ArcMap stellt verschiedene Werkzeuge zum Erstellen von linearen Features bereit. Da eine Route im Grunde ein lineares Feature mit Messwerten ist, ähneln die Methoden zum Erstellen von Routen den Methoden zum Erstellen der anderen linearen Features.
Auswählen der Features
Wenn Sie Routen aus vorhandenen Linien erstellen möchten, müssen Sie die Linien auswählen, deren Geometrie Sie kopieren möchten, um die Route zu erstellen. Die gewünschten Features können in linearen Feature-Layern, die sich bereits in Ihrer Karte befinden, oder in einem beliebigen unterstützten Datenformat ausgewählt werden.
Weitere Informationen zu unterstützten Datenformaten
Zum Auswählen der linearen Features können Sie jede verfügbare Methode verwenden. Zum Beispiel können Sie das Werkzeug Editieren auf der Werkzeugleiste Editor, das Werkzeug Nach Rechteck auswählen
auf der Werkzeugleiste Werkzeuge oder Nach Attributen auswählen im Menü Auswahl verwenden.
Festlegen der Parameter
Nachdem die linearen Features ausgewählt wurden, verwenden Sie das Dialogfeld Route erstellen, um mit den Parametern festzulegen, wie Ihre neue Route erstellt werden soll.
Der erste Parameter ist der Startpunkt. An diesem Punkt beginnen die Routenmesswerte. Zum Festlegen des Startpunkts gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens können Sie auf einen Punkt auf der Karte klicken. Wenn Sie diese Option auswählen, werden Sie feststellen, dass der Startpunkt automatisch zu einem der Endpunkte des ausgewählten Features springt, während Sie den Mauszeiger über die Karte bewegen. Zweitens können Sie eine der Koordinatenprioritäten "Links unten", "Rechts unten", "Links oben" und "Rechts oben" verwenden. Diese Koordinatenprioritäten werden anhand des kleinsten umgebenden Rechtecks um die Gruppe der ausgewählten linearen Features bestimmt. Der Endpunkt in den ausgewählten Features, der der ausgewählten Koordinatenpriorität am nächsten liegt, ist dann der Punkt, an dem die Messwerte beginnen.
Der nächste Parameter, den Sie festlegen, gibt an, wie die Messwerte festgelegt werden sollen. Wenn Sie die Option Geometrische Länge auswählen, müssen Sie beachten, dass die geometrische Länge jedes ausgewählten Features nicht im nativen Koordinatensystem des Features, sondern in den Einheiten des Koordinatensystems des Ziel-Layers bestimmt wird. Der Grund dafür ist, dass Features mit unterschiedlichen Koordinatensystemen in einem einzelnen Datenrahmen in Echtzeit ("on-the-fly") projiziert werden können.
Die Option Messwertfeld ist nur dann verfügbar, wenn alle ausgewählten linearen Features aus demselben Layer stammen. Mit den Werten in diesem Feld werden die Messwerte auf der neuen Route akkumuliert.
Weitere Informationen zu Messungen und Routendaten
Wenn Sie den Anfangs- und den Endmesswert für die neue Route kennen, dann verwenden Sie die Option Von/Bis. Alle Messwerte zwischen dem Start und dem Ende werden dann automatisch interpoliert.
Das Multiplizieren von Messwerten ist nützlich, wenn Sie zwischen Maßeinheiten konvertieren möchten. Beispiel: Ihre Routendaten werden mit Koordinatensystemeinheiten in Fuß in einer Feature-Class gespeichert. Die Messwerte auf Ihren Routen sollen aber in Meilen angegeben werden. Also müssen Sie Ihre Messwerte mit 0,0001893994 multiplizieren, um sie von Fuß in Meilen zu konvertieren. Der Messwertmultiplikationsfaktor wird angewendet, bevor die ausgewählten Linien zu einer Route zusammengeführt werden.
Die Option Anfangsmesswert ist nützlich, wenn Ihre neue Route statt 0 einen anderen Anfangsmesswert enthalten soll.
Der letzte Parameter, den Sie festlegen, gibt an, ob die Messwerte auf nicht verbundenen Routen kontinuierlich sein sollen. Wenn Sie festlegen, dass nicht kontinuierliche Messwerte verwendet werden sollen, wird die Lückenentfernung mit den Einheiten des Koordinatensystems des Ziel-Layers berechnet. Dabei könnten unerwartete Messwerte entstehen. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn Meter als Einheiten des Koordinatensystems des Ziel-Layers festgelegt sind und Sie ein Feld verwenden, in dem Werte für die gefahrenen Meilen gespeichert werden, um den Messwert zu akkumulieren. Wenn die Option Von/Bis zum Festlegen der Messwerte verwendet wird, ist dieses Kontrollkästchen nicht verfügbar.
Festlegen der Attribute
Nachdem die neue Route in der Ziel-Feature-Class erstellt wurde, wird die Auswahl der Gruppe der ausgewählten linearen Features aufgehoben und die neue Route ausgewählt. So können Sie sofort die Attribute, wie zum Beispiel die Routenkennung, festlegen.
Weitere Informationen zur Routenkennung
Weitere Informationen zum Bearbeiten von Attributwerten in einer Tabelle
Komplexe Routen
Der Prozess zum Erstellen einer komplexen Route ähnelt sehr dem Prozess zum Erstellen einer einfachen Route. Der einzige wirkliche Unterschied besteht darin, dass Sie eine komplexe Route in Teilen erstellen müssen. Sobald die Teile erstellt wurden, können sie zusammengeführt werden.
Der in dem Task zum Erstellen einer komplexen Route mit Schleifen gezeigte Workflow ist nicht der einzig mögliche Workflow. Mit Ihrem Wissen zum Bearbeiten in ArcMap könnten Sie auch einen Workflow wählen, der für Ihre Organisation besser geeignet ist.
Beachten Sie, dass beim Erstellen einer komplexen Route mit Schleifen im Task sehr sorgfältig vorgegangen werden muss, um die Messwerte für jede der zwei Hälften der Route, die zum Schluss zusammengeführt werden, in geeigneter Weise festzulegen. Wenn dies in Ihrer Situation nicht möglich ist, können Sie stattdessen die Teile zusammenführen. Zu einem späteren Zeitpunkt können dann die Messwerte zurückgesetzt werden.