Beschreibung
Die Goode-Homolosine-Projektion ist eine pseudozylindrische flächentreue Projektion für Weltkarten. Sie wird am häufigsten in unterbrochener Form verwendet. Sie ist ein Kombination der Mollweide-Projektion (auch homolographische Projektion genannt) und der Sinusoidal-Projektion, woraus sich der Name "Homolosine-Projektion" ableitet. Die Mollweide-Projektion wird nördlich und südlich der 40°44'12''-Parallelkreise verwendet. Die sinusförmige Projektion wird zwischen diesen beiden Breitengradwerten für die Äquatorregion verwendet. Die Projektion ist an dem Schnittpunkt der beiden Projektionen im Gradnetz unstetig.
Die Goode-Homolosine-Projektion wurde 1923 von J. Paul Goode eingeführt. Sie ist in ArcGIS Pro 1.0 und höher sowie in ArcGIS Desktop 9.2.1 und höher verfügbar.
Projektionseigenschaften
In den folgenden Unterabschnitten werden die Eigenschaften der Goode-Homolosine-Projektion beschrieben.
Gradnetz
Die Goode-Homolosine-Projektion ist eine pseudozylindrische Projektion.
Der Äquator und der Mittelmeridian werden als gerade Linien projiziert, und der Mittelmeridian weist die 0,44-fache Länge des projizierten Äquators auf. Die anderen Meridiane sind konkav zum Mittelmeridian und Sinuskurven mit gleichem Abstand zwischen 40°44'12'' N und S sowie Ellipsensegmente vom 40°44'12''-Parallelkreis zum nächsten Pol. Die Parallelkreise sind gerade Linien mit gleichem Abstand zwischen 40°44'12'' N und S. Jenseits dieser Breitengrade verringert sich ihr Abstand langsam in Richtung der Pole. Die Pole werden als Punkte dargestellt. Die Unstetigkeit des seitlichen Meridians gibt den gemeinsamen Parallelkreis wieder, an dem die beiden Projektionen verbunden werden. Das Gradnetz ist symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.
In den unterbrochenen Formen weist jeder Zipfel einen eigenen geraden Mittelmeridian auf, der 0,22 Mal länger als der projizierte Äquator ist. In der landorientierten Version lauten die geraden Meridiane -100° und 30° in der Nordhalbkugel sowie -160°, -60°, 20° und 140° in der Südhalbkugel. In der am Meer orientierten Version werden der -140°-, -10°- und 130°-Meridian in der Nordhalbkugel und der 100°-, 20°- und 140°-Meridian in der Südhalbkugel verwendet. Die Pole werden abhängig von der unterbrochenen Form mit zwei, drei oder vier Punkten dargestellt. Das vollständige Gradnetz ist symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.
Verzerrung
Die Goode-Homolosine-Projektion ist eine flächentreue (äquivalente) Projektion. Formen, Richtungen, Winkel und Entfernungen sind im Allgemeinen verzerrt. Der Maßstab an allen Parallelkreisen im sinusförmigen Teil zwischen 40°44'12'' N und S sowie an den Mittelmeridianen der Projektion ist genau. An den Mittelmeridianen und am Äquator gibt es keine Verzerrung. In der nicht unterbrochenen Form erzeugen sich wölbende Meridiane eine starke Formverzerrung hin zur Kante der Projektion. Die Verzerrungswerte sind nur in der nicht unterbrochenen Form symmetrisch über dem Äquator und Mittelmeridian.
Verwendung
Die Goode-Homolosine-Projektion eignet sich für die Erstellung von Karten mit kleinem Maßstab, die genaue Flächen erfordern. Die Verwendung in der nicht unterbrochenen Form wird jedoch nicht empfohlen. Die unterbrochenen Formen können wie vom Erfinder ursprünglich vorgesehen für Fokuskarten an Land oder auf See verwendet werden. Das USGS Earth Resources Observation and Science (EROS) Center stellt Daten in der Goode-Homolosine-Projektion bereit.
Beschränkungen
Die Goode-Homolosine-Projektion wird nur für Kugeln unterstützt. Für Ellipsoide wird als Radius die große Halbachse verwendet. Bei Verwendung eines Ellipsoiden werden Flächentreue und einige andere Verzerrungseigenschaften nicht beibehalten.
Parameter
Die Parameter der Goode-Homolosine-Projektion lauten wie folgt:
- Östlicher Versatz
- Nördlicher Versatz
- "Mittelmeridian". Hierdurch werden die im Parameter "Option" angegebenen Unterbrechungslängengrade nicht geändert.
- "Option" zum Angeben der Unterbrechungsformen, unabhängig vom Wert des Parameters "Mittelmeridian", mit den folgenden Werten:
Wert von "Option" Ergebnis 0 = keine Unterbrechung
1 = Ozeane unterbrechen, um Landmassen anzuzeigen
2 = Landmassen unterbrechen, um Ozeane anzuzeigen
Quellen
Snyder, J. P. (1993). Flattening the Earth. Two Thousand Years of Map Projections. Chicago and London: University of Chicago Press.
Snyder, J. P. and Voxland, P. M. (1989). An Album of Map Projections. U.S. Geological Survey Professional Paper 1453. Washington, DC: United States Government Printing Office.