Die Einrichtung von Daten und deren Verwendung kann zur Verbesserung der Performance in ArcMap optimiert werden. Bei der Geschwindigkeit spielen viele Faktoren eine Rolle, darunter das Format der Datenquelle, der Speicherort der Daten, die Eigenschaften, die Sie für die Layer festlegen, Datenrahmen und Layouts. Nachstehend finden Sie einige Richtlinien für die Aufrechterhaltung der Performance beim Einrichten der Daten und Arbeiten mit dem Inhalt Ihrer Karte.
Einrichten Ihrer Daten
Die Auswahl des Formats, in dem Sie Ihre Daten speichern, ist häufig ein Gleichgewicht vieler Faktoren, zu denen die Anforderungen Ihrer Organisation oder Benutzer, der Zweck der Daten, die Größe der Daten, Analyse- und Datenverwaltungsanforderungen usw. zählen. In Bezug auf die Geschwindigkeit sind Shapefiles in der Regel am schnellsten, gefolgt von Personal-Geodatabases und File-Geodatabases. Zur Erzielung einer optimalen Performance sollten die Daten lokal auf dem Computer gespeichert werden, auf dem sie dargestellt werden, und nicht etwa auf einem Remote-Computer. Für Karten, die normalerweise relativ kleine Bereiche großer Datasets anzeigen, bietet die Bereitstellung von Daten über ArcSDE deutliche Performance-Vorteile gegenüber einer Speicherung derselben Daten in Dateien.
Vermeiden Sie Personal-Geodatabases in Situationen, in denen Sie einen Mehrbenutzerzugriff benötigen oder die Karte bereitstellen, da dieses Format für diese Zwecke nicht konzipiert wurde.
Im Folgenden sind einige zusätzliche Überlegungen zur Einrichtung Ihrer Daten aufgeführt:
- Beibehaltung aller Projektionen: Behalten Sie alle Daten in einer einzelnen Projektion bei, und verwenden Sie dieselbe Projektion im Datenrahmen, wenn Sie in ArcMap arbeiten. Dies ist besonders bei der Bearbeitung und Erstellung von Daten zu beachten, die bereitgestellt werden sollen. Wenn sich alle Layer in derselben Projektion befinden, können Performance-Einbußen, die durch die Berechnungen von On-the-fly-Projektionen entstehen, vermieden werden.
- Arbeiten mit verbundenen oder zugehörigen Daten: Daten aus angehängten Feldern, auf die über Verbindungen und Beziehungen zugegriffen wird, können zum Symbolisieren und Beschriften von Features, zum Ausführen von Abfragen und für viele andere Vorgänge herangezogen werden. Der Zugriff auf Daten über Verbindungen und Beziehungen kann die Performance jedoch beeinträchtigen. Weitere Informationen zum Optimieren von Tabellenverbindungen finden Sie unter Grundlagen des Verbindens von Tabellen. Zudem können Sie die Daten in neue Feature-Classes exportieren, die die verbundenen oder in Beziehung gesetzten Informationen enthalten.
- Verwendung von Attribut- oder räumlichen Indizes: Indizieren Sie alle Felder, die zum Abfragen und Rendern verwendet werden, falls es die Datenquelle erlaubt. Indizes sind für jedes Datenformat spezifisch. Weitere Informationen finden Sie unter Ändern von Indizes in Shapefiles durch das Hinzufügen eines räumlichen Indexsowie unter Kurzer Überblick über das Festlegen eines räumlichen Index (Geodatabases). Das Geoverarbeitungs-Framework stellt außerdem ein Werkzeug zum Erstellen von Attributindizes zur Verfügung: das Werkzeug Add_Attribute_Index.
- Vereinfachung von Daten: Verwenden Sie vereinfachte oder generalisierte Versionen von Layern bei der Darstellung in kleineren Maßstäben. Eine detaillierte Karte mit weltweiten Küstenlinien wird in vollem Maßstab möglicherweise langsamer dargestellt. Wird dieser Layer auf weniger Stützpunkte und Liniensegmente vereinfacht, wird er viel schneller gezeichnet und unterscheidet sich kaum von der Darstellung bei einem kleinen Maßstab. Zudem können vereinfachte Daten die Performance für die Abfrage und Identifizierung von Vorgängen verbessern.
Optimieren von Layern, Rastern und Layouts
Einer der ersten und einfachsten Schritte, die Sie unternehmen können, besteht darin, Ihre Karte auf nicht verwendete Layer und Datenrahmen zu überprüfen und diese zu entfernen. Überprüfen Sie anschließend das Seitenlayout und die Datenansichten, und stellen Sie sicher, dass das Kartendokument keine Datenrahmen und Layer aufweist, die nicht dem Zweck der Karten dienen. Werfen Sie auch einen Blick auf die Kartenelemente, und entfernen Sie alle Elemente, die Sie nicht benötigen.
Im Anschluss daran finden Sie in den nachstehenden Abschnitten weitere Überlegungen zur Verbesserung der Performance. Weitere Informationen zur Symbolisierung und Performance finden Sie unter Optimieren von Kartensymbolen für die Performance.
- Verwenden Sie Grundkarten-Layer, um die Darstellungs-Performance zu optimieren. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit Grundkarten-Layern.
- Automatisches Ausblenden bestimmter Layer und Features: Die beiden besten Möglichkeiten zur Optimierung der Darstellung von Layern besteht darin, sie nur in geeigneten Maßstäben darzustellen und Attributabfragen zu verwenden, um die Darstellung nicht erforderlicher Features zu vermeiden.
Wenn Sie bei einem bestimmten Maßstab Ihrer Karte keinen bestimmten Layer anzeigen müssen, aktivieren Sie die Maßstabsabhängigkeit. Wenn Sie beispielsweise die Ansicht einer Landesgrenze verkleinert haben, können Sie einen detaillierten Stadtverkehr-Layer mithilfe der Maßstabsabhängigkeit automatisch deaktivieren. Detaillierte Layer sollten nur in größeren Maßstäben (vergrößert) dargestellt werden. Wenn ein detaillierter Layer in kleineren Maßstäben dargestellt werden muss, verwenden Sie eine einfachere Symbolisierung in diesem Maßstab, um die Darstellung zu beschleunigen. Weitere Informationen zum Festlegen der Maßstabsabhängigkeit finden Sie unter Maßstabsabhängiges Anzeigen von Layern.
Eine Definitionsabfrage kann als Filter fungieren, um die Datenmenge auf der Karte zu begrenzen. Wenn Sie beispielsweise eine Karte eines Bundeslandes zeichnen und die Feature-Class Daten für das gesamte Land enthält, können Sie mithilfe einer Definitionsabfrage nur die Features anzeigen, die innerhalb der Grenzen des Bundeslandes liegen. Weitere Informationen zum Verwenden von Definitionsabfragen finden Sie unter Anzeigen einer Teilmenge der Features in einem Layer.
- Erstellen eines lokalen Cache von Kartendaten: Wenn Sie mit Daten arbeiten, die in einer Geodatabase gespeichert sind oder aus einem ArcIMS-Feature-Service stammen, können Sie durch Erstellen eines ArcMap-Feature-Cache häufig allgemeine Kartenerstellungs-Tasks beschleunigen. Mit dem ArcMap-Feature-Cache können Sie die Features in der aktuellen Kartenanzeige in ArcMap temporär im Arbeitsspeicher des Computers speichern. Da das Abrufen von Features aus dem Arbeitsspeicher sehr schnell erfolgt, führt die Verwendung des Feature-Cache also häufig zu einer Performance-Steigerung. Die Darstellung großer oder komplexer Datasets, Beschriftungen, Bearbeitungen, Auswählen von Features, Abrufen derselben Features für mehrere Layer der Karte und die Darstellung von Features mit Definitionsabfragen sind einige der Tasks, die Sie mit einem Feature-Cache effizienter gestalten können. Weitere Informationen zum Feature-Cache und zu dessen Verwendung finden Sie unter Arbeiten mit dem Feature-Cache.
- Anzeigen von Rastern: Zur Beschleunigung der Raster-Darstellung können Sie verschiedene Methoden verwenden, indem Sie die Anzeigequalität möglichst grob halten, eine entsprechende Resampling-Methode verwenden und das Raster in seiner nativen Projektion statt on-the-fly anzeigen. Außerdem sollten Sie Pyramiden für das Raster erstellen. Pyramiden können die Anzeige von Raster-Daten beschleunigen, da nur die für die Anzeige erforderlichen Daten in der vorgegebenen Auflösung abgerufen werden.
Eine Auflistung anderer Möglichkeiten zur Verbesserung der Performance beim Arbeiten mit Rastern finden Sie unter Verbessern der Anzeige von Raster-Daten.
- Verbesserung der Performance in der Layout-Ansicht: Sehen Sie sich die Datenrahmen in der Layout-Ansicht an. Runde Ecken, Hintergründe und Schatten beeinträchtigen die Performance. Durch die Eliminierung dieser Effekte und die Einstellung dieser Eigenschaften auf rechtwinklige Kanten kann die Darstellungs-Performance des Datenrahmens in der Layout-Ansicht verbessert werden. Sie können diese Eigenschaften ändern, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Datenrahmen klicken, auf Eigenschaften und dann auf die Registerkarte Rahmen klicken.
Optimieren von Karten, die mit ArcGIS Server bereitgestellt werden sollen
Die Hinweise zur Kartenoptimierung bieten auch Performance-Vorteile für die Erstellung von Karten, die mit ArcGIS Server bereitgestellt werden sollen. Im Folgenden finden Sie weitere Tipps zu Karten, die bereitgestellt werden sollen. Weitere Hinweise finden Sie unter Überlegungen bei der Kartenerstellung.
Wenn Sie Karten bereitstellen, entwerfen Sie sie für das jeweilige Zielpublikum. Fügen Sie die entsprechenden Layer und die Symbolisierung ein, lassen Sie jedoch alle Elemente weg, die die Zielgruppe für diese Anwendung nicht benötigt. Entfernen Sie alle Karten-Layer oder Datenrahmen, die für die jeweilige Anwendung nicht erforderlich sind. Erstellen Sie zunächst nur einige Layer, die standardmäßig sichtbar sind, da Benutzer Layer bei Bedarf aktivieren können.
Die Verwendung eines gecachten Kartenservice ist zwar immer der schnellste Möglichkeit zum Bereitstellen von Kartenservices, da die Karte nur einmal zum Zeitpunkt der Erstellung des Cache gerendert wird. Für dynamische und sich ändernde Karten ist die Erstellung einer gecachten Karte jedoch nicht immer praktisch. Wenn die Verwendung von gecachten Karten nicht praktikabel ist, lässt sich anhand der Tipps in diesen Hilfeabschnitten auch die Performance bei der Erstellung dynamische Kartendokumente und deren Bereitstellung über Kartenservices verbessern.