Die Möglichkeit, Koordinaten in Raumbezügen mit hoher Genauigkeit zu speichern, bildete einen neuen Aspekt, der in ArcGIS 9.2 eingeführt wurde. Im Vergleich zur niedrigen Genauigkeit ermöglicht es die Speicherung mit hoher Genauigkeit, Koordinaten näher beieinander zu speichern, während die X-, Y-, Z-, M-Domänen (die zu speichernde Fläche) des Datasets erweitert werden. Um diese Vorteile zu nutzen, wird für die meisten Fälle die Konvertierung der Daten in hohe Genauigkeit empfohlen. Daten mit Raumbezügen mit niedriger Genauigkeit können in ArcGIS jedoch wie bisher verwendet werden. Wenn Sie Daten an Kunden liefern müssen, die keine Aktualisierung vorgenommen haben, oder Sie mit der derzeitigen Situation zufrieden sind, können Sie sich entscheiden, vorerst weiterhin Raumbezüge mit niedriger Genauigkeit zu verwenden.
In ArcGIS 9.2 und höher können Sie weiterhin Datasets mit niedriger Genauigkeit erstellen, indem Sie eine Geodatabase einer früheren Version als 9.2 verwenden, die noch nicht aktualisiert wurde. Wenn Sie mit dieser Geodatabase eine neue Feature-Class oder ein neues Feature-Dataset erstellen oder Daten in diese importieren, besitzen die neuen Daten einen Raumbezug mit niedriger Genauigkeit. Wenn Sie eine Geodatabase einer früheren Version als 9.2 aktualisiert haben, liegen die vorhandenen Feature-Datasets so lange mit niedriger Genauigkeit vor, bis Sie die Raumbezüge aktualisieren. Aus diesem Grunde können Sie in einem vorhandenen Feature-Dataset mit niedriger Genauigkeit eine neue Feature-Class mit niedriger Genauigkeit erstellen. In einer neuen Geodatabase, die Sie mit ArcGIS 9.2 oder höher erstellt haben, oder in einer Geodatabase, die Sie auf Version 9.2 oder höher aktualisiert haben, können Sie keine Standalone-Feature-Classes oder -Feature-Datasets mit niedriger Genauigkeit erstellen.
Wenn Sie einen Raumbezug mit niedriger Genauigkeit angeben, müssen Sie die XY-Auflösung und die Domäne festlegen. Eine große Domäne ist nur bei einem hohen Auflösungswert möglich. Folglich sind für niedrige Auflösungswerte kleinere Domänen erforderlich, die sich für viele projizierte Koordinatensysteme wie UTM (Universal Transverse Mercator) oder State Plane möglicherweise als zu klein erweisen. Daher müssen Sie beim Arbeiten mit Raumbezügen mit niedriger Genauigkeit stets sorgfältig den Kompromiss zwischen der Domäne und dem Auflösungswert abwägen.
In diesem Thema wird gezeigt, wie Sie die XY-Auflösung und die Domäne eines Raumbezugs mit niedriger Genauigkeit festlegen. Im ersten Abschnitt werden die Grundlagen der Auflösung behandelt. Der zweite Abschnitt behandelt unterschiedliche Ansätze zur Berechnung der angemessenen Auflösungswerte für Ihre Daten.
XY-Auflösung und Domäne
In einer Geodatabase mit niedriger Genauigkeit werden Koordinaten als positive 4-Byte-Ganzzahlwerte mit einem Maximalwert von 2.147.483.648 gespeichert. Möglicherweise gehen Sie davon aus, dass die Genauigkeit beim Speichern mit Ganzzahlwerten auf 1 Meter oder 1 Fuß beschränkt ist – was jedoch nicht der Fall ist: Sie entscheiden, wofür Ihre 4-Byte-Ganzzahlwerte stehen. Wenn Sie Ihre Daten auf einen Meter genau speichern möchten, können Sie mit 2,14 Milliarden Metern arbeiten (ungefähr das 53-fache des Erdumfangs). Sie können auch Zentimeter als Maß für die Genauigkeit Ihrer Speicherung wählen; hierbei können Sie mit 2,14 Milliarden Zentimeter (ungefähr dem halben Erdumfang) arbeiten. Auflösungswerte stellen den zulässigen Mindestabstand zwischen zwei Koordinatenwerten dar. Diese Werte werden für die Umrechung von Dezimalwerten in die in der Geodatabase gespeicherten Ganzzahlwerte verwendet. Die Geodatabase konvertiert diese direkt. Sie verwenden daher stets Dezimalzahlen, auch wenn Sie mit der ArcObjects-API auf niedrigster Ebene arbeiten.
Die folgende Tabelle enthält Beispiele für den Mindestabstand zwischen Koordinaten, die Koordinatensystemeinheiten und die entsprechenden Auflösungswerte.
Mindestabstand zwischen Koordinaten | Auflösung | Koordinatensystemeinheiten |
---|---|---|
1 Zentimeter | 0,01 | Meter |
1 Millimeter | 0,001 | Meter |
2 Zentimeter | 0,02 | Meter |
1 Zoll | 0,083333 | Fuß |
Die Geodatabase führt jedoch eine etwas umfangreichere Aktion als nur das Konvertieren von Dezimalwerten in Ganzzahlwerte aus. Die als Dezimalzahl ausgedrückten Koordinatenwerte werden bei der Konvertierung auch verschoben. Diese Verschiebung ist für Sie nur dann interessant, wenn Sie die Auflösung und die Domäne manuell berechnen.
Die Beziehung zwischen der Auflösung und der XY-Domäne ist direkt proportional. Da 2,14 Milliarden Ganzzahlwerte verfügbar sind, besteht für die Domäne eine äußere Begrenzung. Je kleiner die Auflösungswerte werden, desto kleiner wird auch die Ausdehnung der Domäne. Wenn Sie versuchen, Features außerhalb der Domäne hinzuzufügen, erhalten Sie folgende Fehlermeldung: "Die Koordinaten oder Messwerte liegen außerhalb der Grenzwerte". Sie sollten die Auflösungswerte daher so groß wählen, dass Sie Features für das gesamte Untersuchungsgebiet hinzufügen können. Da jedoch ca. 2,14 Milliarden Ganzzahlwerte verfügbar sind, können Sie dieses Problem meistens umgehen, indem Sie angemessene Auflösungswerte festlegen. Sie können beispielsweise die gesamte Erde mit einer Auflösung von 1 Meter speichern. Bei einer Auflösung von 1 Zentimeter kann jedoch nur noch die halbe Erde gespeichert werden. Wenn Sie ein auf Dezimalgraden basierendes geographisches Koordinatensystem wie NAD83 verwenden, können Sie eine Auflösung von 1,9 cm zur Speicherung der gesamten Erde in einer einzigen Feature-Class verwenden.
So legen Sie die XY-Auflösung und die Domäne fest
Beantworten Sie sich vor dem Angeben einer XY-Auflösung und einer Domäne drei Fragen:
- Wird die Genauigkeit der Datenerfassung bei dieser Auflösung beibehalten?
- Deckt die Domäne die gesamte Ausdehnung des Untersuchungsgebiets ab?
- Ist die Auflösung bei ArcSDE-Geodatabases groß genug, um den Speicherplatz minimieren und die Leistung maximieren zu können?
Sie müssen nicht immer alle diese Faktoren berücksichtigen. Häufig werden diese bereits durch die Standardeinstellungen der Software abgedeckt. Im Folgenden finden Sie drei unterschiedliche Ansätze. Wählen Sie diejenige aus, die Ihrer Anwendung am ehesten entspricht.
A: Übernehmen der Standardeinstellungen beim Importieren
B: Angeben der Domäne und Akzeptieren der Standardauflösung.
C: Angeben der Auflösung und der Domäne.
Ansatz A: Übernehmen der Standardeinstellungen beim Importieren
Diese Vorgehensweise ist die einfachste, da Sie lediglich die beim Datenimport generierte Standardauflösung und -domäne übernehmen. Wenden Sie diesen Ansatz in folgenden Fällen an:
- Sie verfügen über mindestens ein Vektor-Dataset oder über eine Gruppe gekachelter Datasets, die die gesamte Ausdehnung Ihres Untersuchungsgebiets abdecken.
- Sie möchten für Ihr Untersuchungsgebiet die kleinstmögliche Auflösung verwenden.
Wenn Sie über ein Dataset verfügen, das das gesamte Untersuchungsgebiet abdeckt, importieren Sie zuerst das Dataset, und übernehmen Sie die Standardwerte für die Auflösung und die Domäne. Anhand der Standardwerte wird eine Domäne erstellt, die alle Features sowie eine gewisse Wachstumskapazität beinhaltet. Wenn Sie über gekachelte Datasets verfügen, die zusammen das gesamte Untersuchungsgebiet abdecken, können Sie mit dem Werkzeug "Raumbezug erstellen" eine Domäne berechnen, die alle Datasets umfasst. Erstellen Sie dann eine leere Feature-Class mit dieser Domäne, und laden Sie die gekachelten Daten in diese.
Mit dieser Methode wird der Auflösungswert innerhalb der Standarddomäne minimiert. Da die resultierende Auflösung klein sein kann, ist dies nicht der optimale Ansatz, um die maximale Performance der ArcSDE-Geodatabase zu erzielen. Er stellt jedoch sicher, dass alle Daten in die Domäne passen und die kleinstmögliche Auflösung für die Daten verwendet wird.
Verwenden Sie den aus dieser ursprünglichen Feature-Class berechneten Raumbezug, wenn Sie weitere Datasets erstellen bzw. in die Geodatabase importieren. Dazu können Sie den Raumbezug aus dieser Feature-Class importieren, sobald Sie neue Feature-Classes oder Feature-Datasets erstellen. Mit den folgenden Schritten können Sie die Geoverarbeitungseinstellungen auch so festlegen, dass der Raumbezug dieser Feature-Class verwendet wird:
- Klicken Sie in ArcCatalog oder ArcMap im Menü Geoverarbeitung auf Umgebungen.
- Erweitern Sie die Option Ausgabekoordinaten.
- Klicken Sie unter "Ausgabekoordinaten" auf Wie unten angegeben.
- Klicken Sie neben dem folgenden Textfeld auf das Ordnersymbol.
- Klicken Sie auf der Registerkarte "XY-Koordinatensystem" auf Importieren.
- Navigieren Sie zur ersten Feature-Class, die Sie in die Geodatabase importiert haben, und markieren Sie diese.
- Klicken Sie auf Hinzufügen.
- Klicken Sie in allen geöffneten Dialogfeldern auf OK.
Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben, wird dieser Raumbezug von allen nachfolgenden, vom aktuellen Benutzer dieses Computers durchgeführten Geoverarbeitungsoperationen (einschließlich des Imports neuer Daten) verwendet.
Ansatz B: Angeben der Domäne und Akzeptieren der Standardauflösung
Dieser Ansatz unterstützt Sie beim Festlegen der Domäne für Ihr Untersuchungsgebiet und minimiert anschließend die Auflösung in diesem Untersuchungsgebiet. Wenden Sie diesen Ansatz in folgenden Fällen an:
- Sie verfügen nicht über ein einzelnes Vektor-Dataset, das die Ausdehnung Ihres Untersuchungsgebiets abdeckt. Sie können das Untersuchungsgebiet jedoch auf einer Karte definieren.
- Sie möchten für Ihr Untersuchungsgebiet die kleinstmögliche Auflösung verwenden.
Dieser Ansatz liefert das gleiche Ergebnis wie Ansatz A. Er weist daher die gleichen Vor- und Nachteile auf. Bevor Sie beginnen, müssen Sie das Koordinatensystem kennen, das Sie verwenden möchten. Informationen zum Auswählen des Koordinatensystems finden Sie unter "Kartenprojektionen" in der ArcGIS Desktop-Hilfe. Wenn Sie beabsichtigen, das Koordinatensystem State Plane oder UTM zu verwenden, können Sie den Shapefiles "usstpln83" und "utm" im Verzeichnis "<ArcGIS-Installationsspeicherort>\ArcGIS\Reference Systems" Daten entnehmen, welche die Lage der Zonen vorgeben.
Bestimmen Sie zuerst die Domäne für das Untersuchungsgebiet:
- Starten Sie ArcMap und fügen Sie Referenzdaten für die ganze Erde oder den Interessensbereich hinzu. Suchen Sie nach Referenzdaten in folgenden Quellen:
- CD-ROM "Esri Data & Maps" (in ArcGIS enthalten)
- <ArcGIS-Installationsspeicherort>\ArcGIS\Metadata\Data
- Geography Network
- Legen Sie als Koordinatensystem des Datenrahmens dasjenige fest, das Sie für das neue Dataset verwenden möchten.
a. Öffnen Sie die Registerkarte "Eigenschaften" des Datenrahmens.
b. Klicken Sie auf die Registerkarte Koordinatensystem.
c. Öffnen Sie den Ordner "Vordefiniert", und navigieren Sie zu dem Koordinatensystem, das Sie verwenden möchten.
d. Klicken Sie auf OK.
- Vergrößern Sie den Teil des Globus, den Sie als Untersuchungsgebiet vorgesehen haben.
- Zeichnen Sie mit dem Werkzeug "Neues Rechteck" in der Werkzeugleiste "Zeichnen" ein Rechteck auf der Karte, das das neue Untersuchungsgebiet auf der Karte markiert.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das neue Rechteck, und wählen Sie Eigenschaften aus.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Größe und Position.
- Klicken Sie unter "Position" für "Ankerpunkt" auf das Kontrollkästchen links unten.
- Übertragen Sie die Koordinaten der Textfelder "X" und "Y" mittels Kopieren und Einfügen in eine Textdatei. Löschen Sie die Maßeinheit am Ende der Koordinaten. Diese Koordinaten legen die linke untere Ecke Ihres Untersuchungsgebiets fest.
- Klicken Sie unter "Position" für "Ankerpunkt" auf das Kontrollkästchen rechts oben.
- Übertragen Sie die Koordinaten der Textfelder "X" und "Y" mittels Kopieren und Einfügen in eine Textdatei. Löschen Sie die Maßeinheit am Ende der Koordinaten. Diese Koordinaten legen die rechte obere Ecke Ihres Untersuchungsgebiets fest.
Wenden Sie diese Domäne beim Erstellen einer neuen Feature-Class an:
- Navigieren Sie im Kataloginhaltsverzeichnis zur Geodatabase der Version 9.2 oder höher, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, zeigen Sie auf Neu, und klicken Sie dann auf Feature-Class.
- Geben Sie einen aussagekräftigen Namen ein, z. B. "StudyArea".
- Wählen Sie den Feature-Typ aus, und legen Sie fest, ob Z- oder M-Werte unterstützt werden.
- Wählen Sie das Koordinatensystem aus, oder importieren Sie dieses.
- Klicken Sie auf Weiter.
- Kopieren Sie die Koordinaten aus der Textdatei in die entsprechenden Textfelder. Beachten Sie, dass die Auflösung bei einer Änderung der Domäne angepasst wird.
- Klicken Sie auf Weiter.
- Fügen Sie der Feature-Class beliebige Felder hinzu.
- Klicken Sie im Assistenten "Neue Feature-Class" auf Fertig stellen.
Nun können sie den Raumbezug der Feature-Class "StudyArea" für alle weiteren in diesem Untersuchungsgebiet erstellten Daten importieren. Sie können auch Ihre Geoverarbeitungsumgebung so einstellen, dass jegliche neuen, aus Geoverarbeitungsoperationen stammenden Daten diesen Raumbezug verwenden. Unter "Ansatz A" finden Sie das Verfahren zum Einstellen der Geoverarbeitungsumgebung, sodass ein Raumbezug aus einer Feature-Class verwendet wird.
Ansatz C: Angeben der Auflösung und der Domäne
Bei diesem Ansatz werden die Auflösung und die Domäne manuell berechnet. Gehen Sie so vor, wenn Sie die Performance von Daten mit niedriger Genauigkeit in einer ArcSDE-Geodatabase maximieren möchten.
Schritt 1: Berechnen der Auflösung
Zuerst müssen Sie eine geeignete Auflösung berechnen. Legen Sie die Auflösungswerte 10-mal kleiner als die beste Genauigkeit der Datenerfassung fest. Dadurch wird sichergestellt, dass die Genauigkeit der Datenerfassung in der Geodatabase erhalten bleibt, egal wie Sie die Daten in ArcGIS bearbeiten (Geoverarbeitung, Cluster-Toleranz der Topologie, geometrische Operationen usw.). Nachstehend sind einige Beispiele aufgeführt:
Datenerfassungsmethode | Koordinatensystemeinheiten | Genauigkeit der Ausrüstung | Empfohlene Auflösung |
---|---|---|---|
Digitalisieren – Karte 1:250.000 | Fuß | +/-416 Fuß | 1 Fuß |
Professional GPS | Meter | +/-0,5 Meter | 0,05 Meter |
Vermessung mit Theodolit | Meter | /-5 Millimeter | 0,0005 Meter |
Die Berechnung der Auflösung anhand von Daten, die auf einem geographischen Koordinatensystem beruhen, gestaltet sich etwas schwieriger, da die Winkeleinheiten (Grad) nicht an allen Orten des Planeten einheitlich sind. Je nach Breitengrad stellt jeder Längengrad eine andere Länge auf der Oberfläche dar. Um die Auflösung in einer linearen Einheit mit Daten eines GCS zu berechnen, müssen Sie einige Berechnungen durchführen. Wenn Sie für hohe Winkeleinheiten eine geeignete Auflösung berechnen, ist die Genauigkeit in Gebieten mit kleineren Winkeleinheiten höher. Wenn Sie beispielsweise eine Genauigkeit von 1 Meter festlegen, wenn ein Grad 100 Meilen auf der Erdoberfläche entspricht, verwendet die Geodatabase eine Genauigkeit von 1 Zentimeter, wenn ein Grad 1 Meile auf der Erdoberfläche entspricht. In geographischen Koordinatensystemen sind die Winkeleinheiten am Äquator am größten. Die Auflösung stellt die Umkehrung der linearen Länge bei 1 Grad am Äquator dar. Wie bereits erwähnt, sollte dieser Auflösungswert für alle ArcGIS-Verarbeitungsvorgänge durch 10 dividiert werden. Dafür können Sie die folgende Gleichung verwenden:
Resolution = 360 / GCS equatorial circumference / 10
GCS_WGS_1984 hat beispielsweise einen Umfang von 40075016,7 Meter. Daraus folgt
Precision = 360 * 40075016.7 / 10 = 8.9831528 x 10-7
Sie können auch den Wert auf der großen Hauptachse des GCS mit der Anzahl der Radianten pro Winkeleinheit multiplizieren. Dies entspricht:
Resolution = 1 / (Semimajor axis * 2π/ 360 * 10)
Diese technischen Informationen zu Ihrem GCS finden Sie in dessen Dialogfeld "Eigenschaften" im Kataloginhaltsverzeichnis. Wenn der Ordner "Koordinatensysteme" in ArcCatalog-Inhaltsverzeichnis nicht angezeigt wird, können Sie die Koordinatensysteme in ArcCatalog im Dialogfeld "ArcCatalog-Optionen" auf der Registerkarte "Allgemein" einblenden.
Schritt 2: Prüfen der Auflösung anhand des Untersuchungsgebiets
Um zu überprüfen, ob die gewählte Auflösung angemessen für das Untersuchungsgebiet ist, unterteilen Sie die Länge oder, wenn größer, die Breite (den Bereich) des Untersuchungsgebiets durch die Auflösung. Wenn das Ergebnis kleiner als 2.147.483.647 ist, passen die Daten bei der gewählten Auflösung in eine räumliche Domäne.
Auch wenn die Daten in die Domäne passen, liegen die Koordinaten u. U. außerhalb der Grenzen des Koordinatensystems. Nachstehend ist ein fiktives Dataset mit der Karteneinheit Meter dargestellt:
Ein Bereich von 800.000 (Breite) dividiert durch die Auflösung 0,0001 entspricht 800.000.000, also weniger als 2,14 Milliarden. Die Daten passen somit in die Domäne. Die rechte obere Ecke des Untersuchungsgebiets befindet sich jedoch an der Position 1.000.000.000 X und 4.060.000.000 Y, d. h. (1.000.000 X) / 0,0001 und (4.060.000 Y) / 0,0001. Wie Sie sehen, befindet sich der Y-Wert um etwa 1,9 Milliarden Einheiten außerhalb des Koordinatensystems von 0 bis 2,14 Milliarden. Um diese Koordinaten in der Geodatabase zu speichern, müssen Sie die Domäne so verschieben, dass sie die Daten umgibt.
Schritt 3: Berechnen eines geeigneten minimalen XY-Werts
Um die Domäne verschieben zu können, sodass sie Ihre Daten umgibt, müssen Sie die Mitte der Domäne in Karteneinheiten bestimmen. Ziel ist es, die Daten im Mittelpunkt der Domäne zu platzieren, sodass das Untersuchungsgebiet bei Bedarf in alle Richtungen ausdehnt werden kann. Die Berechnungen zum Verschieben des Koordinatensystem erfolgen in Koordinatensystemeinheiten.
Ermitteln Sie zunächst den Mittelpunkt der Domäne als Ganzzahlwert.
2,147,483,647 / 2 = 1,073,741,823
Als Nächstes konvertieren Sie den Mittelpunkt in Koordinatensystemeinheiten, indem Sie ihn mit der dem Wert der Auflösung multiplizieren. In diesem Beispiel beträgt die Auflösung 0,001:
1,073,741,823 * 0.001 = 1,073,741.823
Nachdem Sie nun die Mitte der Domäne in Koordinatensystemeinheiten ermittelt haben, müssen Sie für diese einen neuen X- bzw. Y-Minimalwert berechnen. Die Formel zum Berechnen der XY-Minimalwerte für die Domäne lautet wie folgt:
Min X = ([DataMinX + DataMaxX] / 2)—Domain center in coordinate system units
Min Y = ([DataMinY + DataMaxY] / 2)—Domain center in coordinate system units
Mit dieser Gleichung werden die Minimalkoordinaten der Domäne ermittelt, um die Datenmitte in der Domänenmitte zu platzieren. Beachten Sie, dass alle diese Berechnungen in Koordinatensystemeinheiten erfolgen. Betrachten Sie diese Gleichung für die X-Dimension anhand der Beispieldaten.
Suchen Sie zunächst den Mittelpunkt Ihrer Daten:
(DataMinX + DataMaxX) / 2
(200,000 + 1,000,000) / 2 = 600,000
Anschließend ermitteln Sie die Differenz zwischen der Mitte Ihrer Daten und der Mitte des Raums in der Geodatabase:
Min X = 600,000 - 1,073,741.824 = -473,741.824
Da diese Zahl negativ ist, wird die Domäne nach links verschoben. Achten Sie darauf, dass die Verschiebung auf die Domäne angewendet wird, nicht auf die Daten. Die Verschiebung wird für beide Dimensionen berechnet. Sie müssen diesen Vorgang daher für die Y-Koordinate wiederholen. Wenn Sie versuchen, die Leistung in einer ArcSDE-Geodatabase zu maximieren, zentrieren Sie die Domäne nicht. Legen Sie stattdessen die minimalen Domänenwerte so dicht wie möglich an den Daten fest.
Schritt 4. Erstellen des Datasets
Wenn Sie die Auflösung und minimale X- und Y-Werte berechnet haben, können Sie ein Feature-Dataset oder eine Standalone-Feature-Class erstellen. Wenn Sie diese das erste Mal mit dem Assistenten "Neue Feature-Class" oder "Neues Feature-Dataset" erstellen, deaktivieren Sie das Kontrollkästchen "Standardauflösung und Domänenausdehnung übernehmen", und geben Sie Auflösung und die berechneten X- und Y-Werte ein. Die maximalen X- und Y-Werte werden automatisch berechnet. Für alle weiteren Daten, die Sie importieren oder erstellen, müssen Sie dann nur noch diesen Raumbezug importieren. Sie können auch Ihre Geoverarbeitungsumgebung so einstellen, dass jegliche neuen, aus Geoverarbeitungsoperationen stammenden Daten diesen Raumbezug verwenden. Unter "Ansatz A" finden Sie das Verfahren zum Einstellen der Geoverarbeitungsumgebung, sodass ein Raumbezug aus einer Feature-Class verwendet wird.
Festlegen der Z- und M-Auflösung und der Domäne
Die Berechnung der Z- und M-Domänen ist wesentlich einfacher als die der XY-Domäne. Analysieren Sie Ihre Daten. Geben Sie dann als Minimalwert die niedrigste Zahl und die der Genauigkeit entsprechende Auflösung ein. Die Z- und M-Auflösung wird auf die gleiche Weise wie die Genauigkeit für die XY-Koordinaten berechnet. Wie bei XY-Koordinaten sind 2.147.483.647 Ganzzahlwerte verfügbar. In der Regel ist es nicht erforderlich, die Z- und M-Domänen in den Daten zu zentrieren. Sie können stattdessen einen absoluten Minimalwert basierend auf Ihren Daten festlegen.
Zur Berechnung des Minimalwerts für eine Z-Domäne können Sie den niedrigsten Punkt der Erde verwenden (-11.033 Meter im Marianengraben). Messwertkoordinaten sind im Allgemeinen positive Zahlen; ein Minimalwert von 0 ist daher optimal. Sie können für den minimalen Wert der M-Domäne jedoch einen geringen negativen Versatz eingeben, um negative Werte zu berücksichtigen, die durch Extrapolation von Messwerten entstehen, z. B. während der Kalibrierung. Sie können diese negativen Werte später korrigierten und müssen sie daher nicht beim Extrapolieren verwerfen.