Die Geodatabase ist eine Sammlung geographischer Datasets und Funktionen.
Die Konzepte der folgenden Abschnitte bilden die Grundlage für das Verständnis und die effektive Verwendung von Geodatabases bei der Arbeit im GIS.
Grundlegende Datasets in der Geodatabase
Datasets stellen die Basis für den Zugriff auf geographische Informationen in ArcGIS dar. Die Geodatabase enthält die folgenden wesentlichen Dataset-Typen:
Das Erstellen einer Sammlung dieser Dataset-Typen ist der erste Schritt beim Design und bei der Erstellung einer Geodatabase. Sobald Sie diese erstellt haben, können Sie den Geodatabases komplexere Funktionen hinzufügen (z. B. Topologien, Netzwerke oder Subtypes) bzw. sie erweitern, um das GIS-Verhalten festzulegen, die Datenintegrität zu wahren und mit wichtigen räumlichen Beziehungen zu arbeiten.
Speichern von Geodatabase-Daten in Tabellen und Dateien
Das Geodatabase-Speichermodell umfasst sowohl die Schema- und Regelbasis für jedes geographische Dataset als auch die einfache Speicherung der räumlichen Daten und Attribute in Tabellen. Alle drei Haupt-Datasets in der Geodatabase (Feature-Classes, Attributtabellen und Raster-Datasets) sowie andere Geodatabase-Elemente werden in Tabellen gespeichert. Die räumlichen Repräsentationen in geographischen Datasets werden entweder als Vektor-Features oder als Raster gespeichert. Diese Geometrien werden in Attributspalten zusammen mit herkömmlichen Attributfeldern gespeichert.
Feature-Classes werden als Tabellen gespeichert. Jede Zeile steht für ein Feature. In der unten stehenden Polygon-Feature-Class-Tabelle enthält die Spalte "Shape" die Polygon-Geometrie der einzelnen Features. Mit dem Wert "Polygon" wird angegeben, dass das Feld die Koordinaten und die Geometrie enthält, mit denen ein Polygon pro Zeile definiert wird.
Eine wichtige Geodatabase-Strategie ist die Nutzung von Datenbankmanagementsystemen, sodass die GIS-Datasets auf sehr hohe Größen und Benutzeranzahlen skaliert werden können (z. B. um sowohl einfache kleine Datenbanken für einzelne Benutzer als auch Instanzen mit mehreren hundert Millionen Features und mehreren tausend gleichzeitigen Benutzern unterstützen zu können). Tabellen bilden die Hauptspeichermethode für geographische Datasets. SQL ist eine leistungsstarke Methode zur Durchführung von Abfragen und Set-Verarbeitung von Zeilen in Tabellen, und die Geodatabase-Strategie wurde entwickelt, um diese Vorteile nutzen zu können.
Die Geodatabase unterstützt SQL-Zugriff auf Feature-Geometrien in den folgenden Datenbanken:
- IBM Db2
- IBM Informix
- Microsoft SQL Server
- Oracle
- PostgreSQL
Geographische Datentypen zur Erweiterung von Feature-Classes, Rastern und Attributtabellen
Es stehen zahlreiche Geodatabase-Elemente zur Verfügung, mit denen Sie einfache Tabellen, Features und Raster um die Modellierung räumlicher Beziehungen und Verhaltens-, Datenintegritäts- und Datenverwaltungsfunktionen erweitern können.
Das Geodatabase-Schema umfasst die Definitionen, Integritätsregeln und das Verhalten für diese Erweiterungsfunktionen. Hierzu zählen Eigenschaften für Koordinatensysteme, Koordinatenauflösung, Feature-Classes, Topologien, Netzwerke, Raster-Kataloge, Beziehungen und Domänen. Diese Schemainformationen werden in einer Sammlung von Geodatabase-Metatabellen beibehalten. Anhand dieser Tabellen werden die Integrität und das Verhalten der geographischen Informationen definiert.
Sie können Ihre Daten bei Bedarf beliebig erweitern, sodass bestimmte wesentliche Funktionen unterstützt werden. Die Geodatabase verfügt über eine Anzahl an zusätzlichen Datenelementen und Dataset-Typen, die zur Erweiterung der grundlegenden Dataset-Sammlung dienen.
Weitere Informationen finden Sie unter Erweitern von Tabellen, Erweitern von Feature-Classes und Erweitern von Rastern.
Transaktionen und Versionierung in Enterprise-Geodatabases
Neben erweiterten geographischen Datentypen und Funktionen, wie Annotationen, Topologien, Netzwerken und Terrains – die alle bei umfangreichen, leistungsfähigen Datenbanken zum Einsatz kommen können – unterstützen Enterprise-Geodatabases auch die folgenden Datenmanagement-Workflows und -Operationen:
- Versionierung unterstützt die gleichzeitige Bearbeitung durch mehrere Editoren, ohne dass diese sich gegenseitig blockieren oder Inhalte überschreiben.
- Die Möglichkeit, Aktualisierungen zwischen Geodatabases aus- und einzuchecken und mehrere replizierte Geodatabases zu synchronisieren, indem nur geänderte Aktualisierungen zwischen Replikaten ausgetauscht werden, die in einer beliebigen Anzahl von Datenbanktypen vorhanden sein können, ohne dass eine Verbindung erforderlich ist
- Die Erstellung, Verwaltung und Verwendung historischer Archive (z. B. Analyse und Vergleich des Status eines Flurstücks-Layers im zeitlichen Verlauf)
Einen Überblick über Enterprise- und andere Geodatabases finden Sie unter Geodatabase-Typen.