Wie Kegelprojektionen können Zylinderprojektionen auch Tangenten oder Sekanten aufweisen. Die Mercator-Projektion ist eine der gängigsten Zylinderprojektionen. Der Äquator ist hierbei normalerweise die Tangentenlinie. Die Meridiane werden geometrisch auf die zylindrische Oberfläche projiziert, wohingegen die Parallelen mathematisch projiziert werden. Dies erzeugt Gradnetzwinkel von 90 Grad. Der Zylinder wird entlang einem beliebigen Meridian "aufgeschnitten", um die abschließende Zylinderprojektion zu erzeugen. Die Meridiane weisen gleichmäßige Abstände auf, während der Abstand zwischen den parallelen Breitengradlinien zu den Polen hin zunimmt. Diese Projektion ist winkeltreu und gibt die Richtung entlang den geraden Linien korrekt an. Bei einer Mercator-Projektion sind Loxodrome, Linien mit konstanter Peilung, gerade Linien, die meisten großen Kreise jedoch nicht.
Für komplexere Zylinderprojektionen wird der Zylinder gedreht, wodurch sich die Tangenten oder Sekanten ändern. Transversale Zylinderprojektionen, z. B. die transversale Mercator-Projektion, verwenden einen Meridian als tangentialen Berührungspunkt oder parallel zu den Meridianen verlaufenden Linien als Sekanten. Die Standardlinien verlaufen dann in Nord-Süd-Richtung; entlang diesen Linien ist der Maßstab korrekt. Schiefachsige Zylinder werden um einen großen Kreis irgendwo zwischen dem Äquator und den Meridianen gedreht. In diesen komplexeren Projektionen sind die meisten Meridiane und Breitengradlinien nicht mehr gerade.
Weitere Informationen zur transversalen Mercator-Projektion.
In allen Zylinderprojektionen weisen die Tangenten- oder Sekantenlinien keine Verzerrung auf und sind somit äquidistante Linien. Andere geographische Eigenschaften ändern sich je nach Projektion.
Anzeigen einer Abbildung der Zylinderprojektion.