Bei der Entscheidung, ob das Objekt-Ladeprogramm in ArcMap, der Assistent "Laden einfacher Objekte" in ArcCatalog oder das Fenster "Katalog" verwendet werden soll, müssen einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Der wichtigste zu berücksichtigende Faktor ist Zeit. Der Assistent 'Laden einfacher Objekte' ist schneller als das Objekt-Ladeprogramm, da er Daten während des Ladens weder überprüft noch verarbeitet. Wenn Sie mehr Zeit zur Verfügung haben, ist die Verwendung des Objekt-Ladeprogramms empfehlenswert, da Sie mit diesem Programm die Möglichkeit haben, in geometrische Netzwerke, Feature-bezogene Annotationen und Feature-Classes einer Beziehung zu laden. Das Laden von Daten in Standalone-Tabellen ist nur mit dem Assistent "Laden einfacher Objekte" möglich.
Laden in geometrische Netzwerke
Wenn eine zeitliche Einschränkung vorliegt, müssen Sie berücksichtigen, dass das Laden von vielen Daten in eine Netzwerk-Feature-Class mit dem Objekt-Ladeprogramm insbesondere dann viel Zeit in Anspruch nehmen kann, wenn das Netzwerk groß ist und aus mehreren Feature-Classes besteht. Wenn Sie also ein Netzwerk von Grund auf neu erstellen, sollten Sie alle Daten mit dem Assistenten "Laden einfacher Objekte" laden, bevor Sie das Netzwerk erstellen. Wenn Sie das Netzwerk bereits erstellt haben, anstatt das Objekt-Ladeprogramm zu verwenden, sparen Sie Zeit, indem Sie das geometrische Netzwerk löschen, die Daten mit dem Assistenten 'Laden einfacher Objekte' in die Feature-Classes laden und dann das Netzwerk neu erstellen.
Laden in versionierte Feature-Classes und Tabellen
Das Laden in versionierte Feature-Classes und Tabellen nimmt ebenfalls Zeit in Anspruch und ist langsamer als das Laden in Feature-Classes und Tabellen, die nicht versioniert sind. Beim Migrieren von Daten in eine Geodatabase sollen Sie die Daten laden, bevor Sie diese als versioniert registrieren. Nachdem Sie die Migration der Daten und Anwendungen in die Geodatabase abgeschlossen haben, registrieren Sie die Feature-Classes und Tabellen als versioniert. Sie können dann alle Aktualisierungen in die versionierten Feature-Classes und Tabellen laden.
Wenn Ihre Daten bereits als versioniert registriert sind und Sie in versionierte Feature-Classes laden müssen, besteht die einfachste Methode in der Verwendung des Objekt-Ladeprogramms. Erfolgt der Ladevorgang in einer ArcMap-Editiersitzung, wird sichergestellt, dass Änderungen zusammengeführt werden, und Sie erhalten die Möglichkeit, andere Änderungen vor dem Speichern der neu geladenen Features überprüfen. Außerdem können Sie ggf. die Konfliktlösungsfunktionen von ArcMap nutzen.
Wenn Sie jedoch mehrere Features laden und Zeit ein wichtiger Faktor ist, können Sie einige effiziente Vorbereitungen für Ihre Daten treffen.
- Gleichen Sie jede ausstehende Version in der Datenbank mit der Default-Version ab, und schreiben Sie sie zurück. Löschen Sie jede Version, nachdem Sie sie zurückgeschrieben haben.
- Führen Sie "Komprimieren" aus, um die Datenbank zu komprimieren.
- Heben Sie die Registrierung der Daten als versioniert auf.
- Löschen Sie alle geometrischen Netzwerke.
- Verwenden Sie den Assistenten "Laden einfacher Objekte" in ArcCatalog oder im Fenster "Katalog", um die neuen Daten in die vorhandenen Feature-Classes zu laden.
- Erstellen Sie das geometrische Netzwerk mit dem Assistenten "Geometrisches Netzwerk erstellen" in ArcCatalog bzw. im Fenster "Katalog" neu.
- Registrieren Sie Ihre Daten als versioniert, und fahren Sie mit der Erstellung fort. Durch das Registrieren der Daten als versioniert werden die Datenbankstatistiken für die Feature-Classes automatisch aktualisiert.
Tipps
- Sie können diese Methode nicht verwenden, wenn Ihr Netzwerk komplexe Knoten-Features mit Verbindungspunkten und benutzerdefinierter Topologie aufweist, da durch den Vorgang der Batch-Neuerstellung des Netzwerks die benutzerdefinierte Topologie nicht neu erstellt wird.
- Durch die Neuerstellung des Netzwerks werden alle vom Netzwerk getrennten Netzwerk-Features wieder mit dem Netzwerk verbunden.
- Wenn eine Feature-Class, in die Sie Daten laden, Feature-bezogene Annotationen aufweist, können Sie den Assistenten "Laden einfacher Objekte" nicht verwenden. In diesem Fall müssen Sie das Objekt-Ladeprogramm verwenden.
- Diese Methode ist mit einigen Workflows nicht kompatibel. Wenn Sie über offene Versionen verfügen, die nicht abgeglichen und in die Version "DEFAULT" zurückgeschrieben werden können, können Sie diese Methode nicht verwenden. Solche Versionen umfassen offene Versionen von Entwürfen, die unvollständig, nicht zurückgeschrieben werden können oder historische Versionen sind. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie das Objekt-Ladeprogramm verwenden und Ihre Daten als Teil einer Editiersitzung anhängen.
Wenn Sie den Assistenten "Laden einfacher Objekte" oder das Objekt-Ladeprogramm verwenden, werden die Daten in die Delta-Tabellen geladen. Nach dem Laden in eine als versioniert registrierte Feature-Class oder -Tabelle ohne die Option zum Verschieben von Änderungen in Basistabellen, sollten Sie daher jede Version mit der DEFAULT-Version abgleichen und anschließend Ihre Datenbank komprimieren, um alle Datensätze von den Delta-Tabellen in die Basistabellen zu verschieben. Wenn sich die Daten in den Basistabellen befinden, wird eine höhere Abfragegeschwindigkeit erreicht als bei großen Datenmengen in den Delta-Tabellen.
Laden in Feature-Classes mit Topologie
Wenn das Laden der Daten vor dem Erstellen von Topologien erfolgt, wird der Aufwand für die Erstellung nicht überprüfter Bereiche für jedes neue Feature vermieden, das in eine beteiligte Feature-Class eingefügt wird. Wird die Topologie nach dem Laden der Daten erstellt, entsteht ein einzelner nicht überprüfter Bereich, der alle Features umspannt und wie unter Überprüfen von Topologien beschrieben überprüft werden kann.
Wenn Sie in eine Feature-Class mit Topologie laden, können Sie den Assistenten "Laden einfacher Objekte" oder das Objekt-Ladeprogramm zum Laden verwenden. Die Topologie wird beim Laden der Features jedoch von keinem der Werkzeuge überprüft, daher ist das Endresultat dasselbe – Sie müssen die Topologie nach Abschluss des Ladevorgangs selbst prüfen.
Laden von Daten aus einem anderen Koordinatensystem
Angenommen, Sie möchten Daten laden, die sich in einem anderen Koordinatensystem als dem der Ziel-Feature-Class befinden. Sie möchten beispielsweise Features aus dem Koordinatensystem "North American Datum (NAD) 1927" in die Feature-Class laden, die das Koordinatensystem "NAD 1983" verwendet. Verwenden Sie vor dem Laden der Features das Werkzeug "Projizieren", um sie in das neue Koordinatensystem zu konvertieren.
Weitere Informationen zur Referenz des Werkzeugs "Projizieren"
Laden von Datasets mit großen Textfeldern von einer Personal-Geodatabase in eine Enterprise-Geodatabase
Es kann vorkommen, dass Sie Daten von einer Enterprise-Geodatabase in eine Personal-Geodatabase und anschließend wieder in die Enterprise-Geodatabase verschieben müssen. Wenn Textfelder mit mehr als 255 Zeichen in den Enterprise-Geodatabase-Datasets vorhanden sind, werden diese beim Kopieren oder Laden in eine Personal-Geodatabase in Microsoft Access als Memofelder gespeichert.
ArcGIS interpretiert diese Memofelder als BLOBs und weist ihnen eine Größe von 2.147.483.647 Zeichen zu. Memofelder in Access erfassen keine Feldlänge. Stellen Sie sicher, dass Sie die Länge, die das Feld aufweisen sollte, in den Metadaten angeben, da es unwahrscheinlich ist, dass Sie tatsächlich so viele Zeichen in dem Feld speichern.
Wenn Sie versuchen, die Daten aus der Personal-Geodatabase zu kopieren und wieder in die Enterprise-Geodatabase einzufügen, kann dieser Vorgang nicht ausgeführt werden, da versucht wird, ein Textfeld zu erstellen, das 2.147.483.647 Zeichen lang ist. Die meisten Datenbankmanagementsysteme unterstützen Textfelder mit dieser Länge nicht.
Um dies zu vermeiden, erstellen Sie die Feature-Class in der Enterprise-Geodatabase und definieren dort die Textfeldgröße basierend auf der gewünschten Feldlänge. Verwenden Sie anschließend den Assistenten "Laden einfacher Objekte" oder das Objekt-Ladeprogramm, um die Daten zu laden und das Textfeld der Personal-Geodatabase dem Textfeld zuzuordnen, das Sie in der Feature-Class Ihrer Enterprise-Geodatabase definiert haben.