Eine Tabelle ist aus Feldern aufgebaut. Tabellen ohne Felder gibt es nicht. Sie können beispielsweise eine leere Tabelle mit definierten Feldern, aber ohne Zeilen (Datensätze) erstellen:
In Datenbanken werden Felder außerdem verwendet, um die Beziehungen zwischen Tabellen zu verwalten. Dies erfolgt mithilfe übereinstimmender Felder in mindestens zwei Tabellen. Wenn Sie beispielsweise die Tabelle "toy_store" und außerdem eine Tabelle zum Aufzeichnen der Mitarbeiter in den einzelnen Filialen in der Datenbank gespeichert haben, können Sie in beiden Tabellen ein identisches Feld erstellen und dort z. B. die Filialenkennung speichern. Dabei muss die Filialen-ID eines bestimmten Spielwarenladens in beiden Tabellen übereinstimmen.
Im folgenden Beispiel wurde der Tabelle der Spielwarenläden ein Feld "store_ID" hinzugefügt:
Die Tabelle der Spielwarenläden ist über die Filialen-ID mit der Mitarbeitertabelle verknüpft. Die folgende Tabelle enthält drei Mitarbeiter der Filiale "Play House":
Über bestimmte Felder werden ferner die Beziehungen zwischen Tabellen und deren Attributindizes verwaltet.
In den Feldern einer Tabelle werden Daten derselben Kategorie in demselben Datentyp gespeichert. Beispielsweise werden in einer Kundentabelle im Feld name die Namen aller Kunden als Text gespeichert. Dabei dürfen die Einträge nicht vermischt werden. Im Feld "NAME" darf also nicht in einem Datensatz ein Kundenname und in einem anderen Datensatz ein Produktname eingegeben werden.
Beim Erstellen einer Tabelle oder beim Hinzufügen von Feldern zu einer Tabelle legen Sie für jedes Feld den Typ der in diesem Feld zu speichernden Daten fest. In einigen Fällen geben Sie außerdem die Länge des Feldes an.
Feldnamen
Feldnamen sind die Namen der Spalten einer Tabelle. Die Namen sollten darauf hinweisen, welche Daten die jeweilige Spalte enthält. Wenn Sie beispielsweise in ArcCatalog eine neue Feature-Class erstellen, enthält die Tabelle bereits ein Feld "Objekt-ID" und ein Feld "Shape". Das Feld "Objekt-ID" enthält die eindeutige ID-Nummer des jeweiligen Objekts in der Feature-Class. Im Feld "Shape" wird festgelegt, welche Form in der Feature-Class gespeichert ist: Punkt, Linie, Polygon, Multipoint oder Multipatch.
Sie können den Spaltentyp auch mit festgelegten Ausdrücken angeben. Wenn Sie beispielsweise in einer Tabelle eine eindeutige ID erstellen, die Sie für die Indizierung nutzen möchten, können Sie dem entsprechenden Feld den Namen "ID_UK" zuweisen. Mit "UK" geben Sie dabei an, dass es sich um einen eindeutigen Schlüssel (Unique Key) handelt.
Feldnamen müssen innerhalb einer Tabelle eindeutig sein. Beispielsweise können nicht zwei Spalten mit dem Namen "ObjectID" vorhanden sein. Feldnamen müssen außerdem mit einem Buchstaben beginnen und dürfen weder Leerzeichen noch reservierte Wörter enthalten. Feldnamen sind auf eine Länge von 64 Zeichen für File- und Personal-Geodatabases, 30 Zeichen für Oracle und Db2 sowie 31 Zeichen für alle anderen unterstützten Datenbanken begrenzt. Feldnamen in dBASE-Tabellen dürfen nicht länger als 10 Zeichen sein.
Für Tabellen, die in einer Enterprise-Geodatabase gespeichert sind, werden bestimmte Feldnamen in ArcGIS mit ihrem vollständig spezifizierten Namen angezeigt. Wenn Sie beispielsweise eine Polygon-Feature-Class erstellen oder importieren, die ein Feld mit dem Namen "Area" enthält, werden diesem Feld der Name der Datenbank, des Schemas und der Tabelle vorangestellt. Dieser Name wird in der Attributtabelle der Feature-Class angezeigt. Das Feld "Area" in der Polygon-Feature-Class "archsites" im Schema "prof" der Datenbank "museum" wird somit folgendermaßen angegeben:
MUSEUM.PROF.ARCHSITES.AREA
Die folgende Liste enthält alle Feldnamen, die in einer Enterprise-Geodatabase vollständig qualifiziert werden:
FID, AREA, LEN, POINTS, NUMOFPTS, ENTITY, EMINX, EMINY, EMAXX, EMAXY, EMINZ, EMAXZ, MIN_MEASURE, MAX_MEASURE
In Fällen dieser Art empfiehlt es sich möglicherweise, einen anderen Feldnamen oder einen Feld-Aliasnamen zu verwenden.
Feld-Aliasnamen
Über Feld-Aliasnamen können Sie einem Feld einen Alternativnamen zuweisen. In der Regel sollten Sie möglichst kurze und aussagekräftige inhaltsbezogene Feldnamen bevorzugen. Im Feldnamen dürfen weder Leerzeichen noch Sonderzeichen verwendet werden. Außerdem werden bestimmte Felder in der Tabelle (wie oben dargestellt) mit ihren vollständig qualifizierten Namen angezeigt. In solchen Fällen können Sie einen Feld-Aliasnamen verwenden, um dem Feld einen aussagekräftigeren Namen zu geben. Wenn beispielsweise im Feld "ST_SUFX" der Straßentyp gespeichert wird (angegeben durch das an den Straßennamen angehängte Suffix), können Sie diesem Feld den Aliasnamen "Straßenbezeichnung" zuweisen.
Steuern von Feldwerten mit Domänen
Attributdomänen sind Regeln, mit denen die gültigen Werte für ein Feld in einer Tabelle einer Geodatabase beschrieben werden. Anhand dieser Regeln wird die Integrität der Daten erzwungen, weil in bestimmten Feldern nur bestimmte Datenwerte eingegeben werden können.
Sie sollten eine Attributdomäne für ein Feld nur festlegen, wenn für dieses Feld ein bestimmter Satz oder Bereich von Werten möglich ist. So wäre es beispielsweise schwierig, eine Domäne auf ein Feld anzuwenden, in dem die Antwort auf die Umfragefrage "Was ist Ihr Lieblingsessen?" gespeichert ist, da es eine große Anzahl von Antwortmöglichkeiten gibt. Einem Feld zum Speichern von Daten zur Augenfarbe kann hingegen durchaus eine Attributdomäne zugewiesen werden, weil nur wenige Werte möglich sind.
- Schwarz
- Braun
- Blau
- Grün
- Hellbraun
- Grau
- Violett
Mit einer Attributdomäne für ein Feld zum Speichern von Daten zur Augenfarbe kann die Einheitlichkeit der Werte sichergestellt werden. Wenn bei der Datenerfassung im Textfeld für die Augenfarbe beliebige Farben zulässig wären, könnten beispielsweise folgende Farbabstufungen für blaue Augen eingegeben werden:
- Azurblau
- Marineblau
- Himmelblau
- Kobaltblau
- Aquamarinblau
Durch Attributdomänen werden außerdem Rechtschreib- und Tippfehler vermieden. Auch wenn bei der Datenerfassung für blaue Augen ausschließlich der Wert blau als zulässig vorgegeben ist, können in den Textfeldern Rechtschreibfehler (blau) oder versehentliche Tippfehler (blau) enthalten sein.
Typen von Attributdomänen
Zum Beschränken von Feldwerten können Sie zwei Typen von Attributdomänen verwenden: Domäne mit codierten Werten und Bereichsdomäne.
Domäne mit codierten Werten: Der Satz der zulässigen Werte für ein Feld zum Speichern von diskontinuierlichen Daten wird anhand von Codes festgelegt.
Domänen mit codierten Werten können für alle Datentypen verwendet werden. So können Sie für das Feld der Augenfarbe eine Domäne mit codierten Werten erstellen. Zwei mögliche Codesätze lauten beispielsweise:
- Sch = Schwarz
- Brn = Braun
- Bla = Blau
- Grn = Grün
- Hnb = Hellbraun
- Gra = Grau
- Vlt = Violett
oder
- 1 = Schwarz
- 2 = Braun
- 3 = Blau
- 4 = Grün
- 5 = Hellbraun
- 6 = Grau
- 7 = Violett
Bereichsdomäne: Hiermit wird ein Bereich von zulässigen numerischen Werten für ein Feld festgelegt.
Eine Bereichsdomäne kann nur für Zahlen- bzw. Datumsfelder verwendet werden. Ein Beispiel für ein Feld mit einer Bereichsdomäne ist ein Feld, in dem das Geburtsgewicht lebend geborener Westlicher Flachlandgorillas bei Einzelgeburten in Zoos gespeichert wird. Der Bereich umfasst die Werte vom niedrigsten (1 kg) bis zum höchsten (2,5 kg) Gewicht.
Weitere Informationen zu Attributdomänen finden Sie unter Kurzer Überblick über Attributdomänen.
Informationen zum Erstellen einer Attributdomäne finden Sie unter Erstellen einer neuen attribuierten Bereichsdomäne und Erstellen einer neuen Domäne mit codierten Werten.
Verwenden von Subtypes
Subtypes sind Klassifizierungen innerhalb einer Feature-Class oder Tabelle in einer Geodatabase. Mit Subtypes können Sie Features anhand eindeutiger Merkmale oder eindeutigen Verhaltens der Daten logisch gruppieren. Dabei wird dieses Merkmal bzw. Verhalten durch den Wert in einem Feld in der Tabelle dargestellt. Beispielsweise könnte eine Tabelle zur Hydrologie Subtypes verschiedener Typen von Wasserläufen enthalten: Bäche, Flüsse, Ströme und Kanäle. Für jeden Subtype können Sie eigene Topologie-, Verbindungs- und Beziehungsregeln sowie Standardwerte festlegen.
Durch Verwenden von Subtypes zum Speichern von Gruppen verwandter Features kann sich die Abfrage-Performance verbessern. Wenn Sie die verschiedenen Arten von Daten nicht unter Verwendung von Subtypes, sondern in eigenen Feature-Classes speichern, erhöht sich die Anzahl der Feature-Classes in der Datenbank. Außerdem kann dies die Suchdauer verlängern.
Nachfolgend finden Sie die Regeln zu Subtypes:
- In einer Tabelle oder Feature-Class können Subtypes nur auf ein Feld angewendet werden.
- Subtypes können nur verwendet werden, wenn das Feld, auf dem diese beruhen, ein Long- oder Short-Integer-Feld ist.
- Auf verschiedene Subtypes können verschiedene Topologie- und Beziehungsregeln angewendet werden.
- Auf der Grundlage der Subtypes können unterschiedliche Attribute oder Domänen mit codierten Werten auf andere Felder in der Tabelle angewendet werden.
Schritte zum Anwenden von Subtypes
- Stellen Sie sicher, dass das Feld, auf das Sie den Subtype anwenden möchten, ein Short- oder Long-Integer-Feld ist. Fügen Sie andernfalls der Tabelle oder Feature-Class ein Short- oder Long-Integer-Feld hinzu. In den meisten Fällen reicht ein Short-Integer-Feld aus. Wenn jedoch die Möglichkeit besteht, dass die Subtype-Werte größer als 32.767 werden, müssen Sie ein Long-Integer-Feld verwenden.
Für eine Feature-Class für Flüsse können Sie beispielsweise das Short-Integer-Feld "Watershed" hinzufügen, um Subtypes zu erstellen, die auf dem Abflussgebiet des Flusses beruhen.
- Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften auf der Registerkarte Subtypes der Tabelle oder Feature-Class in der ersten Dropdown-Liste das Subtype-Feld aus.
Im Beispiel mit den Flüssen wählen Sie aus der Dropdown-Liste Subtype-Feld das Feld "Watershed" aus.
- Der Tabelle "Subtypes" wird automatisch ein neuer Subtype hinzugefügt. Der Standard-Subtype weist den Code 0 und die Beschreibung "Neuer Subtype" auf. Sie können auf das jeweilige Feld doppelklicken, um den gewünschten Subtype-Code bzw. die gewünschte Beschreibung einzugeben.
Beispielsweise können Sie den ersten Code in 1 ändern und dann als Beschreibung den Namen des ersten Abflussgebiets eingeben.
- Durch das Hinzufügen weiterer Subtype-Codes und Beschreibungen zur Tabelle "Subtypes" können Sie weitere Subtypes eingeben.
Sie können beispielsweise im Feld unter Code 1 den Code 2 und den Namen des zweiten Abflussgebiets im Feld Beschreibung eingeben, darunter den Code 3 und den Namen des dritten Abflussgebiets usw., bis Sie für alle Abflussgebiete der Feature-Class für Flüsse die entsprechenden Codes und Beschreibungen eingegeben haben.
- Wenn Sie für einen Subtype andere Standardwerte oder Domänen angeben möchten, klicken Sie in der Liste Subtypes auf den entsprechenden Subtype. In der Liste Standardwerte und Domänen können Sie für alle Felder der Liste einen Standardwert eingeben. Außerdem können Sie auf Felder in der Liste eine codierte oder Attributdomäne anwenden, indem Sie auf das Feld "Domäne" klicken und in der Dropdown-Liste eine Domäne auswählen. Wenn noch keine Domänen vorhanden sind, können Sie eine neue erstellen, indem Sie unten im Dialogfeld Eigenschaften auf die Schaltfläche Domänen klicken. Damit öffnen Sie das Dialogfeld Workspace-Domänen.
Die von Ihnen angegebenen Standardwerte und Domänen gelten nur für den Subtype, den Sie aus der Liste Subtypes ausgewählt haben. Wenn Sie in der Liste Subtypes auf einen anderen Subtype klicken, sind die Standardwerte und Domänen entweder leer (wenn Sie für diesen Subtype noch keine Standardwerte und Domänen angegeben haben) oder enthalten andere Werte.