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Im folgenden Szenario verwaltet eine kleine private Detektei mithilfe der traditionellen Versionierung die Daten in ihrer Geodatabase. Anhand der Daten führen die Mitarbeiter Analysen im Zusammenhang mit ihren Nachforschungen durch. Mit diesem Szenario wird erläutert, wie die Detektei Versionen erstellt und Berechtigungen für die Versionen festlegt.
Ausgangssituation
Der Geodatabase-Administrator der Detektei erstellt beim Erstellen der Geodatabase deren Default-Version. Da es sich um ein kleines Unternehmen handelt, ist der Geodatabase-Administrator zugleich der Datenbankadministrator. Er fügt der Datenbank fünf Benutzer hinzu, je einen pro Mitarbeiter mit Zugriff auf die Geodatabase. Alle Mitarbeiter bearbeiten Daten, und bestimmte Benutzer müssen neue Datasets erstellen. Daher gewährt der Geodatabase-Administrator den Benutzern die erforderlichen Berechtigungen zum Erstellen und Bearbeiten von Daten in der Datenbank.
Eine der Mitarbeiterinnen, Maxine, ist für das Laden von Daten in die Geodatabase und für die Datenpflege zuständig. Maxine lädt die Daten (Orthofotos, Adressen, Straßen und Gebäude) in die Geodatabase. Da Maxine die Daten geladen hat, verfügt sie automatisch auch über die Berechtigung zum Bearbeiten der Daten.
Der Chefdetektiv, Angus, erstellt Datasets zu Nachforschungen, z. B. zu Tatorten und Zeugenaussagen. Frank und Gertrude sind zwei weitere Detektive. Sie sind im Zusammenhang mit den Nachforschungen für einen Großteil der Bearbeitungen in Datasets zuständig. Daher gewährt ihnen Angus die Berechtigung zum Bearbeiten der entsprechenden Datasets. (Informationen zum Festlegen von Dataset-Berechtigungen finden Sie unter Erteilen oder Widerrufen von Dataset-Berechtigungen.)
Außerdem wurde festgelegt, dass die Detektei ihre Daten mithilfe der Versionierung bearbeitet. Zum versionierten Bearbeiten müssen die Datasets als versioniert registriert sein. Nur der Besitzer des Datasets (der Ersteller) kann dieses als versioniert registrieren. Daher registriert Maxine die Datasets für die Adressen, Straßen und Gebäude als versioniert, und Angus registriert die Datasets für die Tatorte und Zeugenaussagen als versioniert.
Momentan ist erst eine Version vorhanden: die Default-Version. Diese Version wird als Master- oder Produktionsversion der Daten aufgefasst. Es werden weitere Versionen erstellt, damit die Mitarbeiter die Daten bearbeiten können, ohne dass die Daten für andere Benutzer gesperrt werden oder anderen Benutzern unvollständige Daten angezeigt werden.
Erstellen von einer neuen Version
Da es sich um die Produktionsversion handelt, möchte der Geodatabase-Administrator die Default-Version vor fehlerhaften Bearbeitungen in den vorhandenen Datasets schützen. Hierzu legt der Geodatabase-Administrator die Berechtigung der Default-Version über die Registerkarte Versionen des Dialogfeldes Geodatabase-Verwaltung auf Geschützt fest. Auf das Dialogfeld kann über die Geodatabase-Verbindung im Kataloginhaltsverzeichnis zugegriffen wird.
Nachdem der Geodatabase-Administrator die Änderungen der Berechtigungen für die Default-Version vorgenommen hat, meldet sich Benutzer Maxine an und erstellt eine neue Version aus der Default-Version. Dies wird auch aus der
Maxine bezeichnet die neue Version als "Base" und legt die Berechtigungen für diese Version auf Öffentlich fest.
Nun sind zwei Versionen vorhanden: Default und Base.
Alle Mitarbeiter können sich an beiden Versionen anmelden. Nur der Geodatabase-Administrator kann Daten bearbeiten, wenn er an der Default-Version angemeldet ist, und Daten in die Default-Version zurückschreiben. Wenn sich die Mitarbeiter an der Version "Base" anmelden, können sie alle Datasets bearbeiten, für die ihnen die erforderlichen Berechtigungen gewährt wurden.
Verwenden der neuen Version
Maxine bearbeitet, wie oben erwähnt wurde, die Basisdaten. Sie meldet sich an der Version "Base" an, um die Basisdaten zu bearbeiten, z. B. Straßen, Adressen und Gebäude.
Sobald Maxine mehrere zusammenhängende Bearbeitungen abgeschlossen hat, überprüft der Geodatabase-Administrator ihre Bearbeitungen in der Version Base. Wenn die Änderungen genehmigt werden, erfolgt ein Abgleich mit der Default-Version, sodass alle Änderungen in die Default-Version übernommen werden. Da nur Maxine die Daten bearbeitet hat, sollten während des Abgleichs keine Konflikte auftreten. Anschließend schreibt der Geodatabase-Administrator die Änderungen in die Default-Version zurück.
Dadurch werden alle von Maxine vorgenommenen Bearbeitungen in die Default-Version verschoben.
Weitere Informationen zum Abgleichen, Lösen von Konflikten und Zurückschreiben finden Sie in den folgenden Themen:
Erstellen einer weiteren Version
Angus, ein weiterer Mitarbeiter, benötigt Daten zu den von der Detektei untersuchten Fällen. Er meldet sich im Kataloginhaltsverzeichnis von ArcMap in der Default-Version der Geodatabase an.
Über die Registerkarte Versionen des Dialogfeldes Geodatabase-Verwaltung erstellt Angus eine neue Version aus der Default-Version.
Der Name der neuen Version lautet "Cases", und der Zugriff ist auf "Öffentlich" festgelegt. Diese fungiert als Parent-Version für Versionen, die für die einzelnen Fälle erstellt werden. Im Rahmen der Qualitätssicherung überprüft Angus anhand dieser Version die Falldaten, bevor diese vom Geodatabase-Administrator mit der Default-Version abgeglichen und in diese zurückgeschrieben werden.
Nun liegen drei Versionen vor: Default, Base und Cases.
Alle Mitarbeiter können sich an allen drei Versionen anmelden. Nur der Geodatabase-Administrator kann Daten bearbeiten, wenn er an der Default-Version angemeldet ist, und Daten in die Default-Version zurückschreiben. Wenn sich die Mitarbeiter an der Version "Base" oder "Cases" anmelden, können sie alle Datasets bearbeiten, für die ihnen die erforderlichen Berechtigungen gewährt wurden.
Erstellen von Versionen auf der Grundlage einer anderen Version als der Default-Version
Wenn einem Detektiv ein Fall zugewiesen wurde, erstellt er auf der Grundlage der Version "Cases" eine neue Version und fügt dieser Version fallbezogene neue Daten hinzu.
Die Versionen sind auf "Geschützt" festgelegt, sodass nur der mit dem Fall betraute Detektiv die Datasets bearbeiten kann, wenn er an der Version angemeldet ist.
Wie Sie der Strukturansicht entnehmen der Registerkarte „Versionen“ entnehmen können, hat Gertrude die Version „Case1“ und Frank die Version „Case2“ erstellt. Gertrude meldet sich an "Case1" an, wenn sie fallbezogene Datasets bearbeitet und entsprechende Daten hinzufügt. In gleicher Weise meldet sich Frank an "Case2" an, wenn er fallbezogene Datasets bearbeitet und entsprechende Daten hinzufügt. Alle anderen Mitarbeiter können sich zwar in den Versionen Case1 und Case2 anmelden, aber keine Bearbeitungen vornehmen, da die Versionen auf Geschützt festgelegt sind.
Sobald Gertrude die Bearbeitungen in "Case1" abgeschlossen hat, gleicht sie die Änderungen mit "Cases" ab und schreibt sie dorthin zurück. Da möglicherweise auch Frank dieselben Datasets bearbeitet und seine Änderungen mit "Cases" abgleicht und dorthin zurückschreibt, können Konflikte auftreten. Sobald diese überprüft und gelöst sind, kann Gertrude in "Cases" zurückschreiben.
Weitere Informationen zum Abgleichen, Überprüfen und Zurückschreiben finden Sie in den folgenden Themen:
- Speichern von Änderungen an einer Version
- Abgleichen einer Version
- Überprüfen von Konflikten
- Interaktive Konfliktlösung
- Zurückschreiben von Änderungen
Angus überprüft die Änderungen in der Version "Cases". Wenn sie in Ordnung sind, schreibt der Geodatabase-Administrator die Änderungen in "Cases" in die Default-Version zurück.
Da die Bearbeitung von "Case1" abgeschlossen ist und die Daten überprüft und in die Default-Version zurückgeschrieben wurden, kann Gertrude "Case1" nun löschen.
Folgende Versionen sind weiterhin vorhanden:
Frank geht bei "Case2" analog vor: abgleichen, Konflikte lösen und in "Cases" zurückschreiben. Anschließend überprüft Angus die Bearbeitungen in der Version "Cases", und der Geodatabase-Administrator schreibt die genehmigten Änderungen in die Default-Version zurück, sodass Frank die Version "Case2" löschen kann.
Nächste Schritte
Nachdem die einzelnen Fallversionen gelöscht wurden, empfiehlt es sich, dass der Geodatabase-Administrator die Geodatabase komprimiert und anschließend die Datenbankstatistik aktualisiert. Im Thema Komprimieren einer versionierten Geodatabase finden Sie Informationen zum Komprimieren einer versionierten Geodatabase und im Thema Aktualisieren von Statistiken in einem Dataset mit dem Werkzeug "Datasets analysieren" finden Sie Informationen dazu, wie Sie von der Datenbank verwendete Statistiken aktuell halten.