirken sich nicht auf das Mosaik-Dataset aus – lediglich auf das Rendering bei der Anzeige.
Rendern von Alpha-Bändern
Ein Alpha-Band fungiert als Transparenzmaske, die für jedes Pixel einen Transparenzwert bereitstellt. Ein Alphaband kann für Multiband-Raster-Datasets, die mit dem Renderer "RGB-Komposit" gerendert wurden, aktiviert und deaktiviert werden.
Wenn Sie den Alphakanal aktivieren bzw. deaktivieren möchten, müssen Sie im Dialogfeld "Eigenschaften" des Raster-Layers auf der Registerkarte "Symbologie" das entsprechende Kontrollkästchen aktivieren (zum Einschalten) bzw. deaktivieren (zum Ausschalten).
Rendern von Raster-Katalogen
Bei einem Raster-Katalog handelt es sich um eine Objektgruppe von Raster-Datasets im Tabellenformat, in dem die Datensätze die einzelnen Raster im Katalog angeben. Raster-Kataloge können außerdem zum Speichern verschiedener, halb überlappender oder vollständig überlappender Raster-Datasets verwendet werden.
Die Raster-Datasets im Raster-Katalog werden in der Reihenfolge vom ersten zum letzten Datensatz der Katalogtabelle dargestellt. Standardmäßig werden Raster-Kataloge als Drahtgittermodell angezeigt, wenn die aktuelle Anzeigenausdehnung mehr als neun Bilder enthält. Andernfalls werden die eigentlichen Raster-Daten angezeigt. Mit dem Gitternetz wird die Anzeige der Raster-Kataloge beschleunigt. Sie können die Standardeinstellung von neun Bildern in den Anzeigeeigenschaften des Raster-Katalogs oder im Dialogfeld "Optionen" auf der Registerkarte "Raster" ändern.
In ArcMap kann jedes Raster-Dataset-Mitglied eines Geodatabase-Raster-Katalogs mit dem jeweils am besten geeigneten Renderer gerendert werden. Im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften" des Raster-Katalogs werden auf der Registerkarte "Symbologie" die Renderer aufgeführt, die für den Katalog verfügbar sind. Sie können dieser Liste Renderer hinzufügen oder Renderer daraus entfernen. Zum Rendern des Katalogs können nur die in der Liste aufgeführten Renderer verwendet werden. In der Liste der verfügbaren Renderer wird in ArcMap ein Sternchen neben den derzeit aktiven Renderern angezeigt, die auf ein oder mehrere Raster-Dataset-Mitglieder des Raster-Katalogs angewendet werden. Die aktive Liste kann jedoch nur ausgelöst werden, wenn auf dem Bildschirm ein Bild dargestellt wird. Die Liste wird erst dann vollständig angezeigt, wenn der gesamte Katalog überprüft wurde. Die aktiven Renderer bleiben auch dann bestehen, wenn Sie die Anzeige in einen anderen Bereich, in die volle Ausdehnung oder zurück zum Drahtgittermodell ändern.
Wie bereits erwähnt, wird jedes Element des Raster-Katalogs mit einem entsprechenden Renderer in der Liste und mit den gleichen Regeln wie für ein Dataset gerendert. Darum ist der Renderer "Klassifiziert" niemals ein Standard-Renderer, es sei denn, es handelt sich um den einzigen Renderer in der Liste der verfügbaren Renderer.