In einer Geodatabase werden geographische Daten in Datasets gespeichert. Geodatabases können sowohl räumliche als auch nicht räumliche Daten enthalten. Beispiele für die Typen von Datasets, die in einer Geodatabase gepflegt werden können, sind Objekt- und Feature-Classes, Beziehungsklassen, Topologien, Netzwerke, Terrains, Raster-Datasets und Raster-Kataloge. In ArcSDE-Geodatabases werden Daten in einer relationalen Datenbank gespeichert. Dabei werden die Funktionen der relationalen Datenbank zum Speichern umfangreicher Datasets und für die Sicherstellung des effizienten Mehrbenutzerzugriffs auf die Daten genutzt.
Ein typischer Lebenszyklus einer ArcSDE-Geodatabase besteht aus den folgenden Schritten:
- Entwerfen der Geodatabase
- Erstellen einer Geodatabase
- Erstes Laden von Daten
In dieser Phase werden Daten zu einem Interessensbereich geladen. Die geladenen Daten können aus vorhandenen Firmendatenbanken oder Kartenbibliotheken stammen oder auch erworben werden.
- Bearbeiten und Datenverwaltung
In dieser Phase werden vorhandene Daten geändert und der Datenbank nach Bedarf neue Daten hinzugefügt. Die Daten in der Datenbank werden entsprechend den in der Anwendung definierten Arbeitseinheiten oder Transaktionen, z. B. dem Hinzufügen einer neuen Kanalisation oder dem Aktualisieren einer Flurstücksgrenze, bearbeitet. In die Bearbeitungs- und Datenverwaltungsphase kann auch das inkrementelle Laden von Daten fallen, um die Grenzen der Datenbank zu erweitern. Daten können z. B. inkrementell geladen werden, wenn eine Firma neue Gebiete hinzugewinnt oder die räumliche Ausdehnung einer Studie erweitert wird.
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für Änderungen, die während der Bearbeitung und Datenverwaltung an Geodatabases vorgenommen werden können:
- Aktualisieren der Adresse eines Kunden in einer Versorgerdatenbank
- Unterteilen eines Flurstücks, um einen Verkauf in einer Katasterdatenbank einzutragen
- Hinzufügen eines Services für einen neuen Kunden in der Versorgerdatenbank
- Aktualisieren eines Waldstücks, um eine geplante Fällaktion einzutragen
- Entwerfen eines neuen Umspannwerkes in einer Versorgerdatenbank
- Auschecken eines Abschnitts einer Versorgerdatenbank, Ändern des Abschnitts vor Ort, um durch Sturm verursachte Schäden aufzuzeichnen, und Einchecken der Arbeit in die zentrale Datenbank
- Planen einer neuen Unterteilung in einer Landplanungsdatenbank
- Durchführen eines Was-wäre-wenn-Szenarios für eine Wiederaufbausimulation nach einem Katastrophenfall
Jede der obigen Änderungen entspricht einer in einer Anwendung definierten Arbeitseinheit oder Transaktion, die mit einer Geodatabase durchgeführt wird.
Im Thema Strategien für die Datenverwaltung wird erläutert, wie Sie Transaktionen unterschiedlicher Komplexität und Dauer für einfache und komplexe geographische Daten einsetzen können.