- Antialiasing für Text und Zeichen-Marker
- Unterschiede bei der Koordinatenrundung
- Einfache Symbole in Grundkarten-Layern und Kartenservices
- Linienverzierungen in Grundkarten-Layern und Kartenservices
- Farbe in Grundkarten-Layern und Kartenservices
- Unterschiede bei der Schriftartbehandlung in Grundkarten-Layern und Kartenservices
Für Grundkarten-Layer und Kartenservices wird eine High-Performance-Drawing-Engine verwendet, um eine bessere Performance und Darstellungsqualität zu erzielen. Diese Drawing-Engine bietet für alle unterstützten Symboltypen eine hervorragende Performance.
Diese Drawing-Engine unterscheidet sich von der in ArcMap verwendeten Drawing-Engine. Daher weist das Aussehen einer im Kartenservice gezeichneten Karte wichtige Unterschiede auf. Im Fenster Vorbereiten werden für viele diese Unterschiede Warnungen angezeigt.
In den folgenden Abschnitten werden einige Darstellungsunterschiede beim Zeichnen und ihre Ursachen beschrieben.
Antialiasing für Text und Zeichen-Marker
In ArcMap wird das Antialiasing für Text und Zeichen-Marker über die Einstellungen zur Schriftartglättung gesteuert, die in den Anzeigeeinstellungen des jeweiligen Computers konfiguriert werden. Diese Einstellungen werden pro Benutzer festgelegt und nicht als Teil des Kartenservice konfiguriert.
Im Kartenservice werden diese Einstellungen pro Service konfiguriert und als Teil der Service-Definitionsdatei (.sd) gespeichert. Die Antialiasing-Einstellungen für Text werden im Service-Editor auf der Registerkarte Parameter festgelegt.
In einem Grundkarten-Layer gezeichneter Text wird immer mit der Option Erzwingen gezeichnet. Beachten Sie, dass Beschriftungen in einem Grundkarten-Layer immer mithilfe der Anzeige in ArcMap gezeichnet werden und die oben erwähnten Computereinstellungen verwenden.
Da die Drawing-Engine für den Grundkarten-Layer und den Kartenservice für die Aktivierung des Text- und Zeichen-Antialiasings ein anderes Verfahren verwendet und da sich die für die Ausführung des Antialiasings verwendeten Algorithmen unterscheiden, kann das Rendering des Textes und der Zeichen-Marker im Vergleich zur Anzeige in ArcMap einige Unterschiede aufweisen.
Unterschiede bei der Koordinatenrundung
In ArcMap werden Elemente der Bildschirmanzeige mit ganzzahligen Koordinaten angegeben. Falls die wirkliche Koordinate eines Features (z. B. einer Linie oder eines Markers) nicht genau auf dieser ganzzahligen Koordinate liegt, wird diese auf- oder abgerundet. Dies kann zu einigen Unregelmäßigkeiten führen, besonders bei sehr dünnen Linien oder Linien mit sehr schmalen Elementen, z. B. Begrenzungslinien. Linien, deren Größe bei einer bestimmten Vergrößerungsstufe oder Anzeigeausdehnung weniger als ein Pixel beträgt, werden auf ein Pixel aufgerundet.
In Grundkarten-Layern und Kartenservices kann die Drawing-Engine Koordinaten verwenden, die genauer als ein Pixel sind, um Features in der Karte anzuordnen und zu zeichnen. Dies führt zu einer höheren Genauigkeit bei der Platzierung von Features und bei der Symbolisierung.
Falls die Symbolisierung der Karte jedoch ursprünglich in ArcMap entworfen wurde, kann sich in einem Grundkarten-Layer oder Kartenservice eine andere Darstellung ergeben. Dies gilt besonders für die Liniensymbolisierung.
Weitere Informationen zu diesen Problemen und zum Entwerfen von Liniensymbolen für eine bestimmte Auflösung finden Sie unter Linien-Aliasing in Kartenservices. In Grundkarten-Layern kommt dieses Problem gewöhnlich nicht vor, da es in Grundkarten-Layern automatisch behoben wird.
Einfache Symbole in Grundkarten-Layern und Kartenservices
Einfache Symbole (einfache Liniensymbole, einfache Füllsymbole und einfache Markersymbole) werden in ArcMap gelegentlich auf inkonsistente Weise angezeigt und daher in einem Grundkarten-Layer oder Kartenservice anders dargestellt als in ArcMap. In diesem Fall werden Sie normalerweise von einer der Analysefunktionen im Fenster Vorbereiten darauf hingewiesen.
Bei einfachen Liniensymbolen mit einem Strich- oder Strich-Punkt-Muster wird der Bezugsmaßstab einer Karte nicht berücksichtigt. Außerdem werden die Symbole je nach gefordertem DPI-Wert mit unterschiedlichen Abständen gezeichnet. In einem Grundkarten-Layer oder Kartenservice wird der Bezugsmaßstab der Karte für die Symbole berücksichtigt, und die Symbole ändern sich nicht je nach dem gefordertem DPI-Wert.
Für einfache Füllsymbole ist auf der ArcMap-Benutzeroberfläche die Eigenschaft "Style" nicht verfügbar. Symbole dieser Art können jedoch unter Verwendung vieler Entwicklervorlagen und anderer Codeausschnitte von Drittanbietern in einer Karte erstellt werden. Andere Styles als "esriSFSSolid" werden in einem Grundkarten-Layer oder Kartenservice nicht unterstützt und führen bei der Analyse zu einem Fehler.
Bei einfachen Markersymbolen ändert sich das Verhalten der einfachen Marker je nach der Größe, mit der diese angezeigt werden, sodass sich Abweichungen bei Größe und Form ergeben können.
Grundkarten-Layer und Kartenservices zeigen Markersymbole immer in der gewünschten Größe an. Wenn die Größe eines einfachen Markersymbols in ArcMap unterhalb eines bestimmten Schwellenwertes liegt, wird das Symbol nicht mehr kleiner angezeigt. Dies bedeutet, dass der Grundkarten-Layer oder Kartenservice die Symbole bei Erreichen dieses Schwellenwertes weiterhin in der richtigen Größe anzeigt. Dies ist in ArcMap nicht der Fall. In diesem Bereich herrscht also keine Übereinstimmung.
Linienverzierungen in Grundkarten-Layern und Kartenservices
Bei Liniensymbolen, die Linienverzierungen in ArcMap enthalten, z. B. Linien-Pfeilspitzen, wird die Verzierung nicht gezeichnet, wenn sie größer als die Linienlänge des zu verzierenden Features ist. Mit der von Grundkarten-Layern und Kartenservices verwendeten Drawing-Engine werden Linienverzierungen immer unabhängig von der Größe der Linie gezeichnet. Bei einigen Maßstäben kann dies zu einer unübersichtlicheren Darstellung als in ArcMap führen, aber Linienverzierungen werden gleichbleibend und voraussagbar gezeichnet.
Farbe in Grundkarten-Layern und Kartenservices
Die von Grundkarten-Layern und Kartenservices verwendete Drawing-Engine nutzt eine Farbmanagement-Engine. Aus diesem Grund stimmen einige Farben möglicherweise nicht genau mit der Darstellung der ArcMap-Anzeige überein.
In ArcMap wird kein Farbmanagement verwendet. Farbunterschiede sind besonders in den folgenden Fällen zu beobachten:
- In anderen Farbräumen als RGB definierte Farben (z. B. HSV, CMYK oder Graustufe)
- Algorithmische Farbverläufe per HSV-, CIELab- oder LABLch-Algorithmus
Wenn Sie einen Grundkarten-Layer in ArcMap oder im Fenster Vorschau anzeigen, den Sie im Service-Editor öffnen, können Sie die Darstellung der Karte auswerten und ermitteln, ob die Farben und die Symbolisierung akzeptabel sind.
Eine mögliche Maßnahme zur Minimierung der Farbunterschiede in einem Kartenservice besteht darin, die Monitor-Einstellungen in ArcMap beim Erstellen einer Karte für einen Kartenservice zu ändern.
Um die Monitoreinstellungen aufzurufen, können Sie in jedem Dialogfeld Symboleigenschaften auf das Dropdown-Menü der Farbpalette klicken und die Option Weitere Farben wählen.
Klicken Sie im Dialogfeld Farbauswahl in der oberen rechten Ecke auf die Pfeilschaltfläche, und wählen Sie Monitor-Einstellung aus.
Ändern Sie im Dialogfeld Monitor-Einstellung die Einstellung Gamma in 2.2, und klicken Sie zum Schließen des Dialogfeldes auf OK.
Hierdurch erhält ArcMap die Anweisung, einen Gamma-Wert zu verwenden, der besser mit dem Farbprofil übereinstimmt, das von der Drawing-Engine der Grundkarten-Layer und Kartenservices verwendet wird.
Unterschiede bei der Schriftartbehandlung in Grundkarten-Layern und Kartenservices
Schriftarten werden in einem Grundkarten-Layer oder Kartenservice etwas anders behandelt als in ArcMap. Es gibt zwei Hauptunterschiede:
- Grundkarten-Layer oder Kartenservices zeichnen keine Styles vom Typ "Faux Italic" oder "Faux Bold". In diesem Fall wird bei der Analyse des Kartendokuments eine Warnung ausgegeben.
- Grundkarten-Layer und Kartenservices bieten keine Alternativlösung für Schriftarten, falls ein bestimmter Zeichensatz oder eine Schriftart nicht verfügbar ist.
"Faux Italic" oder "Faux Bold" bezeichnet die Situationen, in denen für eine Schriftart kein Fett- oder Kursivdruck verfügbar ist oder in denen für die Kombination der Eigenschaften keine entsprechende Schriftart installiert ist. Beispiel: Benutzer haben Verdana Bold und Verdana Italic installiert, jedoch nicht Verdana Bold Italic.
In diesen Fällen versucht ArcMap diese Eigenschaften zu simulieren, indem die ursprüngliche Schriftart grafisch verzerrt (kursiv) oder mit breiteren Linien (fett) dargestellt wird.
Diese Darstellung entspricht nur selten der wirklichen Fettdruck- oder Kursivversion der Schriftart. Einige Schriftarten (etwa die Schriftarten von Esri, die zur Verwendung als Markersymbole entworfen wurden) sollten sinnvollerweise nicht fett oder kursiv dargestellt werden. Grundkarten-Layer und Kartenservices werden nur mit Schriftarten und Styles angezeigt, die auf dem System verfügbar sind.
Überprüfen Sie stets im Fenster Vorschau, ob der Text wie gewünscht gerendert wird. Falls im Text kein Fett- oder Kursivdruck zu erkennen ist, sollten Sie überprüfen, ob die jeweilige Schriftart auf dem System verfügbar ist.
Schriftartverknüpfung und Alternativschriftart
Schriftarten enthalten Definitionen für bestimmte Zeichen (der lateinische Buchstabe A, die chinesische Glyphe [qian] usw.) in Zeichensätzen (z. B. Western Europe oder Cyrillic), wie durch die Entwickler festgelegt. Die Verwendung von Alternativschriftarten und das Verknüpfen von Schriftarten sind Methoden zum Anzeigen von Zeichen, die in der jeweils geforderten Schriftart nicht vorhanden sind. Sie werden dann in einer anderen ähnlichen Schriftart gezeichnet, in der die Zeichen enthalten sind. Diese Methoden werden häufig genutzt, um lateinische Buchstaben mit einer Schriftart anzuzeigen, die nur ostasiatische Zeichen enthält, oder umgekehrt.
In Fällen wie diesen verwendet die ArcMap-Anzeige die GDI-Technologie von Windows (Graphics Device Interface, ein in Windows integriertes Grafiksystem), um nach Möglichkeit eine Verknüpfung zu einer anderen Schriftart zu erstellen, die die fehlenden Zeichen enthält. Falls dies gelingt, kann die Textzeichenfolge trotz der fehlenden Zeichen angezeigt werden. Dies führt häufig zu einer merkwürdigen Darstellung oder zu unregelmäßigem Verhalten aufgrund von Unterschieden bei der Proportionalschrift oder anderer Eigenschaften, zusätzlich zu anderen Unterschieden, die zwischen der Originalschriftart und der verknüpften Alternativschriftart bestehen (siehe Screenshot unten).
Aufgrund dieser Probleme ist es nicht empfehlenswert, sich vollständig auf eine Alternativschriftart zu verlassen, wenn es um die Darstellung der richtigen Zeichen in Karten geht. Im Grundkarten-Layer oder Kartenservice werden Zeichen, die in der angeforderten Schriftart nicht vorhanden sind, auch nicht gerendert. Zeigen Sie den Grundkarten-Layer in ArcMap in der Vorschau an oder den Kartenservice im Fenster Vorschau, um Fälle zu bestimmen, in denen dies auftritt.
Normalerweise besteht die beste Vorgehensweise in der Verwendung einer Schriftart, in der die Zeichen für den gewünschten Zeichensatz enthalten sind. Im Beispiel oben fehlt in der gewählten Schriftart "Arial Unicode MS" der Zeichensatz für Thaana. Um das richtige Rendern des Textes sicherzustellen, können Sie Inline-Tags zur Textformatierung verwenden. Mit diesen Tags können Sie zu einer Schriftart wechseln, die Thaana-Zeichen enthält, z. B. MV Boli.
Eine Möglichkeit, die Verwendung von Alternativschriftart für eine Schriftart zu überprüfen, ist das Kopieren und Einfügen des Textes in WordPad und das anschließende Auswählen des Textes, bei dem Sie eine Alternativschriftart vermuten. Wenn sich der Schriftartname in Abhängigkeit der Positionierung des Cursors in der Zeichenfolge ändert, weist dies darauf hin, dass anstelle der in ArcMap angegebenen Schriftart diese andere Schriftart verwendet wird.
Schriftartersetzung
Bei einem ähnlichen Verfahren, der Schriftartersetzung, erfolgt die Anzeige von Text in einer anderen Schriftart, wenn die angeforderte Schriftart nicht auf dem System vorhanden ist. Wenn eine Karte z. B. Text enthält, für den die Schriftart "Helvetica" verwendet wird, die auf dem Computer jedoch nicht installiert ist, wird der Text stattdessen in der Schriftart "Arial" angezeigt.
Die Schriftartersetzung kann von Grundkarten-Layern und Kartenservices auf dieselbe Weise wie von ArcMap verwendet werden. Es ist jedoch immer ratsam sicherzustellen, dass die in der Karte verwendeten Schriftarten auf dem Computer verfügbar sind, auf dem die Karte angezeigt wird.