Mithilfe von Feature-Sets können Features interaktiv eingegeben und sofort als Eingabe für ein Modell oder Skript verwendet werden. Diese interaktive Dateneingabe erfolgt über einen Prozess, der dem Bearbeiten von Features in ArcMap entspricht. Auf ähnliche Weise können mithilfe von Record-Sets Tabellen- oder Attributinformationen interaktiv eingegeben und sofort als Eingabe verwendet werden.
Jedes Werkzeug, das Feature-Classes oder Tabellen als Eingabe verwendet, akzeptiert auch Feature-Sets oder Recordsets. Dies bedeutet, dass Sie die Eingabe für all diese Werkzeuge interaktiv durchführen können. Erstellen Sie dafür zunächst ein einfaches Modell für das Werkzeug, und ändern Sie dann den Datentyp der Eingabe von "Feature-Class" oder "Feature-Tabelle" in "Feature-Set" oder "Record Set".
Weitere Informationen zum Erstellen von Feature-Sets und Record-Sets
Verwenden von Feature-Set und Record-Set in ModelBuilder
In ModelBuilder können Sie einen Variablendatentyp auf ein Feature-Set festlegen, aber Sie können Features nur über das in ArcMap geöffnete Werkzeugdialogfeld des Modells interaktiv eingeben. Record-Sets können Sie in ModelBuilder jedoch sowohl festlegen als auch den Inhalt dafür interaktiv eingeben.
Weitere Informationen zum Verwenden von Feature-Sets und Record-Sets in ModelBuilder
Beispiele für die Verwendung von Feature-Sets
Feature-Sets werden häufig in Geoverarbeitungs-Services verwendet, da sie Benutzern die Erstellung und Eingabe von eigenen Features ermöglichen. Wenn Sie ein Modell erstellen, das Sie für andere Fachleute freigeben möchten, können Sie die Eingabe in ein Feature-Set ändern und ein Geoverarbeitungspaket erstellen. Den Nutzern des Pakets steht die interaktive Eingabe zur Verfügung.
Unten sind einige Beispiele für die Verwendung von Feature-Sets mit Geoverarbeitungswerkzeugen aufgeführt:
- Erstellen Sie Polygone, die in Verbindung mit dem Werkzeug Ausschneiden oder Radieren als Clip- oder Radieren-Features verwendet werden können.
- Legen Sie die Beobachterpunkt für das Werkzeug Sichtfeld fest.
- Legen Sie die Punkte zum Starten einer Flussabwärts-Verfolgung mit dem Werkzeug Cost Path fest.
- Fügen Sie Punkte hinzu, um nahegelegene Features zu bestimmen, indem Sie das Werkzeug Near oder Euclidean Allocation verwenden.
- Erstellen Sie einen Punkt zum Bestimmen des flussaufwärts liegenden Wassereinzugsgebiets mit dem Werkzeug Watershed.
- Bestimmen Sie den besten Standort für ein neues Geschäft, und verwenden Sie das Werkzeug Anhängen, um die möglichen Standorte einer Feature-Class mit vorhandenen Geschäftsstandorten hinzuzufügen. Die angehängte Feature-Class kann anschließend analysiert werden, um die Auswirkungen des neuen Geschäfts zu ermitteln. In dem Modell unten wird eine Idee für die Analyse neuer Standorte veranschaulicht.
- Verwenden Sie Thiessen-Polygone erstellen, um für das Vertriebsgebiet jedes Geschäfts eine Polygon-Feature-Class zu erstellen.
- Verwenden Sie Verschneiden (Identity), um die Thiessen-Polygone mit den Kundenstandorten zu überlagern.
- Verwenden Sie Häufigkeit (Frequency), um zu berechnen, wie viele Kunden sich im Vertriebsgebiet des jeweiligen Geschäfts befinden.
Im obigen Beispiel ist die Variable New Store Locations eine Feature-Set-Variable und wird verwendet, um die Standorte der neuen Geschäfte interaktiv zu definieren. Diese neu erstellten Features werden dann zu einer Eingabe für das Werkzeug Anhängen.
Wenn Sie einen Geoverarbeitungs-Service veröffentlichen, werden alle Feature-Class- oder Feature-Layer-Eingabeparameter während der Veröffentlichung automatisch in ein Feature-Set konvertiert (das Originalmodell ist unverändert, lediglich das veröffentliche Modell wird konvertiert).
Weitere Informationen zur Feature-Eingabe für Geoverarbeitungs-Services
Beispiele für die Verwendung von Record-Sets
Das Modell unten wird für das Werkzeug Adressen geokodieren erstellt. Für Adressen geokodieren wird als Eingabe eine Tabelle mit einem Adressenfeld und einem Postleitzahlfeld verwendet (je nach verwendetem Adressen-Locator). In diesem Modell wurde der Datentyp der Eingabetabelle in ein Record-Set geändert. Das Schema des Record-Sets enthält die Definition der drei Felder: Name, Adresse und Postleitzahl. Zusätzlich enthält das Postleitzahlfeld eine Attributdomäne mit codierten Werten, die eine Dropdown-Liste gültiger Postleitzahlen zur Verfügung stellt. Wenn das Werkzeugdialogfeld des Modells geöffnet ist, können Datensätze und Attribute eingegeben werden, und das Modell erstellt aus den eingegebenen Adressen eine Ausgabe-Point-Feature-Class.
Ein anderer Anwendungsfall der Verwendung eines Record-Sets in einem Modell ist das Konvertieren von XY-Koordinaten in Punkt-Features. Das folgende Modell wird für das Werkzeug XY-Ereignis-Layer erstellen erstellt. Für XY-Ereignis-Layer erstellen wird als Eingabe eine Tabelle mit X- und Y-Koordinaten verwendet, und aus diesen Koordinaten wird ein Punkt-Layer erzeugt. In diesem Modell wurde der Datentyp der Eingabetabelle in ein Record-Set geändert. Das Schema des Record-Sets enthält die Definition der drei Felder: X, Y und ID. Wenn das Werkzeugdialogfeld des Modells geöffnet ist, können Datensätze und Attribute von XY-Koordinaten eingegeben werden, und das Modell erstellt aus den eingegebenen XY-Koordinatenpaaren eine Ausgabe-Point-Feature-Class.
Schema für Feature-Set und Record-Set
Ein Schema definiert die Attribute und den Geometrietyp (Punkt, Linie oder Polygon) der einzugebenden Features oder Datensätze. Das Schema kann auch die Symbologie bestimmen, die beim Anzeigen neu eingegebener Features verwendet wird.
Weitere Informationen zum Festlegen von Schemas für Feature-Sets und Record-Sets