Bei planaren Projektionen werden Kartendaten auf eine flache Oberfläche projiziert, die den Globus berührt. Eine planare Projektion wird auch als azimutale Projektion oder Zenitprojektion bezeichnet.
Dieser Projektionstyp ist normalerweise an einem Punkt tangential zum Globus, kann jedoch auch Sekantenlinien haben. Als Kontaktstelle kommen der Nordpol, der Südpol, ein Punkt auf dem Äquator oder ein beliebiger Punkt dazwischen infrage. Dieser Punkt gibt die Ausrichtung an und stellt den Fokus der Projektion dar. Der Fokus wird durch einen zentralen Längengrad und einen zentralen Breitengrad identifiziert. Mögliche Ausrichtungen sind polar, äquatorial und schiefachsig.
Die einfachste Form sind polare Ausrichtungen. Parallelkreise von Breitengraden sind konzentrische Kreise, die auf den Pol zentriert sind, während Meridiane gerade Linien darstellen, die sich am Pol mit winkeltreuer Ausrichtung schneiden. In anderen Ausrichtungen verfügen planare Projektionen über Gradnetzwinkel von 90 Grad am Fokus. Sie sind vom Fokus aus richtungstreu.
Durch den Fokus verlaufende Großkreise werden durch gerade Linien dargestellt, deshalb ist die kürzeste Entfernung vom Mittelpunkt zu einem beliebigen anderen Punkt auf der Karte eine gerade Linie. Die Flächenmuster und Formverzerrung sind über dem Fokus kreisförmig. Aus diesem Grund sind azimutale Projektionen besser für kreisförmige Regionen als für rechteckige Regionen geeignet. Planare Projektionen werden am häufigsten für die Darstellung von Polarregionen auf Karten verwendet.
Einige planare Projektionen zeigen Oberflächendaten von einem bestimmten Punkt im Weltraum. Der Blickwinkel gibt an, wie die sphäroiden Daten auf die flache Oberfläche projiziert werden. Die Perspektive, aus der alle Positionen betrachtet werden, ist bei den verschiedenen azimutalen Projektionen unterschiedlich. Das Projektionszentrum kann der Erdmittelpunkt, ein Punkt auf der Oberfläche direkt gegenüber dem Fokus oder ein Punkt außerhalb des Globus sein, als ob die Betrachtung von einem Satelliten oder anderen Planeten aus erfolgen würde.
Azimutale Projektionen werden teilweise durch den Fokus und, falls zutreffend, durch das Projektionszentrum klassifiziert. Bei der gnomonischen Projektion werden die Oberflächendaten vom Erdmittelpunkt aus betrachtet, bei der stereographischen Projektion dagegen von Pol zu Pol. Die orthographische Projektion zeigt die Erde von einem Punkt im Unendlichen aus, als ob sie vom Weltraum aus betrachtet würde. Beachten Sie, wie sich die Perspektivänderungen auf die Verzerrung in Äquatornähe auswirken.
- Abbildung von Projektionen mit polaren Ausrichtungen aus unterschiedlicher Perspektive
- Weitere Informationen zur gnomonischen Projektion
- Weitere Informationen zur orthographischen Projektion