Eine Kartenprojektion allein reicht nicht aus, um ein projiziertes Koordinatensystem zu definieren. Sie können angeben, dass es sich bei einem Dataset um eine transversale Mercator-Projektion handelt, diese Information genügt jedoch nicht. Wo befindet sich der Mittelpunkt der Projektion? Welcher Maßstabsfaktor wird verwendet? Ohne die genauen Werte für die Projektionsparameter kann das Dataset nicht neu projiziert werden.
Weitere Informationen zur transversalen Mercator-Projektion
Sie erhalten auch einen Eindruck zur Intensität der Verzerrung, die durch die Projektion an den Daten entsteht. Wenn Sie sich für Australien interessieren, jedoch wissen, dass der Projektionsmittelpunkt eines Datasets bei 0,0 und damit dem Schnittpunkt des Äquators mit dem durch Greenwich verlaufenden Nullmeridian liegt, empfiehlt es sich, den Projektionsmittelpunkt zu ändern.
Jede Kartenprojektion verfügt über eine Reihe von Parametern, die Sie definieren müssen. Die Parameter geben den Ursprung an und passen eine Projektion an Ihren Interessenbereich an. Winkelparameter verwenden die Einheiten von geographischen Koordinatensystemen, lineare Parameter dagegen die Einheiten von projizierten Koordinatensystemen.
Lineare Parameter
Der östliche Versatz ist ein linearer Wert, der auf den Ursprung der X-Koordinaten angewendet wird. Der nördliche Versatz ist ein linearer Wert, der auf den Ursprung der Y-Koordinaten angewendet wird.
Die Werte für den östlichen und nördlichen Versatz werden normalerweise angewendet, um sicherzustellen, dass alle X- und Y-Werte positiv sind. Sie können mit den Parametern für den östlichen und nördlichen Versatz auch den Bereich der X- oder Y-Koordinatenwerte reduzieren. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass alle Y-Werte größer als 5.000.000 Meter sind, können Sie einen nördlichen Versatz von -5.000.000 anwenden.
Die Höhe definiert den Betrachtungspunkt über der Oberfläche der Kugel oder des Sphäroiden für die vertikale nahperspektivische Projektion.
Winkelparameter
- Der Azimut definiert die Mittellinie einer Projektion. Der Rotationswinkel wird von Norden aus nach Osten gemessen. Diese Angabe wird mit der azimutalen Version der schiefachsigen Mercator-Projektion nach Hotine verwendet.
Weitere Informationen zur schiefachsigen Mercator-Projektion nach Hotine
- Der Mittelmeridian definiert den Ursprung der X-Koordinaten.
- Der Längengrad des Ursprungs definiert den Ursprung der X-Koordinaten. Die Parameter für den Mittelmeridian und den Längengrad des Ursprungs sind synonym.
- Die Zentralparallele definiert den Ursprung der Y-Koordinaten.
- Der Breitengrad des Ursprungs definiert den Ursprung der Y-Koordinaten. Dieser Parameter befindet sich möglicherweise nicht am Mittelpunkt der Projektion. Vor allem in konischen Projektionen wird dieser Parameter verwendet, um den Ursprung der Y-Koordinaten unterhalb des Interessenbereichs festzulegen. In diesem Fall müssen Sie keinen Parameter für den nördlichen Versatz festlegen, um sicherzustellen, dass alle Y-Koordinaten positiv sind.
- Der Längengrad des Mittelpunktes wird mit dem Mittelpunkt der schiefachsigen Mercator-Projektion nach Hotine (zwei Punkte und Azimut) verwendet, um den Ursprung der X-Koordinaten zu definieren. Er ist normalerweise synonym mit den Parametern für den Längengrad des Ursprungs und den Mittelmeridian.
- Der Breitengrad des Mittelpunktes wird mit dem Mittelpunkt der schiefachsigen Mercator-Projektion nach Hotine (zwei Punkte und Azimut) verwendet, um den Ursprung der Y-Koordinaten zu definieren. Dies ist fast immer der Mittelpunkt der Projektion.
- Die Standardparallele 1 und Standardparallele 2 werden bei konischen Projektionen verwendet, um die Breitengradlinien zu definieren, an denen der Maßstab 1,0 beträgt. Bei der Definition einer winkeltreuen Lambert-Kegelprojektion mit einer Standardparallele definiert die erste Standardparallele den Ursprung der Y-Koordinaten.
Weitere Informationen zur winkeltreuen Lambert-Kegelprojektion
In anderen konischen Projektionen wird der Y-Koordinatenursprung durch den Parameter für den Breitengrad des Ursprungs definiert.
- Längengrad des ersten Punktes
- Breitengrad des ersten Punktes
- Längengrad des zweiten Punktes
- Breitengrad des zweiten Punktes
Die oben aufgeführten vier Parameter werden mit der längentreuen Zwei-Punkt-Projektion und der schiefachsigen Mercator-Projektion nach Hotine verwendet. Damit werden zwei geographische Punkte angegeben, die die Mittelachse einer Projektion definieren.
Weitere Informationen zur längentreuen Zwei-Punkt-Projektion
- Die Pseudo-Standardparallele 1 wird in der Krovak-Projektion verwendet, um die Standardparallele des schiefachsigen Kegels zu definieren.
- Die XY-Ebenenrotation definiert die Ausrichtung der Krovak-Projektion sowie die Parameter für den X- und Y-Maßstab.
Einheitslose Parameter
- Der Maßstabsfaktor ist ein einheitsloser Wert, der auf den Mittelpunkt oder die Mittellinie einer Kartenprojektion angewendet wird.
Er ist normalerweise etwas kleiner als 1. Das universelle transversale Mercator-Koordinatensystem (UTM), das die transversale Mercator-Projektion verwendet, hat den Maßstabsfaktor 0,9996. Anstelle von 1,0 liegt der Maßstab entlang des Mittelmeridians der Projektion bei 0,9996. Dadurch werden zwei nahezu parallele Linien etwa 180 Kilometer bzw. 1° entfernt erstellt, wobei der Maßstab dort bei 1,0 liegt. Durch den Maßstabsfaktor wird die Gesamtverzerrung der Projektion im Interessenbereich reduziert.
- X- und Y-Maßstäbe dienen in der Krovak-Projektion der Ausrichtung der Achsen.
Weitere Informationen zur Krovak-Projektion
- Die Option wird in der Würfelprojektion und Fuller-Projektion verwendet. In der Würfelprojektion definiert die Option die Position der polaren Facetten. Bei Angabe der Option 0 in der Fuller-Projektion werden alle 20 Facetten angezeigt. Bei Angabe eines Optionswerts zwischen 1 und 20 wird eine einzelne Facette angezeigt. Bei Würfelprojektionen liegen die gültigen Optionswerte zwischen 0 und 15.