Beim Erstellen einer Feature-Class müssen Sie verschiedene Feature-Class-Eigenschaften festlegen, die ihre Struktur definieren.
In den meisten Situationen empfiehlt es sich, die Standardwerte für diese Eigenschaften zu übernehmen, die vom Assistenten Feature-Class erstellen bereitgestellt werden. In diesem Abschnitt werden dennoch die einzelnen Eigenschaften von Feature-Classes beschrieben, damit Sie verstehen, in welchen Fällen und aus welchen Gründen Sie andere als die Standardwerte verwenden müssen und wie sich das Ändern dieser Werte auf Ihre Daten auswirkt.
Das Erstellen einer für das Datenmodell geeigneten Feature-Class hängt von den folgenden Feature-Class-Eigenschaften ab:
Name/Alias
Der Name einer Feature-Class ist ein eindeutiges Kennzeichen, das die Feature-Class identifiziert. Für Feature-Classes werden häufig Namen mit Binnengroßschreibung oder mit einem Unterstrich festgelegt, beispielsweise MajorRoads oder Major_Roads.
Benennen Sie die Feature-Class beim Erstellen so, dass der Name auf die darin gespeicherten Daten hinweist. In einer Datenbank oder Geodatabase müssen Feature-Class-Namen eindeutig sein. Mehrere Feature-Classes desselben Namens sind nicht zulässig. Zwei Feature-Classes mit demselben Namen in derselben Geodatabase werden nicht unterstützt, auch dann nicht, wenn sie in unterschiedlichen Feature-Datasets enthalten sind.
Der beim Erstellen der Feature-Class in ArcGIS for Desktop eingegebene Name ist jedoch nicht der Name, der in der Datenbank oder Geodatabase verwendet wird. In der Datenbank oder Geodatabase wird der Name des Schemas angefügt, in dem die Feature-Class gespeichert ist. In allen Datenbanken – mit Ausnahme von Oracle – wird auch der Name der Datenbank an den Namen angefügt. Dieser Name wird als vollständig qualifizierter Feature-Class-Name bezeichnet. Wenn beispielsweise der Benutzer "Werther" die Feature-Class "alpacas" in der Datenbank "spdata" erstellt, lautet der vollqualifizierte Name der Feature-Class folgendermaßen:
spdata.werther.alpacas
Daher können auch andere Benutzer Feature-Classes mit dem Namen "alpacas" erstellen, da diesen der jeweilige Benutzername vorangestellt wird. Wenn beispielsweise die Benutzerin "Gretchen" ebenfalls die Feature-Class "alpacas" erstellt, lautet der vollqualifizierte Name folgendermaßen:
spdata.gretchen.alpacas
Nichtsdestotrotz wird davon abgeraten, Feature-Class-Namen mehrmals zu verwenden, selbst wenn die Feature-Classes in verschiedenen Schemas oder Datenbanken gespeichert werden. Wenn in diesem Beispiel beide Feature-Classes Informationen zu Alpakas enthielten, gäbe es keinen Grund für zwei getrennte Feature-Classes. Wenn sich die Daten in den Feature-Classes deutlich voneinander unterscheiden, sollte sich dies auch im Feature-Class-Namen widerspiegeln.
Zusätzliche Regeln
- Namen müssen mit einem Buchstaben beginnen. Ziffern oder Sonderzeichen wie Sternchen (*) oder Prozentzeichen (%) sind am Namensanfang nicht zulässig.
- Namen dürfen keine Leerzeichen enthalten. Wenn der Name einer Tabelle oder Feature-Class aus zwei Teilen besteht, können Sie die einzelnen Wörter mit einem Unterstrich (_) verbinden, beispielsweise "Abfall_Routen".
- Namen dürfen keine reservierten Wörter wie select oder add enthalten. Weitere reservierte Wörter finden Sie in der DBMS-Dokumentation.
- Die Länge des Feature-Class- und Tabellennamens hängt von der zugrunde liegenden Datenbank ab. Die maximale Länge der Feature-Classes von File-Geodatabases beträgt 160 Zeichen. Lesen Sie auch in der DBMS-Dokumentation nach, um Informationen zu maximalen Namenslängen zu erhalten.
Umbenennen von Feldern
Sie können die Felder in einer Table- oder Feature-Class auf der Registerkarte Felder des Dialogfeldes Eigenschaften umbenennen. Die Felder in einer Geodatabase in Version ArcGIS 10 und höher unterstützen die Option zum Umbenennen. Felder in Datenbanktabellen können umbenannt werden.
Um ein Feld umzubenennen, klicken Sie im Kataloginhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste auf die Feature-Class oder Tabelle, und wählen Sie Eigenschaften. Klicken Sie auf die Registerkarte Felder, um eine Liste der Felder aus dieser Tabelle bzw. Feature-Class anzuzeigen. Klicken Sie auf den Text des Feldes, das Sie umbenennen möchten, und geben Sie den neuen Namen ein. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu übernehmen und das Dialogfeld Eigenschaften zu schließen.
Einschränkungen für Feldnamen sind mit den Einschränkungen für Tabellen- und Feature-Class-Namen vergleichbar.
- Namen müssen mit einem Buchstaben beginnen. Ziffern oder Sonderzeichen wie Sternchen (*) oder Prozentzeichen (%) sind am Namensanfang nicht zulässig.
- Namen dürfen keine Leerzeichen enthalten.
Wenn der Name einer Tabelle aus zwei Teilen besteht, können Sie die einzelnen Wörter mit einem Unterstrich (_) verbinden, beispielsweise "Kunden_Adresse".
- Namen dürfen keine reservierten Wörter wie all oder result enthalten.
Weitere reservierte Wörter finden Sie in der DBMS-Dokumentation.
- Feldnamen sind in File-Geodatabases auf eine Länge von 64 Zeichen und in den meisten Enterprise-Geodatabases und Datenbanken auf eine Länge von 31 Zeichen begrenzt (30 Zeichen in Oracle).
Folgende Felder können nicht umbenannt werden:
- ObjectID- und GlobalID-Felder
- Alle Shape-bezogenen Felder: "Shape", "Shape Length" und "Shape Area".
- Die Felder "Enabled", "AncillaryRole" und "NetworkWeight" einer Network-Feature-Class
- Repräsentationsfelder
- Felder in einer Feature-Class für ein Netzwerk-Dataset, Terrain oder Cadastral Fabric
- Felder für das Editor-Tracking
- Felder "+++Relationship Class Primary Key and Foreign Key"
- Das Subtype-Feld
- Raster-Felder
Aliasnamen
Beim Erstellen einer Tabelle oder Feature-Class in einer Geodatabase können Sie dieser einen Aliasnamen zuweisen. Ein Aliasname ist ein alternativer Name. Wenn Sie einer Tabelle oder Feature-Class einen Aliasnamen zugewiesen haben, wird dieser als Anzeigename für Benutzer verwendet, die diese Tabelle oder Feature-Class in ArcMap hinzugefügt haben. Der Name der Tabelle oder Feature-Class kann jedoch stets im Dialogfeld Layer-Eigenschaften auf der Registerkarte Quelle eingesehen werden.
Typen von Feature-Classes
Bei Vektor-Features (geographische Objekte mit Vektorgeometrie) handelt es sich um einen vielseitigen und häufig verwendeten geographischen Datentyp, der sich gut zur Darstellung von Features mit nicht kontinuierlichen Grenzen eignet, wie z. B. Straßen, Staaten und Flurstücke. Ein Feature ist ein Objekt, dessen geographische Repräsentation (in der Regel Punkt, Linie oder Polygon) als eine seiner Eigenschaften (oder Felder) in der Zeile gespeichert wird. Feature-Classes in ArcGIS sind homogene Sammlungen von Features mit einer gemeinsamen räumlichen Repräsentation und einem gemeinsamen Satz von Attributen, die in einer Datenbanktabelle gespeichert werden, z. B. eine Line-Feature-Class zur Darstellung von Straßenmittellinien.
In der Regel sind Feature-Classes thematische Sammlungen von Punkten, Linien oder Polygonen, es gibt jedoch sieben Feature-Class-Typen: Die ersten drei werden in Datenbanken und Geodatabases unterstützt. Die letzten vier werden nur in Geodatabases unterstützt.
- Punkte: Features, die für die Darstellung mit Linien und Polygonen zu klein sind, sowie Punktpositionen (wie GPS-Beobachtungen).
- Linien: Repräsentieren Form und Lage geographischer Objekte, die zu schmal sind, um als Flächen dargestellt zu werden (wie Straßenmittellinien und Wasserläufe). Darüber hinaus werden sie zur Darstellung von Features verwendet, die zwar über eine Länge verfügen, jedoch keine Fläche aufweisen, beispielsweise Konturlinien und Grenzen.
- Polygone: Flächen-Features mit vielen Seiten, mit denen Form und Lage homogener Feature-Typen wie Bundesländer, Landkreise, Flurstücke, Bodentypen und Landnutzungszonen dargestellt werden.
- Annotation: Kartentext, einschließlich der Eigenschaften für die Darstellung des Textes. So sind z. B. zusätzlich zur Textzeichenfolge der einzelnen Annotationen weitere Eigenschaften eingebunden, beispielsweise die Shape-Punkte für die Platzierung des Textes, seine Schriftart und Punktgröße sowie weitere Anzeigeeigenschaften. Annotationen können auch feature-bezogen sein und Subclasses enthalten.
- Bemaßungen: Spezielle Annotationen, mit denen spezifische Längen oder Entfernungen abgebildet werden. Damit können beispielsweise die Länge einer Gebäudekante, die Länge einer Flurstücksgrenze oder die Entfernung zwischen zwei Features angegeben werden. Bemaßungen werden häufig in GIS-Anwendungen zur Planung, Konstruktion und Einrichtung verwendet.
- Multipoints: Features, die sich aus mehreren Punkten zusammensetzen. Mit Multipoints werden häufig Bereiche von sehr großer Punktmenge verwaltet, beispielsweise LIDAR-Punkt-Cluster, die buchstäblich Millionen von Punkten enthalten können. Eine solche Punktmenge kann nicht in einer einzelnen Zeile gespeichert werden. Das Bilden von Clustern mit Multipoint-Zeilen ermöglicht es, sehr große Punktmengen in der Datenbank zu verwalten.
- Multipatches: Ein 3D-Geometrietyp zum Darstellen der Außenfläche oder Hülle von Features, die im dreidimensionalen Raum eine nicht kontinuierliche Fläche oder ein nicht kontinuierliches Volumen einnehmen. Multipatches setzen sich aus ebenen dreidimensionalen Ringen und Dreiecken zusammen, die kombiniert werden, um eine dreidimensionale Hülle zu modellieren. Multipatches können zur Darstellung einfacher Objekte (wie Kugeln und Würfel) und komplexer Objekte (wie Iso-Flächen und vollständige Gebäude) verwendet werden.
Geometrieeigenschaften
Beim Erstellen einer neuen Feature-Class können Sie festlegen, dass Koordinaten Messwerte (M-Werte) oder Z-Werte für dreidimensionale Daten enthalten.
Ob M- bzw. Z-Werte erforderlich sind, wird durch den verwendeten Datentyp bestimmt.
Durch das Einbinden von M-Werten in die Daten ermöglichen Sie das Speichern von Attributwerten am Stützpunkt von Punktkoordinaten. Bei der linearen Referenzierung werden durch M-Werte Messwerte an Stützpunkten entlang eines Linien-Features gespeichert. Dies ermöglicht das Verorten einer Position auf der Linie. Wenn Sie Anwendungen zur linearen Referenzierung oder dynamischen Segmentierung mit den Daten verwenden, müssen die Koordinaten M-Werte enthalten.
Mit Z-Werten wird die Höhe oder ein anderes Attribut für eine bestimmte Oberflächenposition dargestellt. In einem Höhen- oder Geländemodell steht der Z-Wert für die Höhe, in anderen Oberflächenmodellen für die Dichte oder Anzahl eines bestimmten Attributs, beispielsweise für den Jahresniederschlag, die Bevölkerung oder andere Oberflächen-Messwerte. Wenn Sie die Höhe modellieren, Terrains erstellen oder mit dreidimensionalen Oberflächen arbeiten, müssen die Koordinaten Z-Werte enthalten.
Koordinatensystem
Beim Erstellen einer Feature-Class müssen Sie ein Koordinatensystem auswählen oder möglicherweise sogar erstellen. Das Koordinatensystem bildet zusammen mit den Werten für die Toleranz und die Auflösung den Raumbezug einer Feature-Class. Mit einem Raumbezug wird beschrieben, an welchen Orten der realen Welt sich Features befinden.
Sie können das Koordinatensystem für die neue Feature-Class auf verschiedene Arten festlegen:
- Wählen Sie eines der vordefinierten Koordinatensysteme aus, die mit ArcGIS geliefert werden. Navigieren Sie zu einem geographischen oder projizierten Koordinatensystem, das die Fläche im Datenmodell angemessen darstellt.
- Importieren Sie die von einer anderen Feature-Class verwendeten Koordinatensystemparameter. Wenn das Koordinatensystem einer anderen Feature-Class als Vorlage verwendet werden soll, können Sie zu der betreffenden Feature-Class navigieren und dieses importieren.
- Definieren Sie ein neues benutzerdefiniertes Koordinatensystem. Sie können Werte eingeben, mit denen das Koordinatensystem an die jeweiligen Anforderungen angepasst wird.
Wenn Sie Z-Werte in die Koordinaten einbinden, müssen Sie außerdem ein vertikales Koordinatensystem angeben. Ein vertikales Koordinatensystem dient als geographische Referenz für Z-Werte, mit denen meist Höhen angegeben werden. Ein vertikales Koordinatensystem enthält ein geodätisches oder vertikales Datum, eine Längenmaßeinheit, eine Achsenrichtung und eine Vertikalverschiebung.
Messwerte haben kein Koordinatensystem.
Wenn Sie keine Informationen bezüglich des Koordinatensystems für die Daten besitzen oder nicht wissen, welches Koordinatensystem verwendet werden muss, können Sie "Unbekanntes Koordinatensystem" auswählen.
Mit der Option "Ändern" können Sie die Eigenschaften eines Koordinatensystems einsehen und bearbeiten.
Weitere Informationen zu Koordinatensystemen und Kartenprojektionen
Toleranz
Ein Raumbezug in der Geodatabase enthält auch Toleranzen. X-, Y-, Z- und M-Koordinaten sind jeweils Toleranzen zugeordnet, mit denen die Genauigkeit der Koordinaten angegeben wird. Die Toleranz ist der Mindestabstand zwischen Koordinaten. Wenn sich eine Koordinate innerhalb der Toleranz einer anderen befindet, werden sie als eine Position interpretiert. Mit diesem Wert wird bei relationalen und topologischen Operationen ermittelt, ob zwei Punkte nah genug beieinander liegen, um die gleichen Koordinaten zu ergeben, oder ob sie weit genug auseinander liegen, um als jeweils eigene Koordinaten zu zählen.
Die Standardtoleranz ist auf 0,001 Meter oder deren Äquivalent in Karteneinheiten festgelegt. Hierbei handelt es sich um den zehnfachen Standardwert für die Auflösung. Dieser Wert wird in den meisten Fällen empfohlen. Die kleinste zulässige Toleranz ist das Doppelte der Auflösung. Höhere Toleranzwerte führen zu geringerer Genauigkeit in den Koordinatendaten, niedrigere hingegen zu größerer Genauigkeit.
Auflösung und Domänenausdehnung
Alle Koordinaten einer Feature-Class oder eines Feature-Datasets sind gemäß dem ausgewählten Koordinatensystem georeferenziert und werden dann an einem Gitter gefangen. Dieses Gitter ist durch die Auflösung definiert, mit der die Genauigkeit der Koordinatenwerte bestimmt wird (d. h. die Anzahl der signifikanten Ziffern). Die Auflösung bestimmt die Feinheit des Gitters, das über die gesamte Ausdehnung der Feature-Class oder des Feature-Datasets gelegt wird. Alle Koordinaten werden an diesem Gitter gefangen, und mit der Auflösung werden die Abstände zwischen den einzelnen Gitternetzlinien festgelegt.
Die Auflösungswerte liegen in denselben Einheiten wie das entsprechende Koordinatensystem vor. Wenn beispielsweise in einem Raumbezug ein projiziertes Koordinatensystem mit der Einheit Meter verwendet wird, ist der Auflösungswert in Metern festgelegt. Verwenden Sie einen Auflösungswert, der mindestens zehnmal kleiner als der Toleranzwert ist.
Der empfohlene Standardwert für die Auflösung ist 0,0001 Meter (1/10 mm) oder deren Äquivalent in Karteneinheiten.
Wenn beispielsweise eine Feature-Class in State Plane-Fuß gespeichert ist, liegt die Standardgenauigkeit bei 0,0003281 Fuß (0,003937 Zoll). Wenn die Koordinaten als Breiten- und Längengrad angegeben sind, beträgt die Standardauflösung 0,000000001 Grad.
Bei unbekannten Koordinatensystemen oder M-Werten müssen Sie die Auflösungswerte entsprechend dem Datentyp festlegen, ohne die Maßeinheit ausdrücklich festzulegen.
Konfigurationsschlüsselwörter
In File- und Enterprise-Geodatabases können Sie Konfigurationsschlüsselwörter angeben, wenn Sie eine Tabelle oder eine Feature-Class erstellen, um genau festzulegen, wie Daten gespeichert werden. Die Konfigurationsparameter werden in einem oder mehreren Konfigurationsschlüsselwörtern gruppiert. Eines davon ist das Standard-Konfigurationsschlüsselwort, das die Standardspeicherparameter angibt.
Das Auswählen von Konfigurationsschlüsselwörtern wird für Personal-Geodatabases oder Datenbanken nicht unterstützt.
Wenn Sie eine Feature-Class in einer File- oder Enterprise-Geodatabase erstellen, können Sie der Datenbank anweisen, welches Konfigurationsschlüsselwort verwendet werden soll. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, das Schlüsselwort "DEFAULT" zu verwenden. In einigen Fällen müssen Sie jedoch u. U. alternative Konfigurationsschlüsselwörter angeben, die Sie beim Erstellen bestimmter Datasets oder Datentypen verwenden können, um deren Performance zu maximieren oder die Speicherung in der Datenbank zu optimieren.
Hier finden Sie einige Beispiele für Konfigurationsschlüsselwörter und deren Verwendung:
- DEFAULT: Hierbei handelt es sich um die Standardeinstellungen für die Konfiguration und Speicherung, die für die meisten Verwendungszwecke einer Geodatabase sinnvoll sind.
- MAX_FILE_SIZE_256TB: Beim Importieren eines sehr großen Bildes in eine File-Geodatabase können Sie mit dem Konfigurationsschlüsselwort "MAX_FILE_SIZE_256TB" angeben, dass die maximale Größe eines Raster-Datasets in der Geodatabase 256 Terabyte betragen soll.
- SDO_GEOMETRY: Beim Hinzufügen eines Raster-Datasets zu einer ArcSDE for Oracle-Geodatabase können Sie mit dem Konfigurationsschlüsselwort "SDO_GEOMETRY" angeben, dass die Raster in der Datenbank im Oracle GeoRaster-Format gespeichert werden sollen.
- TEXT_UTF16: Beim Kopieren einer Feature-Class mit chinesischen Zeichen in eine File-Geodatabase können Sie das Konfigurationsschlüsselwort "TEXT_UTF16" angeben, sodass die Textzeichen in Attributspalten in UTF-16 gespeichert werden. Dies ist ein Format, in dem chinesische Zeichen effizienter gespeichert werden.
Informationen zu Konfigurationsschlüsselwörtern für File-Geodatabases
Informationen zu Konfigurationsschlüsselwörtern in einer Enterprise-Geodatabase
Felder und Feldeigenschaften
Wenn Sie eine neue Feature-Class in ArcCatalog oder im Fenster Katalog erstellen, können Sie die Felder für die Feature-Class festlegen. Sie können außerdem Eigenschaften für die Felder festlegen, z. B. den Feldtyp und die maximale Datengröße, die in dem Feld gespeichert werden kann. Jeder Feldtyp besitzt spezielle Eigenschaften.
Alle Felder weisen Eigenschaften wie die folgenden auf:
- Alias: Ein alternativer Name für das Feld der Feature-Class. Im Gegensatz zu realen Namen gelten für Aliasnamen nicht die Beschränkungen der Datenbank. Daher können Aliasnamen Leerzeichen und Sonderzeichen enthalten und mit einer Zahl beginnen. Für die Feature-Classes in Geodatabases können Sie nur Feld-Aliasnamen festlegen.
- NULL-Werte erlauben: Diese Eigenschaft legt fest, ob dem Feld bei der Erstellung die Einschränkung "NOT NULL" zugewiesen wird. Wenn "Nein" ausgewählt wird, enthält die Felddefinition in der Datenbank die Einschränkung "NOT NULL". Wird dagegen die Standardeinstellung "Ja" übernommen, sind Nullwerte zulässig.
- Standardwert: Sie können einen Standardwert eingeben, mit dem ein neues Feature bzw. Objekt beim Erstellen mit den ArcMap-Bearbeitungswerkzeugen gefüllt wird. Standart-Feldwerte können nur für die Feature-Classes in Geodatabases festgelegt werden.
- Länge: Dies ist eine Eigenschaft von Textfeldern, mit der die maximale Anzahl von Zeichen festgelegt wird, die eingegeben werden können.
Alle Feature-Classes verfügen über eine Reihe erforderlicher Felder, mit denen der Zustand eines bestimmten Objekts in der Feature-Class aufgezeichnet wird. Diese erforderlichen Felder werden automatisch erstellt, wenn Sie eine Feature-Class erstellen. Sie können nicht gelöscht werden. Erforderliche Felder können auch erforderliche Eigenschaften besitzen, z. B. die Eigenschaft "Domäne". Sie können die erforderliche Eigenschaft eines erforderlichen Feldes nicht löschen.
In einer Polygon-Feature-Class beispielsweise sind "OBJECTID" und "Shape" erforderliche Felder. Sie besitzen auch Eigenschaften, wie den Geometrietyp, die Sie zwar ändern, aber nicht löschen können.
Wenn Sie eine Line-Feature-Class in einer Geodatabase erstellen, wird der Feature-Class automatisch ein zusätzliches Feld hinzugefügt, um die Länge der Linie aufzuzeichnen. Wenn Sie eine Polygon-Feature-Class erstellen, werden automatisch zwei zusätzliche Felder hinzugefügt, um die Länge (Umfang) und die Fläche jedes Polygon-Features aufzuzeichnen. Die Maßeinheiten für diese Werte sind abhängig vom Raumbezug, der für die Feature-Class definiert ist. Die Namen dieser Felder hängen vom verwendeten Datenbank- und Raumtyp ab. Es handelt sich dabei um erforderliche Felder, die nicht geändert werden können.
Für Feature-Classes, die in einer Enterprise-Geodatabase gespeichert sind, werden bestimmte Feldnamen in ArcGIS mit ihrem vollständig qualifizierten Namen angezeigt. Wenn Sie beispielsweise eine Polygon-Feature-Class erstellen oder importieren, die ein Feld mit dem Namen "Area" enthält, werden diesem Feld der Name der Datenbank, des Schemas und der Feature-Class vorangestellt. Dieser Name wird in der Attributtabelle der Feature-Class angezeigt. Das Feld "Area" in der Polygon-Feature-Class "archsites" im Schema "prof" der Datenbank "museum" wird somit folgendermaßen angegeben:
MUSEUM.PROF.ARCHSITES.AREA
Die folgende Liste enthält alle Feldnamen, die in einer Enterprise-Geodatabase vollständig qualifiziert werden:
FID, AREA, LEN, POINTS, NUMOFPTS, ENTITY, EMINX, EMINY, EMAXX, EMAXY, EMINZ, EMAXZ, MIN_MEASURE, MAX_MEASURE
In Fällen dieser Art empfiehlt es sich möglicherweise, einen anderen Feldnamen oder einen Feld-Aliasnamen zu verwenden.
Importieren von Feldern
Beim Erstellen einer Feature-Class können Sie Felder aus einer anderen Feature-Class oder Tabelle importieren. Damit können Sie eine andere Feature-Class oder Tabelle als Vorlage für die Felddefinitionen der neu erstellten Feature-Class nutzen. Nach dem Importieren der Felder können Sie die Namen der Felder, deren Datentyp sowie deren Eigenschaften bearbeiten.
Wenn Sie beim Erstellen einer Feature-Class Felder importieren, wirkt sich dies nicht auf die erforderlichen Felder aus. Wenn Sie beispielsweise die Eigenschaft "Geometrietyp" für die neue Feature-Class auf "Punkt" festgelegt haben, wird die Eigenschaft "Punkt" durch das Importieren von Felddefinitionen aus einer Feature-Class, in der die Eigenschaft "Geometrietyp" des Feldes "SHAPE" auf "Polygon" festgelegt ist, nicht überschrieben.