Multidimensionale Formate, darunter NetCDF, GRIB und HDF, werden im Wissenschaftsbetrieb häufig zum Speichern von meteorologischen und ozeanografischen Daten wie Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Windrichtung verwendet. Die Daten werden normalerweise als Variablen gespeichert, wobei jede Variable ein multidimensionales Array ist, das Daten repräsentiert, die zu mehreren Zeitpunkten und unter mehreren Höhen oder Drücken erfasst wurden. Das multidimensionale Mosaik-Dataset kann zur Verwaltung und Verarbeitung von multidimensionalen Daten verwendet werden. Im Thema Erstellen eines Mosaik-Datasets mithilfe der Vektorfeld-Vorlage finden Sie Informationen zum Erstellen eines multidimensionalen Mosaik-Datasets.
ArcGIS unterstützt gegenwärtig drei multidimensionale Raster-Typen: netCDF, GRIB und HDF, die den in diesen Formaten gespeicherten multidimensionalen Raster-Daten entsprechen.
- GRIB – General Regularly-distributed Information in Binary ist ein präzises Datenformat, das häufig in der Meteorologie verwendet wird, um historische und prognostische Wetterdaten zu speichern. Mit dem GRIB-Raster-Typ können Sie GRIB 1- und GRIB 2-Daten in das Mosaik-Dataset aufnehmen. Ein Beispiel für einen Workflow finden Sie unter Erstellen eines Mosaik-Datasets mithilfe der Vektorfeld-Vorlage.
- HDF – Hierarchical Data Format ist ein Format, das vom National Center for Supercomputing Applications (NCSA) zum Speichern wissenschaftlicher Daten entwickelt wurde. Mit dem HDF-Raster-Typ können Sie Raster-Daten in ein Mosaik-Dataset aufnehmen, die im HDF5- oder HDF4-Format gespeichert sind. In einer HDF-Datei gespeicherte Nicht-Raster-Daten werden vom HDF-Raster-Typ ignoriert.
- NetCDF – NetCDF (Network Common Data Form) ist ein Dateiformat zum Speichern von multidimensionalen Daten. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlagen der netCDF-Datenspeicherung. Derzeit unterstützen netCDF-Raster-Typen die Konventionen Climate and Forecast (CF)und Cooperative Ocean/Atmosphere Research Data Service (COARDS). NetCDF-Dateien, die gemäß anderen Konventionen erstellt wurden, können möglicherweise funktionieren, werden jedoch nicht unterstützt. Ein Beispiel für einen Workflow finden Sie unter Erstellen und Visualisieren eines netCDF-Mosaik-Datasets.
Wenn Sie einen Raster-Typ definieren, legen Sie eine Verarbeitungsvorlage fest:
- Standard – Hiermit werden dem Mosaik-Dataset die Raster-Daten hinzugefügt, ohne dass irgendwelche Änderungen am Pixelwert erfolgen.
- Vektorfeld – Fügt Raster-Daten, die Fließrichtung und Magnitude repräsentieren, hinzu; das mit dieser Vorlage erstellte Mosaik-Dataset kann mit dem Vektorfeld-Renderer einfach visualisiert werden.
- Benutzerdefiniert – Ihre benutzerdefinierte Vorlage.
Geben Sie Variablen an, die zum Mosaik-Dataset hinzugefügt werden sollen.
Sie können einen Raster-Typ mit der als eine Raster-Typ-Vorlage definierten Variablen speichern, indem Sie auf die Schaltfläche Speichern unter auf der Registerkarte Allgemein klicken, sodass Sie ihn innerhalb Ihrer Organisation erneut verwenden können.
Die in ArcGIS unterstützten Raster-Typen sind in der Dropdown-Liste Raster-Typ des Werkzeugs Raster zu Mosaik-Dataset hinzufügen aufgelistet. Wenn Ihr Unternehmen einen eigenen Raster-Typ hat oder wenn Sie die Eigenschaften eines Raster-Typs geändert und gespeichert haben, müssen Sie möglicherweise zu dem Verzeichnis navigieren, in dem die gewünschte *.art-Datei gespeichert ist, und die Datei auswählen.
Mosaik-Datasets können eine oder mehrere Variablen verwalten. Ob Sie alle Variablen in ein Mosaik-Dataset einfügen oder pro Variable ein eigenes Mosaik-Dataset erstellen sollten, hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Wenn Ihre Anwendung nur eine Variable oder wenige voneinander unabhängige Variablen verwendet, lässt sich ein Mosaik pro Variable einfach erstellen, verwenden und verwalten.
Viele Variablen in einem Mosaik-Dataset erfordern zusätzliche Schritte, zum Beispiel das Abfragen und Definieren der Statistiken der Abfrage oder Verarbeitungsvorlage, um beim Zugreifen auf jede Variable eine gut aussehende Anzeige zu erzielen. Aufgrund all der zusätzlichen Schritte sollte das Hinzufügen mehrerer Variablen zu einem Mosaik-Dataset nur verwendet werden, wenn das notwendig ist. Wenn Ihre Anwendung viele Variablen enthält, ist womöglich ein Zugriff auf diese Variablen auf mehrere Arten erwünscht, darunter der Zugriff auf jede einzelne Variable und die Berechnung neuer Variablen aus den vorhandenen Variablen. Ihre Variablen können z. B. Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit sein. Aus diesen Variablen können Sie einen Windchill-Index und einen Hitzeindex ableiten. Wenn Sie alle fünf dieser Variablen visualisieren möchten, erstellen Sie ein Mosaik-Dataset, dem alle diese Variablen hinzugefügt werden, und erstellen Sie dann fünf Verarbeitungsvorlagen:
- eine Vorlage zur Abfrage der Temperatur
- eine Vorlage zur Abfrage der Windgeschwindigkeit
- eine Vorlage zur Abfrage der Luftfeuchtigkeit
- eine Vorlage zur Berechnung des Windchill-Indexes
- eine Vorlage zur Berechnung des Hitzeindexes
Ein Beispiel für einen Workflow zum Erstellen eines Mosaik-Datasets mithilfe der Vektorfeld-Vorlage finde Sie unter Erstellen eines Mosaik-Datasets mithilfe der Vektorfeld-Vorlage.
Unter Hinzufügen einer Verarbeitungsvorlage zu einem Mosaik-Dataset finden Sie Informationen zum Hinzufügen benutzerdefinierter Vorlagen zu einem Mosaik-Dataset.