Attributdomänen sind Regeln, die zulässige Werte eines Feldtyps beschreiben und es damit ermöglichen, die Datenintegrität zu erzwingen. Mit Attributdomänen beschränken Sie die in einem bestimmten Attribut für eine Tabelle oder eine Feature-Class zulässigen Werte. Wenn die Features in einer Feature-Class oder die nicht räumlichen Objekte in einer Tabelle in Subtypes gruppiert sind, können jedem Subtype andere Attributdomänen zugewiesen werden. Eine Domäne stellt eine Deklaration gültiger Attributwerte dar. Sobald Sie eine Domäne mit einem Attributfeld verknüpfen, sind für dieses Feld nur noch die in der Domäne enthaltenen Werte gültig. Mit anderen Worten nimmt das Feld also keine Werte an, die nicht Teil der Domäne sind. Mithilfe von Domänen können Sie die Datenintegrität sicherstellen, indem Sie die Anzahl der möglichen Werte für bestimmte Felder einschränken.
Attributdomänen können von Feature-Classes, Tabellen und Subtypes in einer Geodatabase gemeinsam verwendet werden.
Ein Beispiel: Eine Feature-Class für Wasserhauptleitungen und eine Feature-Class für Wassernebenleitungen können dieselbe Domäne für das Bodenoberflächentyp-Feld verwenden.
Domäneneigenschaften
Beim Erstellen oder Ändern einer Domäne müssen Sie die folgenden Eigenschaften bearbeiten:
Name und Beschreibung
Beim Erstellen einer neuen Domäne geben Sie einen Namen an, der den von ihr kontrollierten Parameter beschreibt.
Einfache Anführungszeichen (') und Apostrophe (`) dürfen nicht im Domänennamen verwendet werden.
Wenn Sie nach dem Erstellen einer Domäne das Dialogfeld "Eigenschaften" einer Feature-Class oder Tabelle öffnen und eine Domäne auswählen, um diese einem bestimmten Feld zuzuordnen, wird der Domänenname im Dropdown-Menü für Domänen angezeigt. In der Beschreibung wird der Zweck der Domäne in Kurzform erläutert.
Feldtyp
Der Feldtyp ist der Typ eines Attributfeldes, dem die Domäne zugeordnet werden kann.
Der Feldtyp kann auf einen der folgenden Werte festgelegt werden:
- Short – Short Integer
- Long – Long Integer
- Float – Gleitkommazahl mit einfacher Genauigkeit
- Double – Gleitkommazahl mit doppelter Genauigkeit
- Text (nur für Domänen mit codierten Werten) – Alphanumerische Zeichen
- Datum – Datum- und Zeitdaten
Nach dem Festlegen des Feldtyps wird der Name der Domäne in der Dropdown-Liste für Domänen des Dialogfeldes "Eigenschaften" für jedes Feld des betreffenden Typs angezeigt.
Domänentyp
Beim Erstellen einer Domäne müssen Sie den zu verwendenden Domänentyp angeben.
Es gibt zwei Arten von Attributdomänen:
- Bereichsdomäne – Mit einer Bereichsdomäne wird ein gültiger Bereich von Werten für ein numerisches Attribut festgelegt. Beim Erstellen einer Bereichsdomäne geben Sie einen Minimalwert und einen Maximalwert für den gültigen Bereich ein. Sie können Bereichsdomänen auf die Attributtypen Short Integer, Long Integer, Gleitkommazahl, Double und Datum anwenden.
In einer Feature-Class für Wasserhauptleitungen können beispielsweise Subtypes für Übertragungs-, Verteilungs- und Umgehungswasserhauptleitungen vorhanden sein. Verteilungshauptwasserleitungen sind für einen Druck zwischen 50 und 75 psi ausgelegt. Damit ein Verteilungshauptwasserleitungs-Objekt gültig ist, muss für den zulässigen Druck ein Wert zwischen 50 und 75 psi eingegeben werden. Bereichsdomänen überprüfen Sie mit dem Befehl "Features überprüfen". Weitere Informationen zum Bearbeiten unter Verwendung von Standardwerten und Attributdomänen.
- Domänen mit codierten Werten – Eine Domäne mit codierten Werten kann auf jede Art von Attribut (Text, Zahl, Datum usw.) angewendet werden. Domänen mit codierten Werten definieren einen Satz gültiger Werte für ein Attribut.
Wasserhauptleitungen können beispielsweise unter verschiedenen Typen von Oberflächen verlegt werden, die in einem Attributfeld "GroundSurfaceType" angegeben sind: Straßenpflaster, Schotter, Sand oder keine Oberfläche (für offenliegende Hauptleitungen). Die Domäne mit codierten Werten enthält den tatsächlichen Wert, der in der Datenbank gespeichert ist (z. B. 1 für Straßenbelag), sowie eine benutzerfreundlichere Beschreibung dessen, was dieser Wert eigentlich bedeutet. Domänen mit codierten Werten werden dadurch validiert, dass Benutzer bei der Auswahl von Feldwerten auf eine Dropdown-Liste beschränkt sind.
Teilungs- und Vereinigungsmethoden
Beim Bearbeiten von Daten wird ein einzelnes Feature oft in zwei Features geteilt, oder zwei separate Features werden zu einem einzelnen Feature kombiniert oder zusammengeführt. Beispiel: In einer Flurstücksdatenbank könnte sich ein Flurstück aufgrund einer neuen Flächenverteilung in zwei einzelne Flurstücke teilen. Ähnliche Änderungen der Flächenverteilung erfordern vielleicht, dass zwei angrenzende Flurstücke in ein einzelnes Flurstück zusammengeführt werden.
Während die Effekte dieser Art von Bearbeitungsvorgängen auf die Geometrie des Features leicht vorhersagbar sind, kann man dies nicht von den Effekten auf die Attributwerte behaupten. Das Verhalten der Werte eines Attributs bei der Teilung eines Features wird durch die jeweilige Teilungsmethode gesteuert. Wenn zwei Features zusammengeführt werden, wird der Wert des Attributs anhand der jeweiligen Vereinigungsmethode gesteuert.
Jede Attributdomäne besitzt sowohl eine Teilungs- als auch eine Vereinigungsmethode. Wenn ein Feature geteilt oder mit einem anderen vereinigt wird, bezieht sich die Geodatabase auf diese Methoden, um zu bestimmen, welche Werte die entstehenden Features für ein bestimmtes Attribut aufweisen.
Teilungsmethoden
Ein Attribut für eine gegebene Tabelle, Feature-Class oder einen Subtype kann eine von drei Teilungsmethoden aufweisen, die den Wert eines Attributs im Ausgabeobjekt kontrollieren:
- Standardwert – Die Attribute der zwei entstehenden Features erhalten den Standardwert für das Attribut der gegebenen Feature-Class oder des gegebenen Subtypes.
- Duplizieren – Als Attribut der zwei entstehenden Features wird eine Kopie des Attributwertes des ursprünglichen Objekts übernommen.
- Geometrieverhältnis – Die Attribute der entstehenden Features ergeben sich aus einem Verhältnis zum Wert des ursprünglichen Features. Das Verhältnis basiert auf dem Verhältnis, in dem die ursprüngliche Geometrie geteilt wird. Wenn die Geometrie gleich geteilt wird, erhält jedes Attribut der neuen Features den halben Wert des ursprünglichen Attributs des Objekts. Die Geometrieverhältnisverfahren können nur auf Domänen für Zahlenfeldtypen angewendet werden.
Im Beispiel mit den Flurstücken wird das Attribut "Fläche" bei der Teilung des Flurstücks automatisch als eine Eigenschaft der entstehenden Geometrie gewertet. Der Wert für "Besitzer" wird in die neuen Objekte kopiert (in dieser Datenbank hat die Teilung eines Flurstücks keinen Einfluss auf den Besitz). Die Grundsteuer errechnet sich basierend auf der Fläche oder Größe eines Flurstücks. Um die Grundsteuer für jedes der neuen Objekte zu berechnen, wird mit der Teilungsmethode die Grundsteuer des ursprünglichen Flurstücks proportional unter den neuen Features nach ihrer Fläche aufgeteilt.
Vereinigungsmethoden
Wenn zwei Features in ein einzelnes Feature zusammengeführt werden, kontrollieren die Vereinigungsmethoden den Wert der Attribute im neuen Feature. Ein Attribut für eine gegebene Feature-Class oder einen Subtype kann eine von drei Vereinigungsmethoden aufweisen:
- Standardwert – Das Attribut des entstehenden Features nimmt den Standardwert für das Attribut der betreffenden Feature-Class bzw. des betreffenden Subtypes an. Dies ist die einzige Vereinigungsmethode, die für Felder, die keine Zahlenfelder sind, und Domänen mit codierten Werten gilt.
- Summenwerte – Das Attribut des resultierenden Features nimmt die Summe der Werte der Attribute des ursprünglichen Features an.
- Geometriegewichtet – Das Attribut des entstehenden Features ist der gewichtete Durchschnitt der Werte der Attribute aus den ursprünglichen Features. Dieser Durchschnitt basiert auf der Geometrie des ursprünglichen Features.
Im Beispiel mit den Flurstücken wird das Attribut "Fläche" bei der Zusammenführung des Flurstücks automatisch als eine Eigenschaft der entstehenden Geometrie gewertet. Dem Besitzer wird der Standardwert zugewiesen. Da die Grundsteuer für das zusammengeführte Feature die Summe der Grundsteuer des ursprünglichen Features ist, ist die Summe der Vereinigungsmethode die Summe der Werte.
Vereinigungsmethoden werden nicht überprüft, wenn Features im Editor zusammengeführt werden. Entwickler können Vereinigungsmethoden jedoch für eigene Zusammenführungsimplementierungen nutzen.
Codierte Werte
Der Abschnitt "Codierte Werte" ist nur für Domänen mit codierten Werten verfügbar. Er enthält die codierten Werte für eine Domäne sowie Beschreibungen der Daten, die von den betreffenden Werten dargestellt werden.
In der folgenden Grafik wird eine Methode veranschaulicht, bei der Abkürzungen als codierte Werte verwendet werden, die Kategorien eines Features darstellen. Im vorliegenden Fall werden Landnutzungskategorien durch geeignete Abkürzungen dargestellt:
Beim Eingeben von codierten Werten muss der Code dem zugeordneten Feldtyp entsprechen. Im vorausgegangenen Beispiel können Sie keinen Ganzzahl-Wert eingeben, um die Kategorie "Residential" darzustellen, da die Domäne "LandUse" dem Datentyp "Text" zugeordnet ist.