Die Vereinfachung von Gebäudegrenzen oder -grundrissen ist eine Form der Generalisierung (Esri, 1996). Bei der Vereinfachung von Gebäuden werden die Details der Grenzen unter Beibehaltung der wesentlichen Form und Größe der Gebäude reduziert. Gebäude sind in der Regel rechtwinklige Flächen; daher wird der Vereinfachungsprozess die rechtwinklige Form beibehalten und verstärken. Das folgende Diagramm zeigt, wo eine den Toleranzen entsprechende Vereinfachung vorgenommen wird.
Die Vereinfachung von Gebäuden eignet sich für Anwendungen mit großem Maßstab, in denen Gebäude trotzdem einzeln dargestellt werden sollen. Der Vorgang wirkt sich auf die gesamte Gebäudegrenze aus, nicht nur auf ein ausgewähltes Segment.
Das Programm erkennt Gebäude, die topologisch unverbunden, mit geraden, fast parallelen Linien verbunden und auf komplexere Weise verbunden sind.
Jedes separate Gebäude, mit Löchern oder ohne, wird für sich vereinfacht. Gebäude, die mit geraden Linien verbunden sind, werden als Gruppe vereinfacht. Gebäude, die auf komplexere Weise verbunden sind, werden nicht vereinfacht. Siehe nachfolgende Abbildungen.
Die Grenzen unverbundener oder mit geraden Linien verbundener Gebäude werden so verbessert, dass alle Winkel genau 90 Grad betragen. Auf der Basis gegebener Parameter werden isolierte kleine Intrusionen entweder aufgefüllt oder erweitert. Isolierte kleine Extrusionen werden abgeschnitten. Einige Seiten werden begradigt oder in einfachere Formen geändert. Die Anzahl der Stützpunkte wird reduziert, doch die gemessene Fläche bleibt ungefähr identisch mit der ursprünglichen (Schweizerische Gesellschaft für Kartografie, 1987). Ein Gebäude oder eine Gruppe verbundener Gebäude mit einer Gesamtfläche, die kleiner als die Mindestfläche ist, wird von der Bearbeitung ausgeschlossen. Der maximale Grad der Vereinfachung ist erreicht, wenn ein Gebäude auf ein Rechteck reduziert wurde.
Wenn die Vereinfachungstoleranz im Vergleich zur Gebäudegröße relativ hoch ist, wird das Gebäude direkt zu einem Rechteck vereinfacht, dessen Mittelpunkt der eigene Schwerpunkt ist. Die Fläche bleibt gleich. Die Seiten des sich ergebenden Rechtecks stehen in demselben Verhältnis wie die Seiten des umgebenden Rechtecks, das an der längsten Seite des ursprünglichen Gebäudes ausgerichtet ist (siehe folgende Abbildung).
Die ausgegebene vorläufige Region stellt nur ein Gebäude dar, nicht mehrere. Wenn die Option zur Überprüfung räumlicher Konflikte nicht aktiviert ist, erfolgt keine Überprüfung auf mögliche Konflikte. Dadurch läuft das Programm zwar schneller, aber die erstellten Gebäude können einander überlappen. Wenn die Option aktiviert ist, werden mögliche Konflikte erkannt und verhindert. Trotzdem können Konflikte auftreten, die Sie mit dem Werkzeug "Konflikte suchen" feststellen und beheben müssen.
Der Status jedes Ausgabegebäudes wird vom Programm gespeichert. Ein separates Gebäude, mit Löchern oder ohne, hat im Feld BDS-STATUS den Wert 1, wenn es vollständig vereinfacht wurde. Wird ein räumlicher Konflikt festgestellt, wird das Gebäude nicht weiter vereinfacht und erhält im Feld BDS-STATUS den Wert 2.
Ein resultierendes separates Gebäude mit einer Seite, die kleiner ist als die Vereinfachungstoleranz hat im Feld BDS-STATUS den Wert 3.
Bei Gebäuden, die mit geraden Linien verbunden sind, beschränkt sich die Vereinfachung auf einfache Regeln. Die vereinfachten Ergebnisse sind mit unverbundenen Gebäuden nicht konsistent. Diese Gebäude haben im Feld BDS-STATUS den Wert 4. Gebäude, die auf komplexe Weise verbunden sind, haben im Feld BDS-STATUS den Wert 5.
Referenzen
Technische Dokumentation, Esri, "Automation of Map Generalization: The Cutting-Edge Technology", 1996. Dieser Beitrag kann im Abschnitt "Whitepaper" unter folgender Internetadresse abgerufen werden: https://downloads.esri.com/support/whitepapers/ao_/mapgen.pdf.
Schweizerische Gesellschaft für Kartografie, Kartografische Generalisierung. Topographische Karten, 1987, Kartografische Publikationen Nr. 2 (Zürich: Schweizerische Gesellschaft der Kartografie).