Wenn Sie Ihre Daten klassifizieren, können Sie eine der zahlreichen Standardklassifizierungsmethoden verwenden, die in ArcMap bereitgestellt werden. Alternativ können Sie auch eigene benutzerdefinierte Klassenbereiche definieren. Diese Klassifizierungsmethoden werden in diesem Thema beschrieben.
Klicken Sie bei der Darstellung von Mengen im Dialogfeld Layer-Eigenschaften auf der Registerkarte Symbolisierung auf die Schaltfläche Klassifizieren.
Das Dialogfeld Klassifizierung wird geöffnet, in dem Sie zwischen verschiedenen Klassifizierungsmethoden wählen können.
Wählen Sie einfach das Klassifizierungsschema aus, und legen Sie die Anzahl der Klassen fest.
Verwenden der Option "Manuell", um eigene Klassen zu definieren
Wenn Sie die Klassen selbst bestimmen möchten, können Sie Klassengrenzen setzen und die für Ihre Daten passenden Klassenbereiche festlegen. Alternativ können Sie eine Standardklassifizierung auswählen und diese dann anpassen.
Beim Zuordnen von Daten können bereits Standards oder Richtlinien festgelegt sein. Temperaturkarten werden z. B. häufig mit 10-Grad-Bändern dargestellt. Möglicherweise möchten Sie auch Features mit bestimmten Werten (über oder unter einem Schwellenwert) besonders hervorheben.
Legen Sie als Klassifizierungsmethode Manuell fest, und klicken Sie, um Klassengrenzen festzulegen und zu verschieben.
Klicken Sie, um eine Klassengrenze (die blauen Linien) auszuwählen. Die Klassengrenzen werden rot angezeigt, sobald sie ausgewählt sind.
Sie können sie verschieben und mit der rechten Maustaste ein Kontextmenü öffnen.
Sie können Klassengrenzenwerte im Diagramm manuell hervorheben und aktualisieren oder rechts in das Feld "Unterbrechungswerte" Werte eingeben.
Klicken im rechten Fenster auf die Schaltfläche Prozent , um mit dem Prozentsatz der Beobachtungen zu arbeiten, die in die einzelnen Klassen fallen.
Standardklassifizierungsmethoden in ArcGIS
Gleiches Intervall
Mit der Methode "Gleiches Intervall" wird der Bereich der Attributwerte in gleich große Teilbereiche unterteilt. Dadurch können Sie die Anzahl der Intervalle festlegen. ArcGIS legt dann automatisch die Klassengrenzen basierend auf dem Wertebereich fest. Wenn Sie beispielsweise drei Klassen für ein Feld mit Werten im Bereich von 0 bis 300 angeben, erstellt ArcGIS drei Klassen mit den Bereichen 0 bis 100, 101 bis 200 und 201 bis 300.
Gleiches Intervall eignet sich besonders für geläufige Datenbereiche wie Prozentsätze und Temperaturen. Diese Methode hebt die Menge eines Attributwertes im Verhältnis zu anderen Werten hervor. Damit wird beispielsweise gezeigt, dass ein Laden zu einer Ladengruppe gehört, die ein Drittel aller Verkäufe vereint.
Um die Klassifizierung nach "Gleiches Intervall" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Gleiches Intervall fest und geben die Anzahl der Klassen an.
Definiertes Intervall
Mit der Methode "Definiertes Intervall" können Sie eine Intervallgröße zum Definieren einer Reihe von Klassen mit demselben Wertebereich festlegen. Jedes Intervall umfasst beispielsweise 75 Einheiten. ArcMap legt die Anzahl der Klassen basierend auf der Intervallgröße und dem Bereich aller Feldwerte fest. Im folgenden Beispiel wird die Intervallgröße mit 4 Prozent angegeben.
Um die Klassifizierung nach "Definiertes Intervall" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Definiertes Intervall fest und geben die Intervallgröße an.
Quantil
Jede Klasse enthält die gleiche Anzahl von Features. Eine Klassifizierung nach Quantilen eignet sich gut zur Darstellung linear verteilter Daten. Quantil weist allen Klassen die gleiche Anzahl von Datenwerten zu. Es gibt keine leeren Klassen oder Klassen mit zu wenigen oder zu vielen Werten.
Da Features mit der Klassifizierung nach Quantilen in allen Klassen in gleicher Anzahl gruppiert werden, ist die resultierende Karte oft irreführend. Dadurch können sowohl sehr ähnliche Features in verschiedene Klassen als auch sehr unterschiedliche Features in die gleiche Klasse eingeteilt werden. Je mehr Klassen gewählt werden, desto geringer sind solche Effekte.
Um die Klassifizierung nach "Quantil" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Quantil fest und geben die Anzahl der Klassen an.
Natürliche Unterbrechungen (Jenks)
Klassen vom Typ "Natürliche Unterbrechungen" basieren auf natürlichen Gruppierungen innerhalb der Daten. Es werden Klassengrenzen identifiziert, die ähnliche Werte möglichst gut gruppieren und die Unterschiede zwischen den Klassen maximieren. Es werden Grenzen an den Stellen gesetzt, wo die Daten relativ große Unterschiede aufweisen.
Natürliche Unterbrechungen sind datenspezifische Klassifizierungen und sind nicht hilfreich für den Vergleich mehrerer Karten, die aus verschiedenen zugrunde liegenden Informationen erstellt wurden.
Diese Klassifizierung basiert auf dem Algorithmus "Natürliche Unterbrechungen (Jenks)". Weitere Informationen finden Sie unter Univariate classification schemesin Geospatial Analysis—A Comprehensive Guide, 6th edition; © 2007-2018; de Smith, Goodchild, Longley.
Um die Klassifizierung nach "Natürliche Unterbrechungen (Jenks)" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Natürliche Unterbrechungen (Jenks) fest und geben die Anzahl der Klassen an.
Geometrisches Intervall
Das Klassifizierungsschema "Geometrisches Intervall" erstellt Klassengrenzen auf Grundlage von Klassenintervallen, die eine geometrische Reihe darstellen. Der geometrische Koeffizient in dieser Klassifizierung kann einmalig geändert werden (in seinen Kehrwert), um die Klassenbereiche zu optimieren. Der Algorithmus erstellt geometrische Intervalle durch Minimieren der Summe der Quadrate der Elementzahl pro Klasse. Dadurch wird sichergestellt, dass in jedem Klassenbereich ungefähr dieselbe Anzahl von Werten in jede Klasse fällt und dass die Änderungen zwischen den einzelnen Intervallen relativ einheitlich sind.
Dieser Algorithmus wurde speziell für kontinuierliche Daten konzipiert. Er stellt einen Kompromiss zwischen gleichen Intervallen, natürlichen Unterbrechungen (Jenks) und Quantilen dar. Dies bietet einen Ausgleich zwischen dem Hervorheben von Änderungen in den Mittelwerten und den Extremwerten und ergibt so optisch ansprechende und kartografisch aussagekräftige Ergebnisse.
Ein Beispiel für die Verwendung der Klassifizierung "Geometrisches Intervall" ist ein Dataset zu Niederschlägen, in dem lediglich bei 15 von 100 Wetterstationen (unter 50 Prozent) Niederschläge erfasst wurden, während dies bei den restlichen Stationen nicht der Fall war, sodass die Attributwerte 0 entsprechen.
Um die Klassifizierung nach "Geometrisches Intervall" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Geometrisches Intervall fest und geben die Anzahl der Klassen an.
Standardabweichung
Die Klassifizierungsmethode "Standardabweichung" zeigt die Abweichung der Feature-Attributwerte vom Mittelwert an. ArcMap berechnet den Mittelwert und die Standardabweichung. Klassengrenzen werden mit gleichen Wertebereichen erstellt, die einen Bruchteil der Standardabweichung darstellen – i. d. R. in Abständen von 1, ½, ⅓ oder ¼ Standardabweichungen unter Verwendung von Mittelwerten und der Standardabweichungen vom Mittelwert. Ein zweifarbiger Farbverlauf verdeutlicht Werte oberhalb des Mittelwertes (blau) und Werte unterhalb des Mittelwertes (rot).
Um die Klassifizierung nach "Standardabweichung" einzurichten, legen Sie als Klassifizierungsmethode Standardabweichung fest und geben das Verhältnis zur Standardabweichung an, um die Klassenbereiche zu definieren.